Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

von einigen Buchdruckern.
druckers eintzige Jungfer Tochter Maria Catharina
geheyrathet, und zugleich als Regierungs-Buchdru-
cker Adjunctus mit derselben vier Söhne und zwey
Töchter gezeuget hat, davon die ältesten zwey Söhne
Johann Gottfried und Samuel Friedrich die Kunst
bey ihm erlernet haben, welche sich anietzo bey ihm
aufhalten, nachdem sie in Leipzig, Halle, Berlin und
andern Orten mehr, auf der Druckerey sich umgesehen
haben. Die übrigen aber sind noch unter seiner Ver-
pflegung. Von Jhro Königlichen Majestät in Preus-
sen ist er zugleich über einige Verlags-Bücher privi-
legiret.

Dreßden.

Von den allerersten Buchdruckern dieser berühmten
Stadt habe ich bereits einige Nachricht in dem ersten
Theil p. 70. mitgetheilet. Es waren selbige Wolf-
gang
und Matthias Stöckel, ingleichen Gimel-
Bergen.
Von diesem letztern habe ich sein Jnsigne
eben dasebst beschrieben, und nunmehro stehet es hier
Tab. II. in Kupfer zu sehen. Ausser dem habe ich in
Lessers Historie p. 232. gefunden, daß auch ein Chri-
stian Bergen
daselbst gelebet, welcher sein eigen Bild-
niß zum Zeichen geführet habe; Er soll sich aber also ab-
gebildet haben, nemlich: einen glatten Kopff mit kurtzen
Haaren, an der Oberlippen einen Knebelbarth, an
Kinn einen zweyspitzigen Barth, welcher auch die
Wangen bis zu den Ohren bedeckt. Sein Mantel
und Kleid ist gestickt, und an der Brust trägt er eine
Kette mit einem Adler. Einige neuere und die heut zu
Tag daselbst lebende Buchdruckerherren sind folgende:

Jacob Harpeter, Bürger und privil. Buchdru-
cker in Dreßden, ist gebohren zu Nürnberg in der Vor-
stadt Marckwerthe den 24. Julii 1664. Sein sel. Vater

war

von einigen Buchdruckern.
druckers eintzige Jungfer Tochter Maria Catharina
geheyrathet, und zugleich als Regierungs-Buchdru-
cker Adjunctus mit derſelben vier Soͤhne und zwey
Toͤchter gezeuget hat, davon die aͤlteſten zwey Soͤhne
Johann Gottfried und Samuel Friedrich die Kunſt
bey ihm erlernet haben, welche ſich anietzo bey ihm
aufhalten, nachdem ſie in Leipzig, Halle, Berlin und
andern Orten mehr, auf der Druckerey ſich umgeſehen
haben. Die uͤbrigen aber ſind noch unter ſeiner Ver-
pflegung. Von Jhro Koͤniglichen Majeſtaͤt in Preuſ-
ſen iſt er zugleich uͤber einige Verlags-Buͤcher privi-
legiret.

Dreßden.

Von den allererſten Buchdruckern dieſer beruͤhmten
Stadt habe ich bereits einige Nachricht in dem erſten
Theil p. 70. mitgetheilet. Es waren ſelbige Wolf-
gang
und Matthias Stoͤckel, ingleichen Gimel-
Bergen.
Von dieſem letztern habe ich ſein Jnſigne
eben daſebſt beſchrieben, und nunmehro ſtehet es hier
Tab. II. in Kupfer zu ſehen. Auſſer dem habe ich in
Leſſers Hiſtorie p. 232. gefunden, daß auch ein Chri-
ſtian Bergen
daſelbſt gelebet, welcher ſein eigen Bild-
niß zum Zeichen gefuͤhret habe; Er ſoll ſich aber alſo ab-
gebildet haben, nemlich: einen glatten Kopff mit kurtzen
Haaren, an der Oberlippen einen Knebelbarth, an
Kinn einen zweyſpitzigen Barth, welcher auch die
Wangen bis zu den Ohren bedeckt. Sein Mantel
und Kleid iſt geſtickt, und an der Bruſt traͤgt er eine
Kette mit einem Adler. Einige neuere und die heut zu
Tag daſelbſt lebende Buchdruckerherren ſind folgende:

Jacob Harpeter, Buͤrger und privil. Buchdru-
cker in Dreßden, iſt gebohren zu Nuͤrnberg in der Vor-
ſtadt Marckwerthe den 24. Julii 1664. Sein ſel. Vater

