[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 2. Leipzig, 1740.Kurtzgefaßte Nachricht, Rudolph Ritschel von Hartenbach, E. Hochedlenund Hochweisen Stadt-Raths daselbst, gewesener Stadt-Voigt, wie auch bey dasigem löbl Bürger- Regiment wohlbestalter Stadt-Hauptmann, und der Kirchen und Schulen zu St. Michaelis Jnspector, gewesen. Seine Frau Mutter war Frau Anna Ritschelin, gebohrne Heinin; Seine Eltern haben ihn in die St. Michaelis Schule geschickt, in welcher er so lange geblieben, bis er fähig gewesen in dasiges Gymnasium zuziehen. Weil er aber gewisser Ursa- chen wegen zum Studiren keine Lust bezeiget, sondern einig und allein zur Buchdruckerey Lust hatte, so ge- schahe es, daß er auch den 19. May 1719 bey sei- nem Schwager, Herrn David Limprechten, Herr- schafftlichen Buchdruckern in Erfurth in die Leh- re getreten, und seine Lehrjahre bey demselben, so wie einem Lehrknaben zustehet, redlich ausgestanden hat, und darauf noch den 27 April 1723. davon wieder frey gesprochen worden: Alsdenn hat er den 18 May besagten 1723. Jahres daselbst bey seinem Schwager postuliret. Jm Jahr 1733. zu Ostern ist er bey Herrn Limprechten Factor worden, welches Amt er drey viertel Jahr versehen hat, bis zum Ableben seines Herrn Vaters, da er die Brau-Gerechtigkeit erer- bet hat. Jm Jahr 1736 mit Anfang des Jahres, hat er in seiner Druckerey den Anfang mit arbeiten gemacht. Und weil er schon im Jahr 1735 von ei- ner gnädigen Herrschafft zum Herrschafftlichen Buchdrucker angenommen worden; so hat er sich eine gantz neue Druckerey angeleget. Jm Jahr 1734. den 9. Nov. hat er sich mit Jungfer Marthen Friedericken Tennemannin, Tit. Herrn M. Georg Joachim Tennemans, der Christlichen Evangeli- schen
Kurtzgefaßte Nachricht, Rudolph Ritſchel von Hartenbach, E. Hochedlenund Hochweiſen Stadt-Raths daſelbſt, geweſener Stadt-Voigt, wie auch bey daſigem loͤbl Buͤrger- Regiment wohlbeſtalter Stadt-Hauptmann, und der Kirchen und Schulen zu St. Michaelis Jnſpector, geweſen. Seine Frau Mutter war Frau Anna Ritſchelin, gebohrne Heinin; Seine Eltern haben ihn in die St. Michaelis Schule geſchickt, in welcher er ſo lange geblieben, bis er faͤhig geweſen in daſiges Gymnaſium zuziehen. Weil er aber gewiſſer Urſa- chen wegen zum Studiren keine Luſt bezeiget, ſondern einig und allein zur Buchdruckerey Luſt hatte, ſo ge- ſchahe es, daß er auch den 19. May 1719 bey ſei- nem Schwager, Herrn David Limprechten, Herr- ſchafftlichen Buchdruckern in Erfurth in die Leh- re getreten, und ſeine Lehrjahre bey demſelben, ſo wie einem Lehrknaben zuſtehet, redlich ausgeſtanden hat, und darauf noch den 27 April 1723. davon wieder frey geſprochen worden: Alsdenn hat er den 18 May beſagten 1723. Jahres daſelbſt bey ſeinem Schwager poſtuliret. Jm Jahr 1733. zu Oſtern iſt er bey Herrn Limprechten Factor worden, welches Amt er drey viertel Jahr verſehen hat, bis zum Ableben ſeines Herrn Vaters, da er die Brau-Gerechtigkeit erer- bet hat. Jm Jahr 1736 mit Anfang des Jahres, hat er in ſeiner Druckerey den Anfang mit arbeiten gemacht. Und weil er ſchon im Jahr 1735 von ei- ner gnaͤdigen Herrſchafft zum Herrſchafftlichen Buchdrucker angenommen worden; ſo hat er ſich eine gantz neue Druckerey angeleget. Jm Jahr 1734. den 9. Nov. hat er ſich mit Jungfer Marthen Friedericken Tennemannin, Tit. Herrn M. Georg Joachim Tennemans, der Chriſtlichen Evangeli- ſchen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0052" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurtzgefaßte Nachricht,</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Rudolph Ritſchel</hi> von <hi rendition="#fr">Hartenbach,</hi> E. Hochedlen<lb/> und Hochweiſen Stadt-Raths daſelbſt, geweſener<lb/><hi