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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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Anhang
war selbiges ein geharnischter Ritter zu Pferd mit auf-
gehobenen Schwerd und seinem Wappenschild auf dem
lincken Arm, welcher zween über einander gesetzte Stee-
ge, oder Lambells, den obersten mit vier Stellen, und den
untersten mit dreyen vorstellet. Siehe Tab. XXXV. n. 1.
§. 7. von dem Aufenthalt desselben. Er hielt sich zu
Mayntz, an seinem Geburtsort, auf, allwo er auch
das Bürgerrecht erhalten, welches damals vor eine
besondere Ehre gehalten wurde. §. 8. von dem Wohn-
hause desselben, in welchem die Buchdruckerey erfun-
den worden. Es war selbiges das Hauß, oder Hof
zum Jungen, welches hernach nur das Druckerhauß
genennet worden, ob es gleich anfänglich dem Ge-
schlecht zum Jungen zugehöret, man weiß aber nicht
wie es an Guttenberg gekommen ist; §. 9. von dem
Adelstand desselben. Alle alte glaubwürdige Zeug-
niße sagen einmüthig, Guttenberg wäre ein Jun-
cker
gewesen, welches ein altes teutsches adeliches
Ehrenwort ist. Er gehörte also zu der mittelrheini-
schen Reichs-Ritterschaft; §. 10. von der adelichen Fa-
milie derer von Sorgenloch, genannt Gänsfleisch,
zum Guttenberg insonderheit. Es ist selbiges, wie
bereits gedacht, ein uraltes mittelrheinisches Stift-
und Rittermäßiges Geschlecht gewesen, welches in
seinem Wappen einen von der lincken zur rechten
schreitenden Bettelmönch in einer kurtzen Kutten mit
hinter sich geschlagenen Mantel, welcher in der rech-
ten Hand eine Schale empor und entgegen hält, und
in der lincken einen Pilgrimsstab hat, an dessen Kap-
pen über den Kopf hänget eine Schelle. Jn einem
gemahlten Wappenbuch des Hauses Limburg zu
Franckfurth ist der Schild roth und die gantze Klei-
dung des Bettelmönchs gelb, oben am Halse und
an der Kappe mit einem weisen und mit schwartzen

Düpel-

Anhang
war ſelbiges ein geharniſchter Ritter zu Pferd mit auf-
gehobenen Schwerd und ſeinem Wappenſchild auf dem
lincken Arm, welcher zween uͤber einander geſetzte Stee-
ge, oder Lambells, den oberſten mit vier Stellen, und den
unterſten mit dreyen vorſtellet. Siehe Tab. XXXV. n. 1.
§. 7. von dem Aufenthalt deſſelben. Er hielt ſich zu
Mayntz, an ſeinem Geburtsort, auf, allwo er auch
das Buͤrgerrecht erhalten, welches damals vor eine
beſondere Ehre gehalten wurde. §. 8. von dem Wohn-
hauſe deſſelben, in welchem die Buchdruckerey erfun-
den worden. Es war ſelbiges das Hauß, oder Hof
zum Jungen, welches hernach nur das Druckerhauß
genennet worden, ob es gleich anfaͤnglich dem Ge-
ſchlecht zum Jungen zugehoͤret, man weiß aber nicht
wie es an Guttenberg gekommen iſt; §. 9. von dem
Adelſtand deſſelben. Alle alte glaubwuͤrdige Zeug-
niße ſagen einmuͤthig, Guttenberg waͤre ein Jun-
cker
geweſen, welches ein altes teutſches adeliches
Ehrenwort iſt. Er gehoͤrte alſo zu der mittelrheini-
ſchen Reichs-Ritterſchaft; §. 10. von der adelichen Fa-
milie derer von Sorgenloch, genannt Gaͤnsfleiſch,
zum Guttenberg inſonderheit. Es iſt ſelbiges, wie
bereits gedacht, ein uraltes mittelrheiniſches Stift-
und Rittermaͤßiges Geſchlecht geweſen, welches in
ſeinem Wappen einen von der lincken zur rechten
ſchreitenden Bettelmoͤnch in einer kurtzen Kutten mit
hinter ſich geſchlagenen Mantel, welcher in der rech-
ten Hand eine Schale empor und entgegen haͤlt, und
in der lincken einen Pilgrimsſtab hat, an deſſen Kap-
pen uͤber den Kopf haͤnget eine Schelle. Jn einem
gemahlten Wappenbuch des Hauſes Limburg zu
Franckfurth iſt der Schild roth und die gantze Klei-
dung des Bettelmoͤnchs gelb, oben am Halſe und
an der Kappe mit einem weiſen und mit ſchwartzen

Duͤpel-
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[490/0597] Anhang war ſelbiges ein geharniſchter Ritter zu Pferd mit auf- gehobenen Schwerd und ſeinem Wappenſchild auf dem lincken Arm, welcher zween uͤber einander geſetzte Stee- ge, oder Lambells, den oberſten mit vier Stellen, und den unterſten mit dreyen vorſtellet. Siehe Tab. XXXV. n. 1. §. 7. von dem Aufenthalt deſſelben. Er hielt ſich zu Mayntz, an ſeinem Geburtsort, auf, allwo er auch das Buͤrgerrecht erhalten, welches damals vor eine beſondere Ehre gehalten wurde. §. 8. von dem Wohn- hauſe deſſelben, in welchem die Buchdruckerey erfun- den worden. Es war ſelbiges das Hauß, oder Hof zum Jungen, welches hernach nur das Druckerhauß genennet worden, ob es gleich anfaͤnglich dem Ge- ſchlecht zum Jungen zugehoͤret, man weiß aber nicht wie es an Guttenberg gekommen iſt; §. 9. von dem Adelſtand deſſelben. Alle alte glaubwuͤrdige Zeug- niße ſagen einmuͤthig, Guttenberg waͤre ein Jun- cker geweſen, welches ein altes teutſches adeliches Ehrenwort iſt. Er gehoͤrte alſo zu der mittelrheini- ſchen Reichs-Ritterſchaft; §. 10. von der adelichen Fa- milie derer von Sorgenloch, genannt Gaͤnsfleiſch, zum Guttenberg inſonderheit. Es iſt ſelbiges, wie bereits gedacht, ein uraltes mittelrheiniſches Stift- und Rittermaͤßiges Geſchlecht geweſen, welches in ſeinem Wappen einen von der lincken zur rechten ſchreitenden Bettelmoͤnch in einer kurtzen Kutten mit hinter ſich geſchlagenen Mantel, welcher in der rech- ten Hand eine Schale empor und entgegen haͤlt, und in der lincken einen Pilgrimsſtab hat, an deſſen Kap- pen uͤber den Kopf haͤnget eine Schelle. Jn einem gemahlten Wappenbuch des Hauſes Limburg zu Franckfurth iſt der Schild roth und die gantze Klei- dung des Bettelmoͤnchs gelb, oben am Halſe und an der Kappe mit einem weiſen und mit ſchwartzen Duͤpel-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/597>, abgerufen am 22.11.2024.