war
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0039" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/>
druckers eintzige Jungfer Tochter <hi rendition="#fr">Maria Catharina</hi><lb/>
geheyrathet, und zugleich als Regierungs-Buchdru-<lb/>
cker Adjunctus mit der&#x017F;elben vier So&#x0364;hne und zwey<lb/>
To&#x0364;chter gezeuget hat, davon die a&#x0364;lte&#x017F;ten zwey So&#x0364;hne<lb/><hi rendition="#fr">Johann Gottfried</hi> und <hi rendition="#fr">Samuel Friedrich</hi> die Kun&#x017F;t<lb/>
bey ihm erlernet haben, welche &#x017F;ich anietzo bey ihm<lb/>
aufhalten, nachdem &#x017F;ie in Leipzig, Halle, Berlin und<lb/>
andern Orten mehr, auf der Druckerey &#x017F;ich umge&#x017F;ehen<lb/>
haben. Die u&#x0364;brigen aber &#x017F;ind noch unter &#x017F;einer Ver-<lb/>
pflegung. Von Jhro Ko&#x0364;niglichen Maje&#x017F;ta&#x0364;t in Preu&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en i&#x017F;t er zugleich u&#x0364;ber einige Verlags-Bu&#x0364;cher privi-<lb/>
legiret.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Dreßden.</head><lb/>
          <p>Von den allerer&#x017F;ten Buchdruckern die&#x017F;er beru&#x0364;hmten<lb/>
Stadt habe ich bereits einige Nachricht in dem er&#x017F;ten<lb/>
Theil <hi rendition="#aq">p.</hi> 70. mitgetheilet. Es waren &#x017F;elbige <hi rendition="#fr">Wolf-<lb/>
gang</hi> und <hi rendition="#fr">Matthias Sto&#x0364;ckel,</hi> ingleichen <hi rendition="#fr">Gimel-<lb/>
Bergen.</hi> Von die&#x017F;em letztern habe ich &#x017F;ein Jn&#x017F;igne<lb/>
eben da&#x017F;eb&#x017F;t be&#x017F;chrieben, und nunmehro &#x017F;tehet es hier<lb/><hi rendition="#aq">Tab. II.</hi> in Kupfer zu &#x017F;ehen. Au&#x017F;&#x017F;er dem habe ich in<lb/><hi rendition="#fr">Le&#x017F;&#x017F;ers</hi> Hi&#x017F;torie <hi rendition="#aq">p.</hi> 232. gefunden, daß auch ein <hi rendition="#fr">Chri-<lb/>
&#x017F;tian Bergen</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t gelebet, welcher &#x017F;ein eigen Bild-<lb/>
niß zum Zeichen gefu&#x0364;hret habe; Er &#x017F;oll &#x017F;ich aber al&#x017F;o ab-<lb/>
gebildet haben, nemlich: einen glatten Kopff mit kurtzen<lb/>
Haaren, an der Oberlippen einen Knebelbarth, an<lb/>
Kinn einen zwey&#x017F;pitzigen Barth, welcher auch die<lb/>
Wangen bis zu den Ohren bedeckt. Sein Mantel<lb/>
und Kleid i&#x017F;t ge&#x017F;tickt, und an der Bru&#x017F;t tra&#x0364;gt er eine<lb/>
Kette mit einem Adler. Einige neuere und die heut zu<lb/>
Tag da&#x017F;elb&#x017F;t lebende Buchdruckerherren &#x017F;ind folgende:</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Jacob Harpeter,</hi> Bu&#x0364;rger und privil. Buchdru-<lb/>
cker in Dreßden, i&#x017F;t gebohren zu Nu&#x0364;rnberg in der Vor-<lb/>
&#x017F;tadt Marckwerthe den 24. Julii 1664. Sein &#x017F;el. Vater<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">war</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0039] von einigen Buchdruckern. druckers eintzige Jungfer Tochter Maria Catharina geheyrathet, und zugleich als Regierungs-Buchdru- cker Adjunctus mit derſelben vier Soͤhne und zwey Toͤchter gezeuget hat, davon die aͤlteſten zwey Soͤhne Johann Gottfried und Samuel Friedrich die Kunſt bey ihm erlernet haben, welche ſich anietzo bey ihm aufhalten, nachdem ſie in Leipzig, Halle, Berlin und andern Orten mehr, auf der Druckerey ſich umgeſehen haben. Die uͤbrigen aber ſind noch unter ſeiner Ver- pflegung. Von Jhro Koͤniglichen Majeſtaͤt in Preuſ- ſen iſt er zugleich uͤber einige Verlags-Buͤcher privi- legiret. Dreßden. Von den allererſten Buchdruckern dieſer beruͤhmten Stadt habe ich bereits einige Nachricht in dem erſten Theil p. 70. mitgetheilet. Es waren ſelbige Wolf- gang und Matthias Stoͤckel, ingleichen Gimel- Bergen. Von dieſem letztern habe ich ſein Jnſigne eben daſebſt beſchrieben, und nunmehro ſtehet es hier Tab. II. in Kupfer zu ſehen. Auſſer dem habe ich in Leſſers Hiſtorie p. 232. gefunden, daß auch ein Chri- ſtian Bergen daſelbſt gelebet, welcher ſein eigen Bild- niß zum Zeichen gefuͤhret habe; Er ſoll ſich aber alſo ab- gebildet haben, nemlich: einen glatten Kopff mit kurtzen Haaren, an der Oberlippen einen Knebelbarth, an Kinn einen zweyſpitzigen Barth, welcher auch die Wangen bis zu den Ohren bedeckt. Sein Mantel und Kleid iſt geſtickt, und an der Bruſt traͤgt er eine Kette mit einem Adler. Einige neuere und die heut zu Tag daſelbſt lebende Buchdruckerherren ſind folgende: Jacob Harpeter, Buͤrger und privil. Buchdru- cker in Dreßden, iſt gebohren zu Nuͤrnberg in der Vor- ſtadt Marckwerthe den 24. Julii 1664. Sein ſel. Vater war

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/39
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst02_1740/39>, abgerufen am 30.04.2024.