Moller hält es mit D.Schmids Predigten und Böck- lers Rede, ohne daß er es untersucht, ob sie auch Recht haben. Also ist nach seiner Meynung Mente- lin der Erfinder. So weit verführt uns das mensch- liche Ansehen, daß wir östers die Wahrheit darüber fahren lassen.
15) M. Ernesti Christiani Schraedteri Dissertatio de Typographia, Wittebergae, 1697. p. 614 - 632. Der Herr Verfasser war eines Buchdruckers Sohn, dahero er sich verbunden hielt, hievon zu schreiben. Die Abhandlung ist recht gut scholastisch. Man hat alles in die beliebten Fächergen gezwungen. Sonsten ist der Verfasser ein Mentelianer. Er weiß es aber selbsten nicht warum, ausser, daß er es glaubt, weil es D.Schmid und Böckler geglaubt haben.
16) C. Ludou. Thiboust Carmen latinum. Paris. 1699. 4 p. 632 - 643. Herr Thiboust, ein gelehr- ter Schriftgieser, Buchdrucker und Buchhändler zu Paris suchte durch dieses Gedichte die Academie der Wissenschaften zu Paris dahin zu bewegen, daß sie einen eigenen Schriftgieser, Buchdrucker und Buch- händler annehmen mögte, worzu er seine willigen Dien- ste anbiethet. Das Gedichte selbst ist recht wohl ge- rathen, weil er darinnen alle bey der Buchdruckerkunst und Schriftgieserey gebräuchlichen Kunstwörter an- bringt.
17) Wilhelmi Ernesti Tentzelii Dissertatio de in- ventione artis typographicae in Germania 1700. 12. p. 644 - 700. Der teutsche Titel davon ist dieser: Discours von Erfindung der löblichen Buch- druckerkunst in Teutschland bey Gelegenheit ihres anscheinenden fünften Jubeljahrs, Gotha, 1700. 12. Die lateinische Ubersetzung hat Ludwig Klefecker
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der vornehmſten Jubelſchriften.
Moller haͤlt es mit D.Schmids Predigten und Boͤck- lers Rede, ohne daß er es unterſucht, ob ſie auch Recht haben. Alſo iſt nach ſeiner Meynung Mente- lin der Erfinder. So weit verfuͤhrt uns das menſch- liche Anſehen, daß wir oͤſters die Wahrheit daruͤber fahren laſſen.
15) M. Erneſti Chriſtiani Schrædteri Diſſertatio de Typographia, Wittebergæ, 1697. p. 614 - 632. Der Herr Verfaſſer war eines Buchdruckers Sohn, dahero er ſich verbunden hielt, hievon zu ſchreiben. Die Abhandlung iſt recht gut ſcholaſtiſch. Man hat alles in die beliebten Faͤchergen gezwungen. Sonſten iſt der Verfaſſer ein Mentelianer. Er weiß es aber ſelbſten nicht warum, auſſer, daß er es glaubt, weil es D.Schmid und Boͤckler geglaubt haben.
16) C. Ludou. Thibouſt Carmen latinum. Pariſ. 1699. 4 p. 632 - 643. Herr Thibouſt, ein gelehr- ter Schriftgieſer, Buchdrucker und Buchhaͤndler zu Paris ſuchte durch dieſes Gedichte die Academie der Wiſſenſchaften zu Paris dahin zu bewegen, daß ſie einen eigenen Schriftgieſer, Buchdrucker und Buch- haͤndler annehmen moͤgte, worzu er ſeine willigen Dien- ſte anbiethet. Das Gedichte ſelbſt iſt recht wohl ge- rathen, weil er darinnen alle bey der Buchdruckerkunſt und Schriftgieſerey gebraͤuchlichen Kunſtwoͤrter an- bringt.
17) Wilhelmi Erneſti Tentzelii Diſſertatio de in- ventione artis typographicæ in Germania 1700. 12. p. 644 - 700. Der teutſche Titel davon iſt dieſer: Diſcours von Erfindung der loͤblichen Buch- druckerkunſt in Teutſchland bey Gelegenheit ihres anſcheinenden fuͤnften Jubeljahrs, Gotha, 1700. 12. Die lateiniſche Uberſetzung hat Ludwig Klefecker
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der vornehmſten Jubelſchriften.
Moller haͤlt es mit D. Schmids Predigten und Boͤck-
lers Rede, ohne daß er es unterſucht, ob ſie auch
Recht haben. Alſo iſt nach ſeiner Meynung Mente-
lin der Erfinder. So weit verfuͤhrt uns das menſch-
liche Anſehen, daß wir oͤſters die Wahrheit daruͤber
fahren laſſen.
15) M. Erneſti Chriſtiani Schrædteri Diſſertatio de
Typographia, Wittebergæ, 1697. p. 614 - 632.
Der Herr Verfaſſer war eines Buchdruckers Sohn,
dahero er ſich verbunden hielt, hievon zu ſchreiben. Die
Abhandlung iſt recht gut ſcholaſtiſch. Man hat alles
in die beliebten Faͤchergen gezwungen. Sonſten iſt
der Verfaſſer ein Mentelianer. Er weiß es aber
ſelbſten nicht warum, auſſer, daß er es glaubt, weil
es D. Schmid und Boͤckler geglaubt haben.
16) C. Ludou. Thibouſt Carmen latinum. Pariſ.
1699. 4 p. 632 - 643. Herr Thibouſt, ein gelehr-
ter Schriftgieſer, Buchdrucker und Buchhaͤndler zu
Paris ſuchte durch dieſes Gedichte die Academie der
Wiſſenſchaften zu Paris dahin zu bewegen, daß ſie
einen eigenen Schriftgieſer, Buchdrucker und Buch-
haͤndler annehmen moͤgte, worzu er ſeine willigen Dien-
ſte anbiethet. Das Gedichte ſelbſt iſt recht wohl ge-
rathen, weil er darinnen alle bey der Buchdruckerkunſt
und Schriftgieſerey gebraͤuchlichen Kunſtwoͤrter an-
bringt.
17) Wilhelmi Erneſti Tentzelii Diſſertatio de in-
ventione artis typographicæ in Germania 1700.
12. p. 644 - 700. Der teutſche Titel davon iſt dieſer:
Diſcours von Erfindung der loͤblichen Buch-
druckerkunſt in Teutſchland bey Gelegenheit ihres
anſcheinenden fuͤnften Jubeljahrs, Gotha, 1700. 12.
Die lateiniſche Uberſetzung hat Ludwig Klefecker
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/55>, abgerufen am 21.11.2024.
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