Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite

von einigen Buchdruckern.
nichts im gantzen Lande, als auf Universitäten, sollte
gedruckt werden, so ist die Buchdruckerey auch hier
zu Grunde gegangen. Wolff Meyerbeck aber hat
sich bey Zeiten von hier nach Freyberg gewendet, da
sich denn E.E. Rath nebst dem gottseeligen H. D. Wel-
lern
der Druckerey sonderlich angenommen, und es
endlich so weit bey Churfürst Augusto gebracht, daß
genanntem Wolff Meyerbecken von Zwickau gnä-
digst zu gelassen worden, seine Kunst, wie zuvor,
dem gemeinen Nutz zum Besten, ohne Hinderung
weiter zu üben, wie Andreas Mollerus part. I.
Theat. Freib. p. 149 & seqq
gedencket, wie ich be-
reits oben p. 276. dargethan habe. Jm Jahr 1630.
hat auf Vorschub eines Hoch- und Wohlweisen Raths
und Gotteskastens allhier Melchior Göppner wie-
der eine neue Buchdruckerey angerichtet, worauf fol-
gende schöne Reime gemacht worden sind.

Im Iahr Do DIe Typographey.
In ZV VICk angangen VVIeDer neV.

Jngleichen dieses Eteomenotopotypographunoma-
todistichon.

PrIMos Ipse typos proDV nt tIbI FebrVVS Orbl
Vrbe In Cygnea, Göpner & arte SVa.

Seine erste Probe ist eine Leichenpredigt von D. An-
drea Laurentio
,
damals Pastore und Superinten-
dent bey dem Begräbniß Frau Magdalenen, Herrn
Johann Schützens des Raths und Holtzverwesers
ehelichen Haußfrauen, welche daselbst den 9. Julii
1630. gehalten worden. Jm Jahr 1637. wollte sich
genannter Buchdrucker mit seiner Druckerey nach
Torgau wenden, es wurde ihm aber nicht zugelassen,
weil er dieselbe durch eines Hoch- und Wohlweisen

Raths

von einigen Buchdruckern.
nichts im gantzen Lande, als auf Univerſitaͤten, ſollte
gedruckt werden, ſo iſt die Buchdruckerey auch hier
zu Grunde gegangen. Wolff Meyerbeck aber hat
ſich bey Zeiten von hier nach Freyberg gewendet, da
ſich denn E.E. Rath nebſt dem gottſeeligen H. D. Wel-
lern
der Druckerey ſonderlich angenommen, und es
endlich ſo weit bey Churfuͤrſt Auguſto gebracht, daß
genanntem Wolff Meyerbecken von Zwickau gnaͤ-
digſt zu gelaſſen worden, ſeine Kunſt, wie zuvor,
dem gemeinen Nutz zum Beſten, ohne Hinderung
weiter zu uͤben, wie Andreas Mollerus part. I.
Theat. Freib. p. 149 & ſeqq
gedencket, wie ich be-
reits oben p. 276. dargethan habe. Jm Jahr 1630.
hat auf Vorſchub eines Hoch- und Wohlweiſen Raths
und Gotteskaſtens allhier Melchior Goͤppner wie-
der eine neue Buchdruckerey angerichtet, worauf fol-
gende ſchoͤne Reime gemacht worden ſind.

Im Iahr Do DIe Typographey.
In ZV VICk angangen VVIeDer neV.

Jngleichen dieſes Eteomenotopotypographunoma-
todiſtichon.

PrIMos Ipſe typos proDV nt tIbI FebrVVS Orbl
Vrbe In Cygnea, Göpner & arte SVa.

Seine erſte Probe iſt eine Leichenpredigt von D. An-
drea Laurentio
,
damals Paſtore und Superinten-
dent bey dem Begraͤbniß Frau Magdalenen, Herrn
Johann Schuͤtzens des Raths und Holtzverweſers
ehelichen Haußfrauen, welche daſelbſt den 9. Julii
1630. gehalten worden. Jm Jahr 1637. wollte ſich
genannter Buchdrucker mit ſeiner Druckerey nach
Torgau wenden, es wurde ihm aber nicht zugelaſſen,
weil er dieſelbe durch eines Hoch- und Wohlweiſen

