und Spiesglaß fast gefüllet. Wenn das geschehen, so thut er das Feuer davon und läst es erkalten
Meissel, Hohlmeissel, bedienet sich der Formen- schneider. Selbige müssen in- und auswendig wohl geschliffen und scharff seyn, ingleichen die Breite. Es muß dabey in acht genommen werden, was bey dem Schneidemessern erinnert worden. Deren Gestalt siehe bey dem Titul Grabeisen d. [e].
Missal, ist in der Druckerey eine der stärcksten Schrifften, oder Littern, so im Druck geführet wer- den. Sie hat vermuthlich den Namen daher, weil die Missal-und Chor-Bücher damit gedruckt werden.
Mittel Schrifft, hat ohne Zweiffel den Namen daher, weil sie in der Grösse zwischen der Tertia und Cicero die mittelste ist. Von dieser Art hat man Mittel Antiqua, kleine Mittel Antiqua, Mittel Cur- siv, und Capitälgen, grobe Mittel Fractur, Mittel Schwabacher, kleine Mittel Fractur. Siehe im ersten Theil unsere Schrifftprobe. 149.
N.
Nonparel Antiqua, und Cursiv, diese Schrifft ist klein, hat aber schöne und scharffe Buchstaben, man nennet sie auch wegen ihrer Schärffe Silber-Schrifft, siehe im ersten Theil die Erhardtische Schrifftprobe, No. IV.
Nußöl, oder Leinöl, welches die Kupferdrucker brauchen zu ihrer Farbe, wie dasselbe zu sieden und zu brennen, geschieht eben, auf eine solche Art, wie bey den Buchdruckern in unsern ersten Theil davon ge- handelt worden, nur ist zu gedencken, daß sie das erste, das matte, (oder schwache,) das andere aber und nachfolgende das starcke Oel nennen, letzteres muß Klebericht und Zähe, wie ein Syrup seyn.
Petit
Cap. VII. Fortſetzung
und Spiesglaß faſt gefuͤllet. Wenn das geſchehen, ſo thut er das Feuer davon und laͤſt es erkalten
Meiſſel, Hohlmeiſſel, bedienet ſich der Formen- ſchneider. Selbige muͤſſen in- und auswendig wohl geſchliffen und ſcharff ſeyn, ingleichen die Breite. Es muß dabey in acht genommen werden, was bey dem Schneidemeſſern erinnert worden. Deren Geſtalt ſiehe bey dem Titul Grabeiſen d. [e].
Miſſal, iſt in der Druckerey eine der ſtaͤrckſten Schrifften, oder Littern, ſo im Druck gefuͤhret wer- den. Sie hat vermuthlich den Namen daher, weil die Miſſal-und Chor-Buͤcher damit gedruckt werden.
Mittel Schrifft, hat ohne Zweiffel den Namen daher, weil ſie in der Groͤſſe zwiſchen der Tertia und Cicero die mittelſte iſt. Von dieſer Art hat man Mittel Antiqua, kleine Mittel Antiqua, Mittel Cur- ſiv, und Capitaͤlgen, grobe Mittel Fractur, Mittel Schwabacher, kleine Mittel Fractur. Siehe im erſten Theil unſere Schrifftprobe. 149.
N.
Nonparel Antiqua, und Curſiv, dieſe Schrifft iſt klein, hat aber ſchoͤne und ſcharffe Buchſtaben, man nennet ſie auch wegen ihrer Schaͤrffe Silber-Schrifft, ſiehe im erſten Theil die Erhardtiſche Schrifftprobe, No. IV.
Nußoͤl, oder Leinoͤl, welches die Kupferdrucker brauchen zu ihrer Farbe, wie daſſelbe zu ſieden und zu brennen, geſchieht eben, auf eine ſolche Art, wie bey den Buchdruckern in unſern erſten Theil davon ge- handelt worden, nur iſt zu gedencken, daß ſie das erſte, das matte, (oder ſchwache,) das andere aber und nachfolgende das ſtarcke Oel nennen, letzteres muß Klebericht und Zaͤhe, wie ein Syrup ſeyn.
Petit
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[452/0559]
Cap. VII. Fortſetzung
und Spiesglaß faſt gefuͤllet. Wenn das geſchehen, ſo
thut er das Feuer davon und laͤſt es erkalten
Meiſſel, Hohlmeiſſel, bedienet ſich der Formen-
ſchneider. Selbige muͤſſen in- und auswendig wohl
geſchliffen und ſcharff ſeyn, ingleichen die Breite. Es
muß dabey in acht genommen werden, was bey dem
Schneidemeſſern erinnert worden. Deren Geſtalt
ſiehe bey dem Titul Grabeiſen d. e.
Miſſal, iſt in der Druckerey eine der ſtaͤrckſten
Schrifften, oder Littern, ſo im Druck gefuͤhret wer-
den. Sie hat vermuthlich den Namen daher, weil
die Miſſal-und Chor-Buͤcher damit gedruckt werden.
Mittel Schrifft, hat ohne Zweiffel den Namen
daher, weil ſie in der Groͤſſe zwiſchen der Tertia und
Cicero die mittelſte iſt. Von dieſer Art hat man
Mittel Antiqua, kleine Mittel Antiqua, Mittel Cur-
ſiv, und Capitaͤlgen, grobe Mittel Fractur, Mittel
Schwabacher, kleine Mittel Fractur. Siehe im erſten
Theil unſere Schrifftprobe. 149.
N.
Nonparel Antiqua, und Curſiv, dieſe Schrifft iſt
klein, hat aber ſchoͤne und ſcharffe Buchſtaben, man
nennet ſie auch wegen ihrer Schaͤrffe Silber-Schrifft,
ſiehe im erſten Theil die Erhardtiſche Schrifftprobe,
No. IV.
Nußoͤl, oder Leinoͤl, welches die Kupferdrucker
brauchen zu ihrer Farbe, wie daſſelbe zu ſieden und zu
brennen, geſchieht eben, auf eine ſolche Art, wie bey
den Buchdruckern in unſern erſten Theil davon ge-
handelt worden, nur iſt zu gedencken, daß ſie das
erſte, das matte, (oder ſchwache,) das andere aber
und nachfolgende das ſtarcke Oel nennen, letzteres
muß Klebericht und Zaͤhe, wie ein Syrup ſeyn.
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/559>, abgerufen am 22.11.2024.
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