Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

von einigen Buchdruckern.
October hat er sich mit Jungfer Magdalenen, Mei-
ster Matthiä Teuchers ansehnlichen Bürgers und
Hofwagners der Fürstl. Residentz zu Altenburg, mit-
telsten Tochter verheyrathet. 1684. den 21. Januar.
hat er zwar in gedachten Altenburg das Bürgerrecht
erlanget; Alleine noch eben in diesem Jahr hat er sich
wieder in seine Gebuhrtsstadt Zwickau erhoben, und
allda die Druckerey angefangen, woselbst er viele
Königl. Privilegia, über allerhand Schulbücher, in-
gleichen über die Zwickauische Chronicke und über M.
Jacobi Sonn- und Festtags-Madrigalia erhalten.
Ausserdem hatte er die Ehre die Stelle eines Stadt-
wachtmeisters und des geistlichen Kastens Mitvorste-
hers zu verwalten. Mit dessen Frau Eheliebsten
erzeugte er 6. Kinder, nehmlich 3. Söhne und 3.
Töchter, wovon aber nur noch 2. am Leben sind,
als 1. Sohn und 1. Tochter, welche sich beyde allhier
in Leipzig befinden. Der Sohn als Bürger und
Buchdruckerherr, die Tochter als Bürgerin und
Gasthalterin. Jm Jahr 1703. den 23. Januarii
starb dessen Frau Eheliebste, worauf er sich 1703.
den 21. Novembr. zum andern mahl mit Herrn Ra-
phael Jungnicols
hinterlassenen Wittwe wieder ver-
ehlichet. Jm Jahr 1709. wurde er hieher nach
Schlaitz von dem Grafen Heinrich, dem XI. beruf-
fen, die erste Buchdruckerey aufzurichten, unter dem
Titul als Hofbuchdrucker. Nach Verfliessung
zweyer Jahren ernannten ihn Jhro Hochgräfl. Gna-
den zu den Stadtrichter-Ammt in der Heinrichsstadt.
Jm Jahr 1719. den 5. Martii wurde er wiederum in
den betrübten Wittwerstand gesetzet, nachdem er fast
zehen Jahre mit seiner andern Frau eine friedliche
Ehe geführet und keine Kinder gezeuget hatte. Jm

Jahr
Z 2

von einigen Buchdruckern.
October hat er ſich mit Jungfer Magdalenen, Mei-
ſter Matthiaͤ Teuchers anſehnlichen Buͤrgers und
Hofwagners der Fuͤrſtl. Reſidentz zu Altenburg, mit-
telſten Tochter verheyrathet. 1684. den 21. Januar.
hat er zwar in gedachten Altenburg das Buͤrgerrecht
erlanget; Alleine noch eben in dieſem Jahr hat er ſich
wieder in ſeine Gebuhrtsſtadt Zwickau erhoben, und
allda die Druckerey angefangen, woſelbſt er viele
Koͤnigl. Privilegia, uͤber allerhand Schulbuͤcher, in-
gleichen uͤber die Zwickauiſche Chronicke und uͤber M.
Jacobi Sonn- und Feſttags-Madrigalia erhalten.
Auſſerdem hatte er die Ehre die Stelle eines Stadt-
wachtmeiſters und des geiſtlichen Kaſtens Mitvorſte-
hers zu verwalten. Mit deſſen Frau Eheliebſten
erzeugte er 6. Kinder, nehmlich 3. Soͤhne und 3.
Toͤchter, wovon aber nur noch 2. am Leben ſind,
als 1. Sohn und 1. Tochter, welche ſich beyde allhier
in Leipzig befinden. Der Sohn als Buͤrger und
Buchdruckerherr, die Tochter als Buͤrgerin und
Gaſthalterin. Jm Jahr 1703. den 23. Januarii
ſtarb deſſen Frau Eheliebſte, worauf er ſich 1703.
den 21. Novembr. zum andern mahl mit Herrn Ra-
phael Jungnicols
hinterlaſſenen Wittwe wieder ver-
ehlichet. Jm Jahr 1709. wurde er hieher nach
Schlaitz von dem Grafen Heinrich, dem XI. beruf-
fen, die erſte Buchdruckerey aufzurichten, unter dem
Titul als Hofbuchdrucker. Nach Verflieſſung
zweyer Jahren ernannten ihn Jhro Hochgraͤfl. Gna-
den zu den Stadtrichter-Ammt in der Heinrichsſtadt.
Jm Jahr 1719. den 5. Martii wurde er wiederum in
den betruͤbten Wittwerſtand geſetzet, nachdem er faſt
zehen Jahre mit ſeiner andern Frau eine friedliche
Ehe gefuͤhret und keine Kinder gezeuget hatte. Jm