Raths
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0489" n="395"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von einigen Buchdruckern.</hi></fw><lb/>
nichts im gantzen Lande, als auf Univer&#x017F;ita&#x0364;ten, &#x017F;ollte<lb/>
gedruckt werden, &#x017F;o i&#x017F;t die Buchdruckerey auch hier<lb/>
zu Grunde gegangen. <hi rendition="#fr">Wolff Meyerbeck</hi> aber hat<lb/>
&#x017F;ich bey Zeiten von hier nach Freyberg gewendet, da<lb/>
&#x017F;ich denn E.E. Rath neb&#x017F;t dem gott&#x017F;eeligen <hi rendition="#fr">H. D. Wel-<lb/>
lern</hi> der Druckerey &#x017F;onderlich angenommen, und es<lb/>
endlich &#x017F;o weit bey Churfu&#x0364;r&#x017F;t <hi rendition="#fr">Augu&#x017F;to</hi> gebracht, daß<lb/>
genanntem <hi rendition="#fr">Wolff Meyerbecken</hi> von Zwickau gna&#x0364;-<lb/>
dig&#x017F;t zu gela&#x017F;&#x017F;en worden, &#x017F;eine Kun&#x017F;t, wie zuvor,<lb/>
dem gemeinen Nutz zum Be&#x017F;ten, ohne Hinderung<lb/>
weiter zu u&#x0364;ben, wie <hi rendition="#fr">Andreas Mollerus</hi> <hi rendition="#aq">part. I.<lb/>
Theat. Freib. p. 149 &amp; &#x017F;eqq</hi> gedencket, wie ich be-<lb/>
reits oben <hi rendition="#aq">p.</hi> 276. dargethan habe. Jm Jahr 1630.<lb/>
hat auf Vor&#x017F;chub eines Hoch- und Wohlwei&#x017F;en Raths<lb/>
und Gotteska&#x017F;tens allhier <hi rendition="#fr">Melchior Go&#x0364;ppner</hi> wie-<lb/>
der eine neue Buchdruckerey angerichtet, worauf fol-<lb/>
gende &#x017F;cho&#x0364;ne Reime gemacht worden &#x017F;ind.</p><lb/>
            <cit>
              <quote>
                <lg type="poem">
                  <l><hi rendition="#aq">Im Iahr Do DIe</hi> Typographey.</l><lb/>
                  <l><hi rendition="#aq">I</hi>n Z<hi rendition="#aq">V VIC</hi>k angangen <hi rendition="#aq">VVI</hi>e<hi rendition="#aq">D</hi>er ne<hi rendition="#aq">V.</hi></l>
                </lg>
              </quote>
            </cit><lb/>
            <p>Jngleichen die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Eteomenotopotypographunoma-<lb/>
todi&#x017F;tichon.</hi></p><lb/>
            <cit>
              <quote>
                <lg type="poem">
                  <l> <hi rendition="#aq">PrIMos Ip&#x017F;e typos proDV nt tIbI FebrVVS Orbl</hi> </l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#aq">Vrbe In Cygnea, Göpner &amp; arte SVa.</hi> </l>
                </lg>
              </quote>
            </cit><lb/>
            <p>Seine er&#x017F;te Probe i&#x017F;t eine Leichenpredigt von <hi rendition="#aq">D. <hi rendition="#i">An-<lb/>
drea Laurentio</hi>,</hi> damals Pa&#x017F;tore und Superinten-<lb/>
dent bey dem Begra&#x0364;bniß Frau <hi rendition="#fr">Magdalenen,</hi> Herrn<lb/><hi rendition="#fr">Johann Schu&#x0364;tzens</hi> des Raths und Holtzverwe&#x017F;ers<lb/>
ehelichen Haußfrauen, welche da&#x017F;elb&#x017F;t den 9. Julii<lb/>
1630. gehalten worden. Jm Jahr 1637. wollte &#x017F;ich<lb/>
genannter Buchdrucker mit &#x017F;einer Druckerey nach<lb/>
Torgau wenden, es wurde ihm aber nicht zugela&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
weil er die&#x017F;elbe durch eines Hoch- und Wohlwei&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Raths</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[395/0489] von einigen Buchdruckern. nichts im gantzen Lande, als auf Univerſitaͤten, ſollte gedruckt werden, ſo iſt die Buchdruckerey auch hier zu Grunde gegangen. Wolff Meyerbeck aber hat ſich bey Zeiten von hier nach Freyberg gewendet, da ſich denn E.E. Rath nebſt dem gottſeeligen H. D. Wel- lern der Druckerey ſonderlich angenommen, und es endlich ſo weit bey Churfuͤrſt Auguſto gebracht, daß genanntem Wolff Meyerbecken von Zwickau gnaͤ- digſt zu gelaſſen worden, ſeine Kunſt, wie zuvor, dem gemeinen Nutz zum Beſten, ohne Hinderung weiter zu uͤben, wie Andreas Mollerus part. I. Theat. Freib. p. 149 & ſeqq gedencket, wie ich be- reits oben p. 276. dargethan habe. Jm Jahr 1630. hat auf Vorſchub eines Hoch- und Wohlweiſen Raths und Gotteskaſtens allhier Melchior Goͤppner wie- der eine neue Buchdruckerey angerichtet, worauf fol- gende ſchoͤne Reime gemacht worden ſind. Im Iahr Do DIe Typographey. In ZV VICk angangen VVIeDer neV. Jngleichen dieſes Eteomenotopotypographunoma- todiſtichon. PrIMos Ipſe typos proDV nt tIbI FebrVVS Orbl Vrbe In Cygnea, Göpner & arte SVa. Seine erſte Probe iſt eine Leichenpredigt von D. An- drea Laurentio, damals Paſtore und Superinten- dent bey dem Begraͤbniß Frau Magdalenen, Herrn Johann Schuͤtzens des Raths und Holtzverweſers ehelichen Haußfrauen, welche daſelbſt den 9. Julii 1630. gehalten worden. Jm Jahr 1637. wollte ſich genannter Buchdrucker mit ſeiner Druckerey nach Torgau wenden, es wurde ihm aber nicht zugelaſſen, weil er dieſelbe durch eines Hoch- und Wohlweiſen Raths

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/489
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/489>, abgerufen am 22.11.2024.