Von dieser Stadt habe ich in meinem andern Theil p. 4. bereits etwas beygebracht. Hier füge ich folgendes hinzu: Sigmund Grim, ein Doctor der Artzneykunst, hat daselbst eine eigene Druckerey käuf- lich an sich gebracht, und 1522. die vier Evangelisten drucken lassen, in 8. Zu seinem Wappen führte er den Hercules mit einer Keule so wohl im Schild, als oben auf dem Helm. Er hat aber hernach vermuthlich M. Vuyrsing zum Gehülfen angenommen, weil man dieses letztern Wappen zugleich mit des erstern ver- bunden sieht. Siehe Lessernp. 97. meine Tab. VIII. n. 2.
Von Philipp Ulhard, welcher in meinem an- dern Theil l. c. fälschlich Ulfärt heißt, habe ich nicht nur folgendes Buch aufgeschrieben: Etliche hun- dert schöner, lustiger und gemainer teutschen Sprüchwörter, von allerhand guten Tugenden, und von Vermeydung mancherley bösen Lastern, welche vormalen nicht im Druck ausgangen, manniglich sehr nützlich zu lesen seind durch Geor- gium Mayr 1567. Augspurg, gedruckt durch Philipp Uhlhard in der Kirchgassen bey St Ul- rich 8. sondern ich kan auch sein Zeichen beschrei- ben. Er führte nemlich eine Nachteule in einem Schild, und auf dem Helm mit zwey Püfelshörnern. S. Tab. VIII. n. 4.
Von Johann Prätorio habe ich ebenfalls dessen Zeichen gefunden. Er führte nemlich die Gerechtig- keit zur rechten, und die Gottesfurcht zur lincken Hand, zwischen beyden steht ein Stamm mit einer Krone bedecket, um welchen ein Lorbeerzweig, welchen
die
P 3
von einigen Buchdruckern.
Augſpurg.
Von dieſer Stadt habe ich in meinem andern Theil p. 4. bereits etwas beygebracht. Hier fuͤge ich folgendes hinzu: Sigmund Grim, ein Doctor der Artzneykunſt, hat daſelbſt eine eigene Druckerey kaͤuf- lich an ſich gebracht, und 1522. die vier Evangeliſten drucken laſſen, in 8. Zu ſeinem Wappen fuͤhrte er den Hercules mit einer Keule ſo wohl im Schild, als oben auf dem Helm. Er hat aber hernach vermuthlich M. Vuyrſing zum Gehuͤlfen angenommen, weil man dieſes letztern Wappen zugleich mit des erſtern ver- bunden ſieht. Siehe Leſſernp. 97. meine Tab. VIII. n. 2.
Von Philipp Ulhard, welcher in meinem an- dern Theil l. c. faͤlſchlich Ulfaͤrt heißt, habe ich nicht nur folgendes Buch aufgeſchrieben: Etliche hun- dert ſchoͤner, luſtiger und gemainer teutſchen Spruͤchwoͤrter, von allerhand guten Tugenden, und von Vermeydung mancherley boͤſen Laſtern, welche vormalen nicht im Druck ausgangen, manniglich ſehr nuͤtzlich zu leſen ſeind durch Geor- gium Mayr 1567. Augſpurg, gedruckt durch Philipp Uhlhard in der Kirchgaſſen bey St Ul- rich 8. ſondern ich kan auch ſein Zeichen beſchrei- ben. Er fuͤhrte nemlich eine Nachteule in einem Schild, und auf dem Helm mit zwey Puͤfelshoͤrnern. S. Tab. VIII. n. 4.
