[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.von einigen Buchdruckern. nus, Georg Czerny, Burianus Waldeck, HannßBock und M. Daniel Adam von Weleslawina. Dieser letztere war 1546 den 31. Augusti zu Prag gebohren und hatte sich mit des obenangeführten Me- lantrichs ältesten Tochter Anna 1576. verehlichet. Dessen Erben setzten anfänglich die Druckerey fort, bis selbige endlich Samuel Adam von Welesla- wina gegen das Jahr 1618. übernommen hat. Die Kriegsunruhen haben verursachet, daß man so wenig Nachrichten von den ältesten Buchdruckern gefunden hat. Wir hoffen aber, daß Herr Carl Frantz Rosenmüller, ein geschicktes Mitglied unserer Kunst, in seiner versprochenem historischen Nachricht von den sämmtlichen Pragerischen Buchdruckern uns weitläuftiger unterrichten wird. Nur die Sprache, worinnen diese Nachricht abgefaßt werden soll, wird manchem im Wege seyn, weil doch die wenigsten in Teutschland böhmisch verstehen. Von dem jetzo lebenden Buchdruckerherren in Prag habe ich im II. Theil p. 130. schon geredet. Hier will ich nur ihre Wappen noch in Kupfer gestochen liefern, und die darüber entworfene und mir gütigst eingeschickte Gedancken einrücken. I. Der erste ist Herr Carl Ferdinand Arnold von Vincit & Vulget. Bey Glantz und überwinden Jst Sicherheit zu finden. Der Adler wird das Haupt der Vögelschaar genennet, Drum ihn die edle Kunst zu ihrem Wappen trägt; Gleichwie von ihrem Werth ein jeder frey bekennet, Daß Y 3
von einigen Buchdruckern. nus, Georg Czerny, Burianus Waldeck, HannßBock und M. Daniel Adam von Weleslawina. Dieſer letztere war 1546 den 31. Auguſti zu Prag gebohren und hatte ſich mit des obenangefuͤhrten Me- lantrichs aͤlteſten Tochter Anna 1576. verehlichet. Deſſen Erben ſetzten anfaͤnglich die Druckerey fort, bis ſelbige endlich Samuel Adam von Welesla- wina gegen das Jahr 1618. uͤbernommen hat. Die Kriegsunruhen haben verurſachet, daß man ſo wenig Nachrichten von den aͤlteſten Buchdruckern gefunden hat. Wir hoffen aber, daß Herr Carl Frantz Roſenmuͤller, ein geſchicktes Mitglied unſerer Kunſt, in ſeiner verſprochenem hiſtoriſchen Nachricht von den ſaͤmmtlichen Prageriſchen Buchdruckern uns weitlaͤuftiger unterrichten wird. Nur die Sprache, worinnen dieſe Nachricht abgefaßt werden ſoll, wird manchem im Wege ſeyn, weil doch die wenigſten in Teutſchland boͤhmiſch verſtehen. Von dem jetzo lebenden Buchdruckerherren in Prag habe ich im II. Theil p. 130. ſchon geredet. Hier will ich nur ihre Wappen noch in Kupfer geſtochen liefern, und die daruͤber entworfene und mir guͤtigſt eingeſchickte Gedancken einruͤcken. I. Der erſte iſt Herr Carl Ferdinand Arnold von Vincit & Vulget. Bey Glantz und uͤberwinden Jſt Sicherheit zu finden. Der Adler wird das Haupt der Voͤgelſchaar genennet, Drum ihn die edle Kunſt zu ihrem Wappen traͤgt; Gleichwie von ihrem Werth ein jeder frey bekennet, Daß Y 3
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Dieſer letztere war 1546 den 31. Auguſti zu Prag
gebohren und hatte ſich mit des obenangefuͤhrten Me-
lantrichs aͤlteſten Tochter Anna 1576. verehlichet.
Deſſen Erben ſetzten anfaͤnglich die Druckerey fort,
bis ſelbige endlich Samuel Adam von Welesla-
wina gegen das Jahr 1618. uͤbernommen hat.
Die Kriegsunruhen haben verurſachet, daß man ſo
wenig Nachrichten von den aͤlteſten Buchdruckern
gefunden hat. Wir hoffen aber, daß Herr Carl
Frantz Roſenmuͤller, ein geſchicktes Mitglied unſerer
Kunſt, in ſeiner verſprochenem hiſtoriſchen Nachricht
von den ſaͤmmtlichen Prageriſchen Buchdruckern uns
weitlaͤuftiger unterrichten wird. Nur die Sprache,
worinnen dieſe Nachricht abgefaßt werden ſoll, wird
manchem im Wege ſeyn, weil doch die wenigſten in
Teutſchland boͤhmiſch verſtehen. Von dem jetzo
lebenden Buchdruckerherren in Prag habe ich im
II. Theil p. 130. ſchon geredet. Hier will ich nur
ihre Wappen noch in Kupfer geſtochen liefern, und
die daruͤber entworfene und mir guͤtigſt eingeſchickte
Gedancken einruͤcken.
I.
Der erſte iſt Herr Carl Ferdinand Arnold von
Dobroslau, deſſen Lemma iſt:
Vincit & Vulget.
Bey Glantz und uͤberwinden
Jſt Sicherheit zu finden.
Der Adler wird das Haupt der Voͤgelſchaar genennet,
Drum ihn die edle Kunſt zu ihrem Wappen traͤgt;
Gleichwie von ihrem Werth ein jeder frey bekennet,
Daß
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