rendition="#fr">Stadt-Voigt,</hi> wie auch bey daſigem loͤbl Buͤrger-<lb/> Regiment wohlbeſtalter <hi rendition="#fr">Stadt-Hauptmann,</hi> und<lb/> der Kirchen und Schulen zu St. Michaelis <hi rendition="#fr">Jnſpector,</hi><lb/> geweſen. Seine Frau Mutter war Frau <hi rendition="#fr">Anna<lb/> Ritſchelin,</hi> gebohrne <hi rendition="#fr">Heinin</hi>; Seine Eltern haben<lb/> ihn in die St. Michaelis Schule geſchickt, in welcher<lb/> er ſo lange geblieben, bis er faͤhig geweſen in daſiges<lb/> Gymnaſium zuziehen. Weil er aber gewiſſer Urſa-<lb/> chen wegen zum Studiren keine Luſt bezeiget, ſondern<lb/> einig und allein zur Buchdruckerey Luſt hatte, ſo ge-<lb/> ſchahe es, daß er auch den 19. May 1719 bey ſei-<lb/> nem Schwager, Herrn <hi rendition="#fr">David Limprechten,</hi> Herr-<lb/> ſchafftlichen Buchdruckern in Erfurth in die Leh-<lb/> re getreten, und ſeine Lehrjahre bey demſelben, ſo wie<lb/> einem Lehrknaben zuſtehet, redlich ausgeſtanden hat,<lb/> und darauf noch den 27 April 1723. davon wieder<lb/> frey geſprochen worden: Alsdenn hat er den 18 May<lb/> beſagten 1723. Jahres daſelbſt bey ſeinem Schwager<lb/> poſtuliret. Jm Jahr 1733. zu Oſtern iſt er bey Herrn<lb/><hi rendition="#fr">Limprechten</hi> Factor worden, welches Amt er drey<lb/> viertel Jahr verſehen hat, bis zum Ableben ſeines<lb/> Herrn Vaters, da er die Brau-Gerechtigkeit erer-<lb/> bet hat. Jm Jahr 1736 mit Anfang des Jahres,<lb/> hat er in ſeiner Druckerey den Anfang mit arbeiten<lb/> gemacht. Und weil er ſchon im Jahr 1735 von ei-<lb/> ner gnaͤdigen Herrſchafft zum <hi rendition="#fr">Herrſchafftlichen<lb/> Buchdrucker</hi> angenommen worden; ſo hat er ſich<lb/> eine gantz neue Druckerey angeleget. Jm Jahr<lb/> 1734. den 9. Nov. hat er ſich mit Jungfer <hi rendition="#fr">Marthen<lb/> Friedericken Tennemannin,</hi> Tit. Herrn <hi rendition="#aq">M.</hi> <hi rendition="#fr">Georg<lb/> Joachim Tennemans,</hi> der Chriſtlichen Evangeli-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0052]
Kurtzgefaßte Nachricht,
Rudolph Ritſchel von Hartenbach, E. Hochedlen
und Hochweiſen Stadt-Raths daſelbſt, geweſener
Stadt-Voigt, wie auch bey daſigem loͤbl Buͤrger-
Regiment wohlbeſtalter Stadt-Hauptmann, und
der Kirchen und Schulen zu St. Michaelis Jnſpector,
geweſen. Seine Frau Mutter war Frau Anna
Ritſchelin, gebohrne Heinin; Seine Eltern haben
ihn in die St. Michaelis Schule geſchickt, in welcher
er ſo lange geblieben, bis er faͤhig geweſen in daſiges
Gymnaſium zuziehen. Weil er aber gewiſſer Urſa-
chen wegen zum Studiren keine Luſt bezeiget, ſondern
einig und allein zur Buchdruckerey Luſt hatte, ſo ge-
ſchahe es, daß er auch den 19. May 1719 bey ſei-
nem Schwager, Herrn David Limprechten, Herr-
ſchafftlichen Buchdruckern in Erfurth in die Leh-
re getreten, und ſeine Lehrjahre bey demſelben, ſo wie
einem Lehrknaben zuſtehet, redlich ausgeſtanden hat,
und darauf noch den 27 April 1723. davon wieder
frey geſprochen worden: Alsdenn hat er den 18 May
beſagten 1723. Jahres daſelbſt bey ſeinem Schwager
poſtuliret. Jm Jahr 1733. zu Oſtern iſt er bey Herrn
Limprechten Factor worden, welches Amt er drey
viertel Jahr verſehen hat, bis zum Ableben ſeines
Herrn Vaters, da er die Brau-Gerechtigkeit erer-
bet hat. Jm Jahr 1736 mit Anfang des Jahres,
hat er in ſeiner Druckerey den Anfang mit arbeiten
gemacht. Und weil er ſchon im Jahr 1735 von ei-
ner gnaͤdigen Herrſchafft zum Herrſchafftlichen
Buchdrucker angenommen worden; ſo hat er ſich
eine gantz neue Druckerey angeleget. Jm Jahr
1734. den 9. Nov. hat er ſich mit Jungfer Marthen
Friedericken Tennemannin, Tit. Herrn M. Georg
Joachim Tennemans, der Chriſtlichen Evangeli-
ſchen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |