Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

von einigen Buchdruckern.
Zerstöhrung dieser Stadt folgende Grabschrift zu
lesen:

Hannß von Laudenbach ist mein Nahm
Die ersten Bücher druckt ich zu Rom,
Bitt für mein Seel, GOtt giebt dir Lohn,
starb 1514. uff St. Stephan.

Um das Jahr 1584. lebte Jacob Mylius daselbst,
welcher das Stadtwappen zu seinem Buchdruckerzei-
chen hatte. Johann Lancelldt druckte um das Jahr
1603. daselbst und führte zum Buchdruckerzeichen
einen Löwen und ein Einhorn, welche mit einander
stritten.

Hof.

An diesem Ort hat ehedessen ein berühmter Mat-
thäus Pfeilschmidt
um das Jahr 1591. gelebet.
Theophilus Sincerus führt in seiner Sammlung
von alten und rahren Büchern, im ersten Stück

1733. p. 4 ein sehr merckwürdiges von ihm gedruck-
tes Buch an. Es ist folgendes: Kirchenordnung
der Marggrafen zu Brandenburg, und eines er-
baren Raths der Stadt Nürnberg Oberkeit vnd
gebiethen, wie man sich beyde mit der Lehre
und Ceremonien halten solle.
Matthäus Pfeil-
schmidt 1591. in Folio nebst dem Catechismo und
der Kinderpredigt.
Dieser Pfeilschmidt führte
zum Wappen in einem teutschen Schilde einem Wind-
hund, oder Windspiel, und einen Pfeil. Auf dem
Helm siehet man einen Flug, und dieses Windspiel
wieder. Oben drüber stehen die Worte ferendum
& sperandum.
Unten darunter ließt man:

No-
T 5

von einigen Buchdruckern.
Zerſtoͤhrung dieſer Stadt folgende Grabſchrift zu
leſen:

Hannß von Laudenbach iſt mein Nahm
Die erſten Buͤcher druckt ich zu Rom,
Bitt fuͤr mein Seel, GOtt giebt dir Lohn,
ſtarb 1514. uff St. Stephan.

Um das Jahr 1584. lebte Jacob Mylius daſelbſt,
welcher das Stadtwappen zu ſeinem Buchdruckerzei-
chen hatte. Johann Lancelldt druckte um das Jahr
1603. daſelbſt und fuͤhrte zum Buchdruckerzeichen
einen Loͤwen und ein Einhorn, welche mit einander
ſtritten.

Hof.

An dieſem Ort hat ehedeſſen ein beruͤhmter Mat-
thaͤus Pfeilſchmidt
um das Jahr 1591. gelebet.
Theophilus Sincerus fuͤhrt in ſeiner Sammlung
von alten und rahren Buͤchern, im erſten Stuͤck

1733. p. 4 ein ſehr merckwuͤrdiges von ihm gedruck-
tes Buch an. Es iſt folgendes: Kirchenordnung
der Marggrafen zu Brandenburg, und eines er-
baren Raths der Stadt Nuͤrnberg Oberkeit vnd
gebiethen, wie man ſich beyde mit der Lehre
und Ceremonien halten ſolle.
Matthaͤus Pfeil-
ſchmidt 1591. in Folio nebſt dem Catechiſmo und
der Kinderpredigt.
Dieſer Pfeilſchmidt fuͤhrte
zum Wappen in einem teutſchen Schilde einem Wind-
hund, oder Windſpiel, und einen Pfeil. Auf dem
Helm ſiehet man einen Flug, und dieſes Windſpiel
wieder. Oben druͤber ſtehen die Worte ferendum
& ſperandum.
Unten darunter ließt man:

