XIV. Tax Ordnung Churfürsten Johann Georgens des I. zu Sach- sen, den 31. Jul. 1623.
Von GOttes Gnaden, Wir Johann Georg, Hertzog zu Sachsen, und Churfürst etc.
Nachdem Wir auch bedacht, daß bey jetziger Ver- änderung und Absetzung der Müntze, allerhand neue Mißbräuche und Steigerung der Waaren, Victualien Handwercker und Arbeiter Lohn, und an- derer dergleichen Dinge derer man in gemeinen Leben nicht entrathen kan, entstehen, und eigennützige Leute sich solcher Müntz Veränderung zu ihren unchristli- chen Vortheil und des Nächsten Beschwerde mißbrau- chen möchten, haben Wir eine Nothdurfft befunden, auf eine gewiße Tax Ordnung, wie eines und das an- dere gekaufft, bezahlt und verdinget werden solle, zu gedencken, die Wir denn durch gewiße Personen in al- len Kreysen, nach fürgegangener fleißiger Berathschla- gung, zu Pappier bringen, hernach mit Fleiß revidi- ren, examiniren, und auf gnädigste Approbation und Beliebung zu männigliches Wißenschafft publiciren laßen.
Krafft dieses, gnädigst begehrende, und ernst- lich befehlende, daß sich männiglich, nicht allein un- serer inländischen und einheimischen Unterthanen, son- dern auch auswärtige, die sich der Commercien, Han- dels und Wandels in Unsern Churfürstenthum und Landen gebranchen, bey Vermeydnng derer in unserm Müntz Edict, beniemten Strafen, und andern ern- sten Einsehen, darnach achten, hierwieder das Ge- ringste, weder öffentlich noch heimlich practiciren, handeln und fürnehmen, auch andern dergleichen zu thun keinen Vorschub und Anlaß geben, zuförderst aber die Obrigkeit jedes Orts mit allen Fleiß und Ernst darob halten, und die Verbrecher ohne alles An- sehen der Person zu ernster unnachläßiger Strafe zie-
hen
XIV. Tax Ordnung Churfuͤrſten Johann Georgens des I. zu Sach- ſen, den 31. Jul. 1623.
Von GOttes Gnaden, Wir Johann Georg, Hertzog zu Sachſen, und Churfuͤrſt ꝛc.
Nachdem Wir auch bedacht, daß bey jetziger Ver- aͤnderung und Abſetzung der Muͤntze, allerhand neue Mißbraͤuche und Steigerung der Waaren, Victualien Handwercker und Arbeiter Lohn, und an- derer dergleichen Dinge derer man in gemeinen Leben nicht entrathen kan, entſtehen, und eigennuͤtzige Leute ſich ſolcher Muͤntz Veraͤnderung zu ihren unchriſtli- chen Vortheil und des Naͤchſten Beſchwerde mißbrau- chen moͤchten, haben Wir eine Nothdurfft befunden, auf eine gewiße Tax Ordnung, wie eines und das an- dere gekaufft, bezahlt und verdinget werden ſolle, zu gedencken, die Wir denn durch gewiße Perſonen in al- len Kreyſen, nach fuͤrgegangener fleißiger Berathſchla- gung, zu Pappier bringen, hernach mit Fleiß revidi- ren, examiniren, und auf gnaͤdigſte Approbation und Beliebung zu maͤnnigliches Wißenſchafft publiciren laßen.
Krafft dieſes, gnaͤdigſt begehrende, und ernſt- lich befehlende, daß ſich maͤnniglich, nicht allein un- ſerer inlaͤndiſchen und einheimiſchen Unterthanen, ſon- dern auch auswaͤrtige, die ſich der Commercien, Han- dels und Wandels in Unſern Churfuͤrſtenthum und Landen gebranchen, bey Vermeydnng derer in unſerm Muͤntz Edict, beniemten Strafen, und andern ern- ſten Einſehen, darnach achten, hierwieder das Ge- ringſte, weder oͤffentlich noch heimlich practiciren, handeln und fuͤrnehmen, auch andern dergleichen zu thun keinen Vorſchub und Anlaß geben, zufoͤrderſt aber die Obrigkeit jedes Orts mit allen Fleiß und Ernſt darob halten, und die Verbrecher ohne alles An- ſehen der Perſon zu ernſter unnachlaͤßiger Strafe zie-
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XIV.
Tax Ordnung
Churfuͤrſten Johann Georgens des I. zu Sach-
ſen, den 31. Jul. 1623.
Von GOttes Gnaden, Wir Johann Georg,
Hertzog zu Sachſen, und Churfuͤrſt ꝛc.
Nachdem Wir auch bedacht, daß bey jetziger Ver-
aͤnderung und Abſetzung der Muͤntze, allerhand
neue Mißbraͤuche und Steigerung der Waaren,
Victualien Handwercker und Arbeiter Lohn, und an-
derer dergleichen Dinge derer man in gemeinen Leben
nicht entrathen kan, entſtehen, und eigennuͤtzige Leute
ſich ſolcher Muͤntz Veraͤnderung zu ihren unchriſtli-
chen Vortheil und des Naͤchſten Beſchwerde mißbrau-
chen moͤchten, haben Wir eine Nothdurfft befunden,
auf eine gewiße Tax Ordnung, wie eines und das an-
dere gekaufft, bezahlt und verdinget werden ſolle, zu
gedencken, die Wir denn durch gewiße Perſonen in al-
len Kreyſen, nach fuͤrgegangener fleißiger Berathſchla-
gung, zu Pappier bringen, hernach mit Fleiß revidi-
ren, examiniren, und auf gnaͤdigſte Approbation und
Beliebung zu maͤnnigliches Wißenſchafft publiciren
laßen.
Krafft dieſes, gnaͤdigſt begehrende, und ernſt-
lich befehlende, daß ſich maͤnniglich, nicht allein un-
ſerer inlaͤndiſchen und einheimiſchen Unterthanen, ſon-
dern auch auswaͤrtige, die ſich der Commercien, Han-
dels und Wandels in Unſern Churfuͤrſtenthum und
Landen gebranchen, bey Vermeydnng derer in unſerm
Muͤntz Edict, beniemten Strafen, und andern ern-
ſten Einſehen, darnach achten, hierwieder das Ge-
ringſte, weder oͤffentlich noch heimlich practiciren,
handeln und fuͤrnehmen, auch andern dergleichen zu
thun keinen Vorſchub und Anlaß geben, zufoͤrderſt
aber die Obrigkeit jedes Orts mit allen Fleiß und
Ernſt darob halten, und die Verbrecher ohne alles An-
ſehen der Perſon zu ernſter unnachlaͤßiger Strafe zie-
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/345>, abgerufen am 22.11.2024.
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