Siehe Johann Peter Wahrendorfs Liegnitzische Merckwürdigkeiten Budißin, 1724. in 8. p. 495. seq.
Auf ihn folgte Sebastian Koch, Georg Sprin- ger, und auf diesen Zacharias Schneider, ein Sohn des Nicolai, welcher zum Buchdruckerzeichen einen Schnitter hatte, mit der Beyschrift: Aliis serenti- bus, aliis meto. S. Tab. XV. n. 3. Alsdenn kam Wigand Funcke, Christoph Willing dahin, nach dessen Tod Joh. Matthias Gichtel Factor wurde, hierauf setzte sich daselbst Johann Gerlach Nerlich, Christian Wäzold, und Johann Christoph Wä- zold, ein Sohn des vorhergehenden nieder, dessen Witt- we die Druckerey noch jetzo fortsetzet.
Löbau.
Jn dieser ältesten Sechsstadt in Oberlausitz kam erstlich 1717. ein Buchdrucker an. Es war selbiger der noch lebende Herr Ehlerd Hennig Reimer, welcher zu Altona das Licht dieser Welt erblicket und vom Jahr 1696 - 1700. bey Herrn Conrad Gräflin- gen zu Hamburg die Buchdruckerkunst erlernet hatte. Nach vollbrachten Lehrjahren, verschenckte er ebenda- selbst sein Postulat, und alsdenn besuchte er Lüne- burg, Lübeck, Wißmar, Rostock, Güstrow, Leip- zig und Dreßden, an welchem letztern Orte er sich sechs Jahre bey Herrn Johann Riedeln aufgehalten hat. Von hieraus kam er nach Löbau 1717. eine neue Dru- ckerey zu errichten, woselbst ihm nicht nur das Bür- gerrecht geschencket, sondern auch eine gewisse Sum- me Geldes zu seinem Vorhaben vorgeschossen wurde. Seine erste Arbeit war ein Löbauisches Gesangbuch, worauf verschiedene andere Schriften folgten. Er
hat
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
Siehe Johann Peter Wahrendorfs Liegnitziſche Merckwuͤrdigkeiten Budißin, 1724. in 8. p. 495. ſeq.
Auf ihn folgte Sebaſtian Koch, Georg Sprin- ger, und auf dieſen Zacharias Schneider, ein Sohn des Nicolai, welcher zum Buchdruckerzeichen einen Schnitter hatte, mit der Beyſchrift: Aliis ſerenti- bus, aliis meto. S. Tab. XV. n. 3. Alsdenn kam Wigand Funcke, Chriſtoph Willing dahin, nach deſſen Tod Joh. Matthias Gichtel Factor wurde, hierauf ſetzte ſich daſelbſt Johann Gerlach Nerlich, Chriſtian Waͤzold, und Johann Chriſtoph Waͤ- zold, ein Sohn des vorhergehenden nieder, deſſen Witt- we die Druckerey noch jetzo fortſetzet.
Loͤbau.
Jn dieſer aͤlteſten Sechsſtadt in Oberlauſitz kam erſtlich 1717. ein Buchdrucker an. Es war ſelbiger der noch lebende Herr Ehlerd Hennig Reimer, welcher zu Altona das Licht dieſer Welt erblicket und vom Jahr 1696 - 1700. bey Herrn Conrad Graͤflin- gen zu Hamburg die Buchdruckerkunſt erlernet hatte. Nach vollbrachten Lehrjahren, verſchenckte er ebenda- ſelbſt ſein Poſtulat, und alsdenn beſuchte er Luͤne- burg, Luͤbeck, Wißmar, Roſtock, Guͤſtrow, Leip- zig und Dreßden, an welchem letztern Orte er ſich ſechs Jahre bey Herrn Johann Riedeln aufgehalten hat. Von hieraus kam er nach Loͤbau 1717. eine neue Dru- ckerey zu errichten, woſelbſt ihm nicht nur das Buͤr- gerrecht geſchencket, ſondern auch eine gewiſſe Sum- me Geldes zu ſeinem Vorhaben vorgeſchoſſen wurde. Seine erſte Arbeit war ein Loͤbauiſches Geſangbuch, worauf verſchiedene andere Schriften folgten. Er
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Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
Siehe Johann Peter Wahrendorfs Liegnitziſche
Merckwuͤrdigkeiten Budißin, 1724. in 8. p. 495. ſeq.
Auf ihn folgte Sebaſtian Koch, Georg Sprin-
ger, und auf dieſen Zacharias Schneider, ein Sohn
des Nicolai, welcher zum Buchdruckerzeichen einen
Schnitter hatte, mit der Beyſchrift: Aliis ſerenti-
bus, aliis meto. S. Tab. XV. n. 3. Alsdenn kam
Wigand Funcke, Chriſtoph Willing dahin, nach
deſſen Tod Joh. Matthias Gichtel Factor wurde,
hierauf ſetzte ſich daſelbſt Johann Gerlach Nerlich,
Chriſtian Waͤzold, und Johann Chriſtoph Waͤ-
zold, ein Sohn des vorhergehenden nieder, deſſen Witt-
we die Druckerey noch jetzo fortſetzet.
Loͤbau.
Jn dieſer aͤlteſten Sechsſtadt in Oberlauſitz kam
erſtlich 1717. ein Buchdrucker an. Es war ſelbiger
der noch lebende Herr Ehlerd Hennig Reimer,
welcher zu Altona das Licht dieſer Welt erblicket und
vom Jahr 1696 - 1700. bey Herrn Conrad Graͤflin-
gen zu Hamburg die Buchdruckerkunſt erlernet hatte.
Nach vollbrachten Lehrjahren, verſchenckte er ebenda-
ſelbſt ſein Poſtulat, und alsdenn beſuchte er Luͤne-
burg, Luͤbeck, Wißmar, Roſtock, Guͤſtrow, Leip-
zig und Dreßden, an welchem letztern Orte er ſich ſechs
Jahre bey Herrn Johann Riedeln aufgehalten hat.
Von hieraus kam er nach Loͤbau 1717. eine neue Dru-
ckerey zu errichten, woſelbſt ihm nicht nur das Buͤr-
gerrecht geſchencket, ſondern auch eine gewiſſe Sum-
me Geldes zu ſeinem Vorhaben vorgeſchoſſen wurde.
Seine erſte Arbeit war ein Loͤbauiſches Geſangbuch,
worauf verſchiedene andere Schriften folgten. Er
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/378>, abgerufen am 28.11.2024.
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