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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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vom Jubelfest 1740.
"wir billig Ursache, dem grossen GOtt auch für das
"herrliche und grosse Beneficium dieser edlen Kunst,
"weiln dadurch nicht nur die freyen Künste und Wis-
"senschaften, sondern auch besonders die wahre Christl.
"Religion einen gantz ungemeinen Zuwachs erlanget,
"hertzlich Lob und Danck zu sagen, mit dem inbrün-
"stigen Wunsch und Gebete, Er wolle ferner hin
"diese edle Kunst also geseegnet seyn lassen, daß auch
"dadurch dessen Ehre und das wahre Beste, wie für-
"nehmlich in Kirch und Schulen, also auch dem ge-
"meinen Wesen, und insonderheit bey hiesiger Frie-
"derichsuniversität, biß auf die späteste Zeiten und
"Jahre fernerhin befördert und erhalten werden mö-
"ge, und dieses wolle er thun um CHristi Jesu un-
"sers Herrn Willen Amen." Es unterliesen auch
die Herren Prediger nicht, so wohl in den Vor- als
Nachmittagspredigten die Gemeinde zum Lob und
Preiß GOttes vor diese Wohlthat erbaulichst auf-
zumuntern. Nicht nur der Herr Consistorialrath und
Pastor primarius Francke in der Frauenkirche ließ
seinen Vortrag dahin gerichtet seyn, sondern auch
der Herr Pastor Struensee in der St. Ulrichs, und
der Herr Pastor Johann Biltzing in der St. Mo-
ritzkirche thaten deßgleichen, welchen Beyspielen Herr
M. Christian August Rotth in der Nachmittags-
andacht folgte. Als nun endlich der 25. Jul. als der
bestimmte Jubeltag selbsten anbrach, so war die An-
stalt getroffen, dieses Fest so wohl Vor-als Nachmit-
tag feyerlich zu begehen. Man sahe also noch gantz
frühe die Einwohner, und sonderlich die Herren Stu-
denten in voller Bewegung. Um 9. Uhr wurde in der
Universitätskirche geläutet. Als sich nun die vornehm-
sten Glieder der hohen Schule in der Kirche einfan-

den,
M 4

vom Jubelfeſt 1740.
„wir billig Urſache, dem groſſen GOtt auch fuͤr das
„herrliche und groſſe Beneficium dieſer edlen Kunſt,
„weiln dadurch nicht nur die freyen Kuͤnſte und Wiſ-
„ſenſchaften, ſondern auch beſonders die wahre Chriſtl.
„Religion einen gantz ungemeinen Zuwachs erlanget,
„hertzlich Lob und Danck zu ſagen, mit dem inbruͤn-
„ſtigen Wunſch und Gebete, Er wolle ferner hin
„dieſe edle Kunſt alſo geſeegnet ſeyn laſſen, daß auch
„dadurch deſſen Ehre und das wahre Beſte, wie fuͤr-
„nehmlich in Kirch und Schulen, alſo auch dem ge-
„meinen Weſen, und inſonderheit bey hieſiger Frie-
„derichsuniverſitaͤt, biß auf die ſpaͤteſte Zeiten und
„Jahre fernerhin befoͤrdert und erhalten werden moͤ-
„ge, und dieſes wolle er thun um CHriſti Jeſu un-
„ſers Herrn Willen Amen.‟ Es unterlieſen auch
die Herren Prediger nicht, ſo wohl in den Vor- als
Nachmittagspredigten die Gemeinde zum Lob und
Preiß GOttes vor dieſe Wohlthat erbaulichſt auf-
zumuntern. Nicht nur der Herr Conſiſtorialrath und
Paſtor primarius Francke in der Frauenkirche ließ
ſeinen Vortrag dahin gerichtet ſeyn, ſondern auch
der Herr Paſtor Struenſee in der St. Ulrichs, und
der Herr Paſtor Johann Biltzing in der St. Mo-
ritzkirche thaten deßgleichen, welchen Beyſpielen Herr
M. Chriſtian Auguſt Rotth in der Nachmittags-
andacht folgte. Als nun endlich der 25. Jul. als der
beſtimmte Jubeltag ſelbſten anbrach, ſo war die An-
ſtalt getroffen, dieſes Feſt ſo wohl Vor-als Nachmit-
tag feyerlich zu begehen. Man ſahe alſo noch gantz
fruͤhe die Einwohner, und ſonderlich die Herren Stu-
denten in voller Bewegung. Um 9. Uhr wurde in der
Univerſitaͤtskirche gelaͤutet. Als ſich nun die vornehm-
ſten Glieder der hohen Schule in der Kirche einfan-

den,
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[183/0224] vom Jubelfeſt 1740. „wir billig Urſache, dem groſſen GOtt auch fuͤr das „herrliche und groſſe Beneficium dieſer edlen Kunſt, „weiln dadurch nicht nur die freyen Kuͤnſte und Wiſ- „ſenſchaften, ſondern auch beſonders die wahre Chriſtl. „Religion einen gantz ungemeinen Zuwachs erlanget, „hertzlich Lob und Danck zu ſagen, mit dem inbruͤn- „ſtigen Wunſch und Gebete, Er wolle ferner hin „dieſe edle Kunſt alſo geſeegnet ſeyn laſſen, daß auch „dadurch deſſen Ehre und das wahre Beſte, wie fuͤr- „nehmlich in Kirch und Schulen, alſo auch dem ge- „meinen Weſen, und inſonderheit bey hieſiger Frie- „derichsuniverſitaͤt, biß auf die ſpaͤteſte Zeiten und „Jahre fernerhin befoͤrdert und erhalten werden moͤ- „ge, und dieſes wolle er thun um CHriſti Jeſu un- „ſers Herrn Willen Amen.‟ Es unterlieſen auch die Herren Prediger nicht, ſo wohl in den Vor- als Nachmittagspredigten die Gemeinde zum Lob und Preiß GOttes vor dieſe Wohlthat erbaulichſt auf- zumuntern. Nicht nur der Herr Conſiſtorialrath und Paſtor primarius Francke in der Frauenkirche ließ ſeinen Vortrag dahin gerichtet ſeyn, ſondern auch der Herr Paſtor Struenſee in der St. Ulrichs, und der Herr Paſtor Johann Biltzing in der St. Mo- ritzkirche thaten deßgleichen, welchen Beyſpielen Herr M. Chriſtian Auguſt Rotth in der Nachmittags- andacht folgte. Als nun endlich der 25. Jul. als der beſtimmte Jubeltag ſelbſten anbrach, ſo war die An- ſtalt getroffen, dieſes Feſt ſo wohl Vor-als Nachmit- tag feyerlich zu begehen. Man ſahe alſo noch gantz fruͤhe die Einwohner, und ſonderlich die Herren Stu- denten in voller Bewegung. Um 9. Uhr wurde in der Univerſitaͤtskirche gelaͤutet. Als ſich nun die vornehm- ſten Glieder der hohen Schule in der Kirche einfan- den, M 4

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/224>, abgerufen am 21.11.2024.