ban, und wurde daselbst erstlich Factor, hernach Besitzer von der Druckerey. Als aber sein Herr Schwiegervater Michael Hartmann immer schwä- cher wurde, so ruffte ihn selbiger nach Zittau zu sei- nem Gehülffen, dahero die Druckerey zu Lauban an Herrn Nicolaus Schillen kam.
Das Leben dieses Herrn Schillens habe ich bereits im 2dern Theil p. 72. geliefert, allwo man p. 73. l. 4. an statt 1718. lesen muß 1708. und l. 11. heißt es, sein Vater wäre Oberältester des Schmiedehand- wercks gewesen, welches aber Oberältester des Hand- wercks der Schneider heissen muß. Zu seinem Buch- druckerzeichen hat er sich einen annehmlichen Garten erwehlet, auf dessen lincker Seite ein Schriftkasten zu sehen, bey welchem ein Genius sitzet, welcher zwey Druckerballen in den Händen hält; auf der rechten Seite stehet auf einem Postement ein Bienenkorb: Oben drüber scheinet die Sonne mit der Uberschrift: Non sibi; unten stehet dessen verzogener Nahme in einem Schild. Siehe KnauthsAnn. Typogr. Lus. Sup. pag. 79. sqq.
Leipzig.
Alhier will ich erstlich einige Buchdruckerzeichen beschreiben, und hernach einige Anmerckungen und Verbesserungen über meinen ersten Theil mittheilen:
Melchior Lotter soll der erste seyn. Von die- sem habe ich seinen verzogenen Nahmen, welcher weiß erscheinet, bey einem Buch gefunden, welches man in denen Annal. Lips. Typogr. übergangen hat. Es ist selbiges: Psalterium Dauidis cum hymnis ex originali baud modica diligentia emendatum, Im- pressit Liptzk, Melchior Lottherus. Zu Ende stehet:
Psal-
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht.
ban, und wurde daſelbſt erſtlich Factor, hernach Beſitzer von der Druckerey. Als aber ſein Herr Schwiegervater Michael Hartmann immer ſchwaͤ- cher wurde, ſo ruffte ihn ſelbiger nach Zittau zu ſei- nem Gehuͤlffen, dahero die Druckerey zu Lauban an Herrn Nicolaus Schillen kam.
Das Leben dieſes Herrn Schillens habe ich bereits im 2dern Theil p. 72. geliefert, allwo man p. 73. l. 4. an ſtatt 1718. leſen muß 1708. und l. 11. heißt es, ſein Vater waͤre Oberaͤlteſter des Schmiedehand- wercks geweſen, welches aber Oberaͤlteſter des Hand- wercks der Schneider heiſſen muß. Zu ſeinem Buch- druckerzeichen hat er ſich einen annehmlichen Garten erwehlet, auf deſſen lincker Seite ein Schriftkaſten zu ſehen, bey welchem ein Genius ſitzet, welcher zwey Druckerballen in den Haͤnden haͤlt; auf der rechten Seite ſtehet auf einem Poſtement ein Bienenkorb: Oben druͤber ſcheinet die Sonne mit der Uberſchrift: Non ſibi; unten ſtehet deſſen verzogener Nahme in einem Schild. Siehe KnauthsAnn. Typogr. Luſ. Sup. pag. 79. ſqq.
Leipzig.
Alhier will ich erſtlich einige Buchdruckerzeichen beſchreiben, und hernach einige Anmerckungen und Verbeſſerungen uͤber meinen erſten Theil mittheilen:
Melchior Lotter ſoll der erſte ſeyn. Von die- ſem habe ich ſeinen verzogenen Nahmen, welcher weiß erſcheinet, bey einem Buch gefunden, welches man in denen Annal. Lipſ. Typogr. uͤbergangen hat. Es iſt ſelbiges: Pſalterium Dauidis cum hymnis ex originali baud modica diligentia emendatum, Im- preſſit Liptzk, Melchior Lottherus. Zu Ende ſtehet:
Pſal-
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Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht.
ban, und wurde daſelbſt erſtlich Factor, hernach
Beſitzer von der Druckerey. Als aber ſein Herr
Schwiegervater Michael Hartmann immer ſchwaͤ-
cher wurde, ſo ruffte ihn ſelbiger nach Zittau zu ſei-
nem Gehuͤlffen, dahero die Druckerey zu Lauban an
Herrn Nicolaus Schillen kam.
Das Leben dieſes Herrn Schillens habe ich bereits
im 2dern Theil p. 72. geliefert, allwo man p. 73. l.
4. an ſtatt 1718. leſen muß 1708. und l. 11. heißt es,
ſein Vater waͤre Oberaͤlteſter des Schmiedehand-
wercks geweſen, welches aber Oberaͤlteſter des Hand-
wercks der Schneider heiſſen muß. Zu ſeinem Buch-
druckerzeichen hat er ſich einen annehmlichen Garten
erwehlet, auf deſſen lincker Seite ein Schriftkaſten
zu ſehen, bey welchem ein Genius ſitzet, welcher zwey
Druckerballen in den Haͤnden haͤlt; auf der rechten
Seite ſtehet auf einem Poſtement ein Bienenkorb:
Oben druͤber ſcheinet die Sonne mit der Uberſchrift:
Non ſibi; unten ſtehet deſſen verzogener Nahme in
einem Schild. Siehe Knauths Ann. Typogr. Luſ.
Sup. pag. 79. ſqq.
Leipzig.
Alhier will ich erſtlich einige Buchdruckerzeichen
beſchreiben, und hernach einige Anmerckungen und
Verbeſſerungen uͤber meinen erſten Theil mittheilen:
Melchior Lotter ſoll der erſte ſeyn. Von die-
ſem habe ich ſeinen verzogenen Nahmen, welcher
weiß erſcheinet, bey einem Buch gefunden, welches
man in denen Annal. Lipſ. Typogr. uͤbergangen hat.
Es iſt ſelbiges: Pſalterium Dauidis cum hymnis ex
originali baud modica diligentia emendatum, Im-
preſſit Liptzk, Melchior Lottherus. Zu Ende ſtehet:
Pſal-
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/366>, abgerufen am 27.11.2024.
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