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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

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Fügen allen und jeden Buchdruckern und Buchhändlern,
welche in Unsern Landen seßhafftig, ingleichen welche
die Leipziger Messe bauen, welchergestalt Wir Zeithero
wahrgenommen, wie bey dem Buchdruck und Handel unterschied-
liche Mißbräuche einreissen wollen, indem etliche sich unterfan-
gen, des Heil. Reichs heilsamen Constitutionen auch Unsern
und Unserer in GOTT ruhenden Vorfahren, öfftern Verord-
nungen zuwider, allerhand ärgerliche Schrifften und Scar-
teken, ohne Benennung des Orts und Autorum, zu drucken
und zu verkauffen, auch Unsern vielfältigen Befehligen, die
Censur der Bücher betreffende, zuwider handeln.

Als befehlen Wir allen in Unserm Chur-Fürstenthum und
Landen wohnenden Buchdruckern, Buchführern etc. daß hinfü-
ro sich keiner, wer der auch sey, unternehmen solle ärgerliche
Schrifften, Pasquille, Scarteken und zwar so wohl in Reli-
gions als politischen Sachen, in Druck zu bringen, oder öffent-
lich oder heimlich zu führen und zu verkauffen; Jngleichen keine
Bucher ohne Censur auch Beysetzung des Orts und Nahmen der
Autorum und Buchörucker, auch Verleger, zu drucken; die
Leute mit übermäßigen Tax und unchristlichen Wucher, beym
Verlust der Bücher, zu übersetzen, und sich des verbotenen
Nachdruckens zum höchsten Schaden derer, welche Bücher von de-
nen Autoribus redlicher Weise an sich gebracht, auch wohl Pri-
vilegia erlanget, zu enthalten; Vielmehr sollen Buchdrucker
und Händler dahin beflißen seyn, daß sie erbauliche, nützliche
und gute Schrifften zum Druck befördern, anschaffen und um
rechtmäßigen billigen Preiß verkauffen, die Privilegia von Wort
zu Wort den Büchern vordrucken, auch die Exemplaria, welche
sie Jnnhalts der Privilegien einzuschicken schuldig, die erste
Woche der Leipziger Messe, und zwar collationiret, dem Bü-
cher-Fiscal, gegen seinen Schein, aushändigen, und da ein oder
der andere darinnen sich säumig erzeiget, soll er die andere Woche
die Exemplaria in duplo zu entrichten schuldig, da er aber mit
der Extradition die erste Messe, in welcher er die Bücher zu di-
strahiren anfänget, gar an sich halten würde, aller Exempla-
rien und des Privilegii verlustig seyn, die Execution auch würck-
lich wider ihn unnachbleiblich vollstrecket werden. Wornach sich
ein jeder zu achten. Urkundlich haben Wir dieses Mandat mit
eigenen Händen unterschrieben, mit Unsern Chur-Secret wis-
sentlich bedrucken, auch damit es zu jedermanns Wissenschafft

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Fuͤgen allen und jeden Buchdruckern und Buchhaͤndlern,
welche in Unſern Landen ſeßhafftig, ingleichen welche
die Leipziger Meſſe bauen, welchergeſtalt Wir Zeithero
wahrgenommen, wie bey dem Buchdruck und Handel unterſchied-
liche Mißbraͤuche einreiſſen wollen, indem etliche ſich unterfan-
gen, des Heil. Reichs heilſamen Conſtitutionen auch Unſern
und Unſerer in GOTT ruhenden Vorfahren, oͤfftern Verord-
nungen zuwider, allerhand aͤrgerliche Schrifften und Scar-
teken, ohne Benennung des Orts und Autorum, zu drucken
und zu verkauffen, auch Unſern vielfaͤltigen Befehligen, die
Cenſur der Buͤcher betreffende, zuwider handeln.