Jahr
Z 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0439" n="355"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/>
October hat er &#x017F;ich mit Jungfer <hi rendition="#fr">Magdalenen,</hi> Mei-<lb/>
&#x017F;ter <hi rendition="#fr">Matthia&#x0364; Teuchers</hi> an&#x017F;ehnlichen Bu&#x0364;rgers und<lb/>
Hofwagners der Fu&#x0364;r&#x017F;tl. Re&#x017F;identz zu Altenburg, mit-<lb/>
tel&#x017F;ten Tochter verheyrathet. 1684. den 21. Januar.<lb/>
hat er zwar in gedachten Altenburg das Bu&#x0364;rgerrecht<lb/>
erlanget; Alleine noch eben in die&#x017F;em Jahr hat er &#x017F;ich<lb/>
wieder in &#x017F;eine Gebuhrts&#x017F;tadt Zwickau erhoben, und<lb/>
allda die Druckerey angefangen, wo&#x017F;elb&#x017F;t er viele<lb/>
Ko&#x0364;nigl. Privilegia, u&#x0364;ber allerhand Schulbu&#x0364;cher, in-<lb/>
gleichen u&#x0364;ber die Zwickaui&#x017F;che Chronicke und u&#x0364;ber M.<lb/><hi rendition="#fr">Jacobi</hi> Sonn- und Fe&#x017F;ttags-Madrigalia erhalten.<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;erdem hatte er die Ehre die Stelle eines Stadt-<lb/>
wachtmei&#x017F;ters und des gei&#x017F;tlichen Ka&#x017F;tens Mitvor&#x017F;te-<lb/>
hers zu verwalten. Mit de&#x017F;&#x017F;en Frau Ehelieb&#x017F;ten<lb/>
erzeugte er 6. Kinder, nehmlich 3. So&#x0364;hne und 3.<lb/>
To&#x0364;chter, wovon aber nur noch 2. am Leben &#x017F;ind,<lb/>
als 1. Sohn und 1. Tochter, welche &#x017F;ich beyde allhier<lb/>
in Leipzig befinden. Der Sohn als Bu&#x0364;rger und<lb/>
Buchdruckerherr, die Tochter als Bu&#x0364;rgerin und<lb/>
Ga&#x017F;thalterin. Jm Jahr 1703. den 23. Januarii<lb/>
&#x017F;tarb de&#x017F;&#x017F;en Frau Ehelieb&#x017F;te, worauf er &#x017F;ich 1703.<lb/>
den 21. Novembr. zum andern mahl mit Herrn <hi rendition="#fr">Ra-<lb/>
phael Jungnicols</hi> hinterla&#x017F;&#x017F;enen Wittwe wieder ver-<lb/>
ehlichet. Jm Jahr 1709. wurde er hieher nach<lb/>
Schlaitz von dem Grafen <hi rendition="#fr">Heinrich,</hi> dem <hi rendition="#aq">XI.</hi> beruf-<lb/>
fen, die er&#x017F;te Buchdruckerey aufzurichten, unter dem<lb/>
Titul als Hofbuchdrucker. Nach Verflie&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
zweyer Jahren ernannten ihn Jhro Hochgra&#x0364;fl. Gna-<lb/>
den zu den Stadtrichter-Ammt in der Heinrichs&#x017F;tadt.<lb/>
Jm Jahr 1719. den 5. Martii wurde er wiederum in<lb/>
den betru&#x0364;bten Wittwer&#x017F;tand ge&#x017F;etzet, nachdem er fa&#x017F;t<lb/>
zehen Jahre mit &#x017F;einer andern Frau eine friedliche<lb/>
Ehe gefu&#x0364;hret und keine Kinder gezeuget hatte. Jm<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Jahr</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[355/0439] von einigen Buchdruckern. October hat er ſich mit Jungfer Magdalenen, Mei- ſter Matthiaͤ Teuchers anſehnlichen Buͤrgers und Hofwagners der Fuͤrſtl. Reſidentz zu Altenburg, mit- telſten Tochter verheyrathet. 1684. den 21. Januar. hat er zwar in gedachten Altenburg das Buͤrgerrecht erlanget; Alleine noch eben in dieſem Jahr hat er ſich wieder in ſeine Gebuhrtsſtadt Zwickau erhoben, und allda die Druckerey angefangen, woſelbſt er viele Koͤnigl. Privilegia, uͤber allerhand Schulbuͤcher, in- gleichen uͤber die Zwickauiſche Chronicke und uͤber M. Jacobi Sonn- und Feſttags-Madrigalia erhalten. Auſſerdem hatte er die Ehre die Stelle eines Stadt- wachtmeiſters und des geiſtlichen Kaſtens Mitvorſte- hers zu verwalten. Mit deſſen Frau Eheliebſten erzeugte er 6. Kinder, nehmlich 3. Soͤhne und 3. Toͤchter, wovon aber nur noch 2. am Leben ſind, als 1. Sohn und 1. Tochter, welche ſich beyde allhier in Leipzig befinden. Der Sohn als Buͤrger und Buchdruckerherr, die Tochter als Buͤrgerin und Gaſthalterin. Jm Jahr 1703. den 23. Januarii ſtarb deſſen Frau Eheliebſte, worauf er ſich 1703. den 21. Novembr. zum andern mahl mit Herrn Ra- phael Jungnicols hinterlaſſenen Wittwe wieder ver- ehlichet. Jm Jahr 1709. wurde er hieher nach Schlaitz von dem Grafen Heinrich, dem XI. beruf- fen, die erſte Buchdruckerey aufzurichten, unter dem Titul als Hofbuchdrucker. Nach Verflieſſung zweyer Jahren ernannten ihn Jhro Hochgraͤfl. Gna- den zu den Stadtrichter-Ammt in der Heinrichsſtadt. Jm Jahr 1719. den 5. Martii wurde er wiederum in den betruͤbten Wittwerſtand geſetzet, nachdem er faſt zehen Jahre mit ſeiner andern Frau eine friedliche Ehe gefuͤhret und keine Kinder gezeuget hatte. Jm Jahr Z 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/439
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 355. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/439>, abgerufen am 22.11.2024.