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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Cap. IV. Ausführliche Nachricht
erstlich von den Vorbereitungen, hernach von den
Solennitäten und endlich von dem erfolgten Beschluß.
Jch will dieser Eintheilung und Nachricht folgen,
und daraus das nothwendigste hier einrücken. Was
nun die Vorbereitungen anbetrift, so gehören darzu
die Redeübungen in den dasigen Schulen; Nicht we-
niger die von einer Hochlöblichen Friedrichsuniversi-
tät übernommene Vermittelung und Vorsorge; und
endlich die freudenvolle Bemühung einiger Buchdru-
ckerherren. Mit dem Anfang des 1740. Jahrs wur-
de den 25. Jan. in den lateinischen Schulen des da-
dgen Waysenhauses zu Glaucha ein gewöhnliches
Examen angestellet, bey welcher Gelegenheit zugleich
sechs junge Redner auftraten, welche ihre Reden alle
auf das bevorstehende Jubelfest eingerichtet hatten.
Jn eben diesem Jahr wurde den 13. May bey dem
evangelisch-Lutherischen Gymnasio dasiger Stadt ein
Actus gehalten, wobey vier Musensöhne von der
Buchdruckerkunst geschickte Reden abgeleget haben.
Hiezu hatte Herr Johann Michael Gasser, Rector,
in einer lateinischen Schrift von einem Bogen in Fo-
lio eingeladen und zugleich von dem Ursprung der be-
lobten Buchdruckerkunst geredet. Der Herr Cantz-
ler Johann Peter von Ludewig rückte hierauf in
die wöchentlichen Hällischen Anzeigen den 23. May
eine merckwürdige Abhandluug vom Kayserlichen
General-Superintendenten aller Buchdrucker
des Röm. Reichs ein.
Durch diese Anstalten nun
wurde der Trieb bey einigen Buchdruckerherren zur
nähern Veranstaltung des eigentlichen Gedächtnißfe-
stes immer mehr und mehr ermunter[t]. Vor allen
Dingen hielten sie vor nöthig unter sich einen Schluß
zu fassen, und hernach bey den Vätern der hohen

Schule

Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht
erſtlich von den Vorbereitungen, hernach von den
Solennitaͤten und endlich von dem erfolgten Beſchluß.
Jch will dieſer Eintheilung und Nachricht folgen,
und daraus das nothwendigſte hier einruͤcken. Was
nun die Vorbereitungen anbetrift, ſo gehoͤren darzu
die Redeuͤbungen in den daſigen Schulen; Nicht we-
niger die von einer Hochloͤblichen Friedrichsuniverſi-
taͤt uͤbernommene Vermittelung und Vorſorge; und
endlich die freudenvolle Bemuͤhung einiger Buchdru-
ckerherren. Mit dem Anfang des 1740. Jahrs wur-
de den 25. Jan. in den lateiniſchen Schulen des da-
dgen Wayſenhauſes zu Glaucha ein gewoͤhnliches
Examen angeſtellet, bey welcher Gelegenheit zugleich
ſechs junge Redner auftraten, welche ihre Reden alle
auf das bevorſtehende Jubelfeſt eingerichtet hatten.
Jn eben dieſem Jahr wurde den 13. May bey dem
evangeliſch-Lutheriſchen Gymnaſio daſiger Stadt ein
Actus gehalten, wobey vier Muſenſoͤhne von der
Buchdruckerkunſt geſchickte Reden abgeleget haben.
Hiezu hatte Herr Johann Michael Gaſſer, Rector,
in einer lateiniſchen Schrift von einem Bogen in Fo-
lio eingeladen und zugleich von dem Urſprung der be-
lobten Buchdruckerkunſt geredet. Der Herr Cantz-
ler Johann Peter von Ludewig ruͤckte hierauf in
die woͤchentlichen Haͤlliſchen Anzeigen den 23. May
eine merckwuͤrdige Abhandluug vom Kayſerlichen
General-Superintendenten aller Buchdrucker
des Roͤm. Reichs ein.
Durch dieſe Anſtalten nun
wurde der Trieb bey einigen Buchdruckerherren zur
naͤhern Veranſtaltung des eigentlichen Gedaͤchtnißfe-
ſtes immer mehr und mehr ermunter[t]. Vor allen
Dingen hielten ſie vor noͤthig unter ſich einen Schluß
zu faſſen, und hernach bey den Vaͤtern der hohen

Schule
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[180/0221] Cap. IV. Ausfuͤhrliche Nachricht erſtlich von den Vorbereitungen, hernach von den Solennitaͤten und endlich von dem erfolgten Beſchluß. Jch will dieſer Eintheilung und Nachricht folgen, und daraus das nothwendigſte hier einruͤcken. Was nun die Vorbereitungen anbetrift, ſo gehoͤren darzu die Redeuͤbungen in den daſigen Schulen; Nicht we- niger die von einer Hochloͤblichen Friedrichsuniverſi- taͤt uͤbernommene Vermittelung und Vorſorge; und endlich die freudenvolle Bemuͤhung einiger Buchdru- ckerherren. Mit dem Anfang des 1740. Jahrs wur- de den 25. Jan. in den lateiniſchen Schulen des da- dgen Wayſenhauſes zu Glaucha ein gewoͤhnliches Examen angeſtellet, bey welcher Gelegenheit zugleich ſechs junge Redner auftraten, welche ihre Reden alle auf das bevorſtehende Jubelfeſt eingerichtet hatten. Jn eben dieſem Jahr wurde den 13. May bey dem evangeliſch-Lutheriſchen Gymnaſio daſiger Stadt ein Actus gehalten, wobey vier Muſenſoͤhne von der Buchdruckerkunſt geſchickte Reden abgeleget haben. Hiezu hatte Herr Johann Michael Gaſſer, Rector, in einer lateiniſchen Schrift von einem Bogen in Fo- lio eingeladen und zugleich von dem Urſprung der be- lobten Buchdruckerkunſt geredet. Der Herr Cantz- ler Johann Peter von Ludewig ruͤckte hierauf in die woͤchentlichen Haͤlliſchen Anzeigen den 23. May eine merckwuͤrdige Abhandluug vom Kayſerlichen General-Superintendenten aller Buchdrucker des Roͤm. Reichs ein. Durch dieſe Anſtalten nun wurde der Trieb bey einigen Buchdruckerherren zur naͤhern Veranſtaltung des eigentlichen Gedaͤchtnißfe- ſtes immer mehr und mehr ermuntert. Vor allen Dingen hielten ſie vor noͤthig unter ſich einen Schluß zu faſſen, und hernach bey den Vaͤtern der hohen Schule

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/221>, abgerufen am 24.11.2024.