Von Johann Praͤtorio habe ich ebenfalls deſſen Zeichen gefunden. Er fuͤhrte nemlich die Gerechtig- keit zur rechten, und die Gottesfurcht zur lincken Hand, zwiſchen beyden ſteht ein Stamm mit einer Krone bedecket, um welchen ein Lorbeerzweig, welchen
die
P 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0273"n="229"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/><divn="3"><head><hirendition="#b">Augſpurg.</hi></head><lb/><p>Von dieſer Stadt habe ich in meinem andern<lb/>
Theil <hirendition="#aq">p.</hi> 4. bereits etwas beygebracht. Hier fuͤge ich<lb/>
folgendes hinzu: <hirendition="#fr">Sigmund Grim,</hi> ein Doctor der<lb/>
Artzneykunſt, hat daſelbſt eine eigene Druckerey kaͤuf-<lb/>
lich an ſich gebracht, und 1522. die vier Evangeliſten<lb/>
drucken laſſen, in 8. Zu ſeinem Wappen fuͤhrte er den<lb/>
Hercules mit einer Keule ſo wohl im Schild, als oben<lb/>
auf dem Helm. Er hat aber hernach vermuthlich<lb/>
M. <hirendition="#aq">Vuyrſing</hi> zum Gehuͤlfen angenommen, weil man<lb/>
dieſes letztern Wappen zugleich mit des erſtern ver-<lb/>
bunden ſieht. Siehe <hirendition="#fr">Leſſern</hi><hirendition="#aq">p.</hi> 97. meine <hirendition="#aq">Tab.<lb/>
VIII. n.</hi> 2.</p><lb/><p>Von <hirendition="#fr">Philipp Ulhard,</hi> welcher in meinem an-<lb/>
dern Theil <hirendition="#aq">l. c.</hi> faͤlſchlich <hirendition="#fr">Ulfaͤrt</hi> heißt, habe ich nicht<lb/>
nur folgendes Buch aufgeſchrieben: <hirendition="#fr">Etliche hun-<lb/>
dert ſchoͤner, luſtiger und gemainer teutſchen<lb/>
Spruͤchwoͤrter, von allerhand guten Tugenden,<lb/>
und von Vermeydung mancherley boͤſen Laſtern,<lb/>
welche vormalen nicht im Druck ausgangen,<lb/>
manniglich ſehr nuͤtzlich zu leſen ſeind durch</hi> Geor-<lb/>
gium Mayr 1567. <hirendition="#fr">Augſpurg, gedruckt durch</hi><lb/>
Philipp Uhlhard <hirendition="#fr">in der Kirchgaſſen bey St Ul-<lb/>
rich</hi> 8. ſondern ich kan auch ſein Zeichen beſchrei-<lb/>
ben. Er fuͤhrte nemlich eine Nachteule in einem<lb/>
Schild, und auf dem Helm mit zwey Puͤfelshoͤrnern.<lb/>
S. <hirendition="#aq">Tab. VIII. n.</hi> 4.</p><lb/><p>Von <hirendition="#fr">Johann Praͤtorio</hi> habe ich ebenfalls deſſen<lb/>
Zeichen gefunden. Er fuͤhrte nemlich die Gerechtig-<lb/>
keit zur rechten, und die Gottesfurcht zur lincken<lb/>
Hand, zwiſchen beyden ſteht ein Stamm mit einer<lb/>
Krone bedecket, um welchen ein Lorbeerzweig, welchen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">die</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[229/0273]
von einigen Buchdruckern.
Augſpurg.
Von dieſer Stadt habe ich in meinem andern
Theil p. 4. bereits etwas beygebracht. Hier fuͤge ich
folgendes hinzu: Sigmund Grim, ein Doctor der
Artzneykunſt, hat daſelbſt eine eigene Druckerey kaͤuf-
lich an ſich gebracht, und 1522. die vier Evangeliſten
drucken laſſen, in 8. Zu ſeinem Wappen fuͤhrte er den
Hercules mit einer Keule ſo wohl im Schild, als oben
auf dem Helm. Er hat aber hernach vermuthlich
M. Vuyrſing zum Gehuͤlfen angenommen, weil man
dieſes letztern Wappen zugleich mit des erſtern ver-
bunden ſieht. Siehe Leſſern p. 97. meine Tab.
VIII. n. 2.
Von Philipp Ulhard, welcher in meinem an-
dern Theil l. c. faͤlſchlich Ulfaͤrt heißt, habe ich nicht
nur folgendes Buch aufgeſchrieben: Etliche hun-
dert ſchoͤner, luſtiger und gemainer teutſchen
Spruͤchwoͤrter, von allerhand guten Tugenden,
und von Vermeydung mancherley boͤſen Laſtern,
welche vormalen nicht im Druck ausgangen,
manniglich ſehr nuͤtzlich zu leſen ſeind durch Geor-
gium Mayr 1567. Augſpurg, gedruckt durch
Philipp Uhlhard in der Kirchgaſſen bey St Ul-
rich 8. ſondern ich kan auch ſein Zeichen beſchrei-
ben. Er fuͤhrte nemlich eine Nachteule in einem
Schild, und auf dem Helm mit zwey Puͤfelshoͤrnern.
S. Tab. VIII. n. 4.
Von Johann Praͤtorio habe ich ebenfalls deſſen
Zeichen gefunden. Er fuͤhrte nemlich die Gerechtig-
keit zur rechten, und die Gottesfurcht zur lincken
Hand, zwiſchen beyden ſteht ein Stamm mit einer
Krone bedecket, um welchen ein Lorbeerzweig, welchen
die
P 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/273>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.