Als befehlen Wir allen in Unſerm Chur-Fuͤrſtenthum und
Landen wohnenden Buchdruckern, Buchfuͤhrern ꝛc. daß hinfuͤ-
ro ſich keiner, wer der auch ſey, unternehmen ſolle aͤrgerliche
Schrifften, Paſquille, Scarteken und zwar ſo wohl in Reli-
gions als politiſchen Sachen, in Druck zu bringen, oder oͤffent-
lich oder heimlich zu fuͤhren und zu verkauffen; Jngleichen keine
Bucher ohne Cenſur auch Beyſetzung des Orts und Nahmen der
Autorum und Buchoͤrucker, auch Verleger, zu drucken; die
Leute mit uͤbermaͤßigen Tax und unchriſtlichen Wucher, beym
Verluſt der Buͤcher, zu uͤberſetzen, und ſich des verbotenen
Nachdruckens zum hoͤchſten Schaden derer, welche Buͤcher von de-
nen Autoribus redlicher Weiſe an ſich gebracht, auch wohl Pri-
vilegia erlanget, zu enthalten; Vielmehr ſollen Buchdrucker
und Haͤndler dahin beflißen ſeyn, daß ſie erbauliche, nuͤtzliche
und gute Schrifften zum Druck befoͤrdern, anſchaffen und um
rechtmaͤßigen billigen Preiß verkauffen, die Privilegia von Wort
zu Wort den Buͤchern vordrucken, auch die Exemplaria, welche
ſie Jnnhalts der Privilegien einzuſchicken ſchuldig, die erſte
Woche der Leipziger Meſſe, und zwar collationiret, dem Buͤ-
cher-Fiſcal, gegen ſeinen Schein, aushaͤndigen, und da ein oder
der andere darinnen ſich ſaͤumig erzeiget, ſoll er die andere Woche
die Exemplaria in duplo zu entrichten ſchuldig, da er aber mit
der Extradition die erſte Meſſe, in welcher er die Buͤcher zu di-
ſtrahiren anfaͤnget, gar an ſich halten wuͤrde, aller Exempla-
rien und des Privilegii verluſtig ſeyn, die Execution auch wuͤrck-
lich wider ihn unnachbleiblich vollſtrecket werden. Wornach ſich
ein jeder zu achten. Urkundlich haben Wir dieſes Mandat mit
eigenen Haͤnden unterſchrieben, mit Unſern Chur-Secret wiſ-
ſentlich bedrucken, auch damit es zu jedermanns Wiſſenſchafft

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[0351] Fuͤgen allen und jeden Buchdruckern und Buchhaͤndlern, welche in Unſern Landen ſeßhafftig, ingleichen welche die Leipziger Meſſe bauen, welchergeſtalt Wir Zeithero wahrgenommen, wie bey dem Buchdruck und Handel unterſchied- liche Mißbraͤuche einreiſſen wollen, indem etliche ſich unterfan- gen, des Heil. Reichs heilſamen Conſtitutionen auch Unſern und Unſerer in GOTT ruhenden Vorfahren, oͤfftern Verord- nungen zuwider, allerhand aͤrgerliche Schrifften und Scar- teken, ohne Benennung des Orts und Autorum, zu drucken und zu verkauffen, auch Unſern vielfaͤltigen Befehligen, die Cenſur der Buͤcher betreffende, zuwider handeln. Als befehlen Wir allen in Unſerm Chur-Fuͤrſtenthum und Landen wohnenden Buchdruckern, Buchfuͤhrern ꝛc. daß hinfuͤ- ro ſich keiner, wer der auch ſey, unternehmen ſolle aͤrgerliche Schrifften, Paſquille, Scarteken und zwar ſo wohl in Reli- gions als politiſchen Sachen, in Druck zu bringen, oder oͤffent- lich oder heimlich zu fuͤhren und zu verkauffen; Jngleichen keine Bucher ohne Cenſur auch Beyſetzung des Orts und Nahmen der Autorum und Buchoͤrucker, auch Verleger, zu drucken; die Leute mit uͤbermaͤßigen Tax und unchriſtlichen Wucher, beym Verluſt der Buͤcher, zu uͤberſetzen, und ſich des verbotenen Nachdruckens zum hoͤchſten Schaden derer, welche Buͤcher von de- nen Autoribus redlicher Weiſe an ſich gebracht, auch wohl Pri- vilegia erlanget, zu enthalten; Vielmehr ſollen Buchdrucker und Haͤndler dahin beflißen ſeyn, daß ſie erbauliche, nuͤtzliche und gute Schrifften zum Druck befoͤrdern, anſchaffen und um rechtmaͤßigen billigen Preiß verkauffen, die Privilegia von Wort zu Wort den Buͤchern vordrucken, auch die Exemplaria, welche ſie Jnnhalts der Privilegien einzuſchicken ſchuldig, die erſte Woche der Leipziger Meſſe, und zwar collationiret, dem Buͤ- cher-Fiſcal, gegen ſeinen Schein, aushaͤndigen, und da ein oder der andere darinnen ſich ſaͤumig erzeiget, ſoll er die andere Woche die Exemplaria in duplo zu entrichten ſchuldig, da er aber mit der Extradition die erſte Meſſe, in welcher er die Buͤcher zu di- ſtrahiren anfaͤnget, gar an ſich halten wuͤrde, aller Exempla- rien und des Privilegii verluſtig ſeyn, die Execution auch wuͤrck- lich wider ihn unnachbleiblich vollſtrecket werden. Wornach ſich ein jeder zu achten. Urkundlich haben Wir dieſes Mandat mit eigenen Haͤnden unterſchrieben, mit Unſern Chur-Secret wiſ- ſentlich bedrucken, auch damit es zu jedermanns Wiſſenſchafft kom- c 2

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/351>, abgerufen am 22.11.2024.