[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.Cap. V. Fortgesetzte Nachricht selbige nach Marcklissa, einen Städtgen an der schle-sischen Gräntze schaffen. Unterdessen erhielt er dennoch die Freyheit seine alte abgenutzte Druckerey wieder nach Lauban zu bringen. Weil er aber die Buch- druckerkunst nicht gebührend erlernet, so konnte er keine Kunstverwandten bekommen, dahero er einen alten verlebten Kunstverwandten Johann Laschken darüber setzte. Gleichwohl wollte es nicht viel helfen. Deßwegen verkaufte er seine Schriften an Herrn Christian Ockeln, Buchdruckern in Schweidnitz, und von diesem kam sie an Herrn Dietrich Krahn, ehemals Buchdrucker in Hirschberg, welcher sie aber in gantz andere Umstände setzte. Vorjetzo hat sie dessen Sohn Herr Jmmanuel Krahn zu Hirsch- berg. Siehe Knauths Annal. Typogr. p. 89. seq. Marpurg. Eucharius Cervicornius wird von einigen unter Paulus Egenolph wird unter die gelehrten Buch- war
Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht ſelbige nach Marckliſſa, einen Staͤdtgen an der ſchle-ſiſchen Graͤntze ſchaffen. Unterdeſſen erhielt er dennoch die Freyheit ſeine alte abgenutzte Druckerey wieder nach Lauban zu bringen. Weil er aber die Buch- druckerkunſt nicht gebuͤhrend erlernet, ſo konnte er keine Kunſtverwandten bekommen, dahero er einen alten verlebten Kunſtverwandten Johann Laſchken daruͤber ſetzte. Gleichwohl wollte es nicht viel helfen. Deßwegen verkaufte er ſeine Schriften an Herrn Chriſtian Ockeln, Buchdruckern in Schweidnitz, und von dieſem kam ſie an Herrn Dietrich Krahn, ehemals Buchdrucker in Hirſchberg, welcher ſie aber in gantz andere Umſtaͤnde ſetzte. Vorjetzo hat ſie deſſen Sohn Herr Jmmanuel Krahn zu Hirſch- berg. Siehe Knauths Annal. Typogr. p. 89. ſeq. Marpurg. Eucharius Cervicornius wird von einigen unter Paulus Egenolph wird unter die gelehrten Buch- war
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Cap. V. Fortgeſetzte Nachricht
ſelbige nach Marckliſſa, einen Staͤdtgen an der ſchle-
ſiſchen Graͤntze ſchaffen. Unterdeſſen erhielt er dennoch
die Freyheit ſeine alte abgenutzte Druckerey wieder
nach Lauban zu bringen. Weil er aber die Buch-
druckerkunſt nicht gebuͤhrend erlernet, ſo konnte er
keine Kunſtverwandten bekommen, dahero er einen
alten verlebten Kunſtverwandten Johann Laſchken
daruͤber ſetzte. Gleichwohl wollte es nicht viel helfen.
Deßwegen verkaufte er ſeine Schriften an Herrn
Chriſtian Ockeln, Buchdruckern in Schweidnitz,
und von dieſem kam ſie an Herrn Dietrich Krahn,
ehemals Buchdrucker in Hirſchberg, welcher ſie aber
in gantz andere Umſtaͤnde ſetzte. Vorjetzo hat ſie
deſſen Sohn Herr Jmmanuel Krahn zu Hirſch-
berg. Siehe Knauths Annal. Typogr. p. 89. ſeq.
Marpurg.
Eucharius Cervicornius wird von einigen unter
die Coͤllniſchen Buchdrucker gezehlet; Es iſt aber
falſch. Denn er war von Coͤlln gebuͤrtig und hat
zu Marburg um das Jahr 1527. gedruckt. Jch ha-
be ein Buch in Haͤnden, wo alſo ſtehet: Marpurgi ex
Officina Eucharii Ceruicorni Agrippinatis. Sein
Buchdruckerzeichen war ein Kraut, vermuthlich
Hirſchkraut, woraus drey Blumen gewachſen. Siehe
TAB. XX. n. 1.
Paulus Egenolph wird unter die gelehrten Buch-
drucker gerechnet. Siehe Leſſern p. 306. Um das
Jahr 1613. hat er zu Marpurg gelebt, wie folgendes
Buch darthut: Hermanni Vulteji in Inſtitutiones
juris ciuilis commentarius. Marpurg apud Paul
Egenolph, 1613 in 4. Sein Buchdruckerzeichen
war
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