No-
T 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0355" n="297"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/>
Zer&#x017F;to&#x0364;hrung die&#x017F;er Stadt folgende Grab&#x017F;chrift zu<lb/>
le&#x017F;en:</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Hannß von Laudenbach i&#x017F;t mein Nahm</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Die er&#x017F;ten Bu&#x0364;cher druckt ich zu Rom,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Bitt fu&#x0364;r mein Seel, GOtt giebt dir Lohn,</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">&#x017F;tarb 1514. uff St. Stephan.</hi> </l>
            </lg><lb/>
            <p>Um das Jahr 1584. lebte <hi rendition="#fr">Jacob Mylius</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
welcher das Stadtwappen zu &#x017F;einem Buchdruckerzei-<lb/>
chen hatte. <hi rendition="#fr">Johann Lancelldt</hi> druckte um das Jahr<lb/>
1603. da&#x017F;elb&#x017F;t und fu&#x0364;hrte zum Buchdruckerzeichen<lb/>
einen Lo&#x0364;wen und ein Einhorn, welche mit einander<lb/>
&#x017F;tritten.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Hof.</hi> </head><lb/>
            <p>An die&#x017F;em Ort hat ehede&#x017F;&#x017F;en ein beru&#x0364;hmter <hi rendition="#fr">Mat-<lb/>
tha&#x0364;us Pfeil&#x017F;chmidt</hi> um das Jahr 1591. gelebet.<lb/><hi rendition="#fr">Theophilus Sincerus</hi> fu&#x0364;hrt in <hi rendition="#fr">&#x017F;einer Sammlung<lb/>
von alten und rahren Bu&#x0364;chern, im er&#x017F;ten Stu&#x0364;ck</hi><lb/>
1733. <hi rendition="#aq">p.</hi> 4 ein &#x017F;ehr merckwu&#x0364;rdiges von ihm gedruck-<lb/>
tes Buch an. Es i&#x017F;t folgendes: <hi rendition="#fr">Kirchenordnung<lb/>
der Marggrafen zu Brandenburg, und eines er-<lb/>
baren Raths der Stadt Nu&#x0364;rnberg Oberkeit vnd<lb/>
gebiethen, wie man &#x017F;ich beyde mit der Lehre<lb/>
und Ceremonien halten &#x017F;olle.</hi> Mattha&#x0364;us Pfeil-<lb/>
&#x017F;chmidt 1591. in Folio <hi rendition="#fr">neb&#x017F;t dem Catechi&#x017F;mo und<lb/>
der Kinderpredigt.</hi> Die&#x017F;er <hi rendition="#fr">Pfeil&#x017F;chmidt</hi> fu&#x0364;hrte<lb/>
zum Wappen in einem teut&#x017F;chen Schilde einem Wind-<lb/>
hund, oder Wind&#x017F;piel, und einen Pfeil. Auf dem<lb/>
Helm &#x017F;iehet man einen Flug, und die&#x017F;es Wind&#x017F;piel<lb/>
wieder. Oben dru&#x0364;ber &#x017F;tehen die Worte <hi rendition="#aq">ferendum<lb/>
&amp; &#x017F;perandum.</hi> Unten darunter ließt man:</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">T 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">No-</hi> </hi> </fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[297/0355] von einigen Buchdruckern. Zerſtoͤhrung dieſer Stadt folgende Grabſchrift zu leſen: Hannß von Laudenbach iſt mein Nahm Die erſten Buͤcher druckt ich zu Rom, Bitt fuͤr mein Seel, GOtt giebt dir Lohn, ſtarb 1514. uff St. Stephan. Um das Jahr 1584. lebte Jacob Mylius daſelbſt, welcher das Stadtwappen zu ſeinem Buchdruckerzei- chen hatte. Johann Lancelldt druckte um das Jahr 1603. daſelbſt und fuͤhrte zum Buchdruckerzeichen einen Loͤwen und ein Einhorn, welche mit einander ſtritten. Hof. An dieſem Ort hat ehedeſſen ein beruͤhmter Mat- thaͤus Pfeilſchmidt um das Jahr 1591. gelebet. Theophilus Sincerus fuͤhrt in ſeiner Sammlung von alten und rahren Buͤchern, im erſten Stuͤck 1733. p. 4 ein ſehr merckwuͤrdiges von ihm gedruck- tes Buch an. Es iſt folgendes: Kirchenordnung der Marggrafen zu Brandenburg, und eines er- baren Raths der Stadt Nuͤrnberg Oberkeit vnd gebiethen, wie man ſich beyde mit der Lehre und Ceremonien halten ſolle. Matthaͤus Pfeil- ſchmidt 1591. in Folio nebſt dem Catechiſmo und der Kinderpredigt. Dieſer Pfeilſchmidt fuͤhrte zum Wappen in einem teutſchen Schilde einem Wind- hund, oder Windſpiel, und einen Pfeil. Auf dem Helm ſiehet man einen Flug, und dieſes Windſpiel wieder. Oben druͤber ſtehen die Worte ferendum & ſperandum. Unten darunter ließt man: No- T 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/355
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/355>, abgerufen am 26.11.2024.