[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.vom Jubelfest 1740. nicht nur an das schwartze Bret ein Patent ange-schlagen, sondern auch das Programma herum ge- schicket, und alle hohe Gönner und Gelehrten, zu- gleich aber auch E Hochedler Rath eingeladen. Nach- dem sich nun nach 3. Uhr am Johannistage der Got- tesdienst geendiget hatte, so versammleten sich die Professores, Doctores, Licentiaten und Geistlichen in der Universitäts Verwalterey, das Rathscolle- gium aber in das Auditorium Medicum. Nach einem kleinen Auffenthalt giengen sie in Corpore in das Au- ditorium Philosophicum, allwo das Corpus acade- micum seinen Platz zur rechten, das Rathscollegium aber nebst den Buchdruckerherren zur lincken einnahm, da denn so gleich unter Trompeten-und Pauckenschall der Anfang mit einer Musik gemachet wurde. Hierauf trat der Herr Prof. Joh. Andr Boden auf und hielt bey zahlreicher Versammlung eine gelehrte Gedächt- nißrede, worinnen er ausführlich von den wahrhaften Ursprung und herrlichen Nutzen der Buchdruckerkunst handelte. Eine angenehme Musik machte alsdenn den Beschluß wiederum. Auf diese Weise war nun der Johannistag meistentheils zugebracht. Den 27. Jun. darauf kam man in dem Kühnischen Hauß zu- sammen und verrichtete daselbst in Gegenwart vieler hohen und niedrigen Personen einen Actum Deposi- tionis. Diejenigen, so postuliret, waren folgende: Andreas Nilius, aus Posen, in Großpohlen, Jo- hann Georg Holley, aus Wittenberg, Christian August Koberstein, aus Wittenberg, Johann Gottlieb Tzscheuzler, aus Meffersdorf in Schle- sien, Johann Christian Holley, aus Wittenberg, Samuel Ludewig Hanauer, aus Wittenberg, und Johann Gottfried Fischer, aus Leipzig Ehe die- ser
vom Jubelfeſt 1740. nicht nur an das ſchwartze Bret ein Patent ange-ſchlagen, ſondern auch das Programma herum ge- ſchicket, und alle hohe Goͤnner und Gelehrten, zu- gleich aber auch E Hochedler Rath eingeladen. Nach- dem ſich nun nach 3. Uhr am Johannistage der Got- tesdienſt geendiget hatte, ſo verſammleten ſich die Profeſſores, Doctores, Licentiaten und Geiſtlichen in der Univerſitaͤts Verwalterey, das Rathscolle- gium aber in das Auditorium Medicum. Nach einem kleinen Auffenthalt giengen ſie in Corpore in das Au- ditorium Philoſophicum, allwo das Corpus acade- micum ſeinen Platz zur rechten, das Rathscollegium aber nebſt den Buchdruckerherren zur lincken einnahm, da denn ſo gleich unter Trompeten-und Pauckenſchall der Anfang mit einer Muſik gemachet wurde. Hierauf trat der Herr Prof. Joh. Andr Boden auf und hielt bey zahlreicher Verſammlung eine gelehrte Gedaͤcht- nißrede, worinnen er ausfuͤhrlich von den wahrhaften Urſprung und herrlichen Nutzen der Buchdruckerkunſt handelte. Eine angenehme Muſik machte alsdenn den Beſchluß wiederum. Auf dieſe Weiſe war nun der Johannistag meiſtentheils zugebracht. Den 27. Jun. darauf kam man in dem Kuͤhniſchen Hauß zu- ſammen und verrichtete daſelbſt in Gegenwart vieler hohen und niedrigen Perſonen einen Actum Depoſi- tionis. Diejenigen, ſo poſtuliret, waren folgende: Andreas Nilius, aus Poſen, in Großpohlen, Jo- hann Georg Holley, aus Wittenberg, Chriſtian Auguſt Koberſtein, aus Wittenberg, Johann Gottlieb Tzſcheuzler, aus Meffersdorf in Schle- ſien, Johann Chriſtian Holley, aus Wittenberg, Samuel Ludewig Hanauer, aus Wittenberg, und Johann Gottfried Fiſcher, aus Leipzig Ehe die- ſer
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vom Jubelfeſt 1740.
nicht nur an das ſchwartze Bret ein Patent ange-
ſchlagen, ſondern auch das Programma herum ge-
ſchicket, und alle hohe Goͤnner und Gelehrten, zu-
gleich aber auch E Hochedler Rath eingeladen. Nach-
dem ſich nun nach 3. Uhr am Johannistage der Got-
tesdienſt geendiget hatte, ſo verſammleten ſich die
Profeſſores, Doctores, Licentiaten und Geiſtlichen
in der Univerſitaͤts Verwalterey, das Rathscolle-
gium aber in das Auditorium Medicum. Nach einem
kleinen Auffenthalt giengen ſie in Corpore in das Au-
ditorium Philoſophicum, allwo das Corpus acade-
micum ſeinen Platz zur rechten, das Rathscollegium
aber nebſt den Buchdruckerherren zur lincken einnahm,
da denn ſo gleich unter Trompeten-und Pauckenſchall
der Anfang mit einer Muſik gemachet wurde. Hierauf
trat der Herr Prof. Joh. Andr Boden auf und hielt
bey zahlreicher Verſammlung eine gelehrte Gedaͤcht-
nißrede, worinnen er ausfuͤhrlich von den wahrhaften
Urſprung und herrlichen Nutzen der Buchdruckerkunſt
handelte. Eine angenehme Muſik machte alsdenn
den Beſchluß wiederum. Auf dieſe Weiſe war nun
der Johannistag meiſtentheils zugebracht. Den 27.
Jun. darauf kam man in dem Kuͤhniſchen Hauß zu-
ſammen und verrichtete daſelbſt in Gegenwart vieler
hohen und niedrigen Perſonen einen Actum Depoſi-
tionis. Diejenigen, ſo poſtuliret, waren folgende:
Andreas Nilius, aus Poſen, in Großpohlen, Jo-
hann Georg Holley, aus Wittenberg, Chriſtian
Auguſt Koberſtein, aus Wittenberg, Johann
Gottlieb Tzſcheuzler, aus Meffersdorf in Schle-
ſien, Johann Chriſtian Holley, aus Wittenberg,
Samuel Ludewig Hanauer, aus Wittenberg, und
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