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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741.

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einiger Jubelschriften.
Düpelgen besprengten Aufschlag zu sehen. Den
Schild bedecket ein zur rechten Seite gekehrter Heim,
welchen das Bild des Bettelmönchs, von gleicher
Farbe, als ein Schild, bezieret; Die Helmdecken
sind roth mit gelb aufgeschlagen. S. Tab. XXXV. n. 2.
und 3. §. 11. von den Eltern Guttenbergs. Sein
Vater war Friele Gänsefleisch, und seine Mutter
Else, oder Elisabeth Wirichin; §. 12. auf was Art
und Weise die Buchdruckerey von demselben erfun-
den worden, und was für grose Schwierigkeiten sich
anfangs dabey ereigenet. Sein Petschierring gab
ihm hiezu die Gelegenheit. Er schnitte dahero Buch-
staben in Holtz, hernach goß er sie von Bley, und
anderer Materie, und endlich erfand er die Buchdru-
ckerfarbe, welches alles viele Schwierigkeiten machte.
§. 13. von dem daraus zwischen Johann Gutten-
berg
und Joh. Fausten 1455. entstandenen Rechts-
handel, wodurch jener um seine erste Druckerey und
die Ehre der Erfindung derselben gebracht worden ist.
Guttenberg hatte von Fausten Geld geborgt, und
seine Druckerey davor verschrieben, weil nun Faust
selbiges wieder haben wollte, Guttenberg es aber
nicht schaffen konnte, so klagte Faust und nahm ihm
die verschriebene Druckerey ab. §. 14. von den sieben
ersten in Mayntz gedruckten Büchern. Guttenberg
machte den Anfang mit den A. B C. Tafeln, als-
denn fieng er 1450 die lateinische Bibel zwar an,
und setzte sie bis 1455. fort, aber Faust brachte sie
erst 1462. gar zu Stande, weil er Guttenbergen
die Druckerey mitten in der Arbeit, gewiß auf eine
recht schändliche Art, abdisputirte. Hierauf trat der
lateinische Psalter 1457. ans Licht. Und dieser ist
eigentlich von Faust und Schöffern der Welt zu

erst

einiger Jubelſchriften.
Duͤpelgen beſprengten Aufſchlag zu ſehen. Den
Schild bedecket ein zur rechten Seite gekehrter Heim,
welchen das Bild des Bettelmoͤnchs, von gleicher
Farbe, als ein Schild, bezieret; Die Helmdecken
ſind roth mit gelb aufgeſchlagen. S. Tab. XXXV. n. 2.
und 3. §. 11. von den Eltern Guttenbergs. Sein
Vater war Friele Gaͤnſefleiſch, und ſeine Mutter
Elſe, oder Eliſabeth Wirichin; §. 12. auf was Art
und Weiſe die Buchdruckerey von demſelben erfun-
den worden, und was fuͤr groſe Schwierigkeiten ſich
anfangs dabey ereigenet. Sein Petſchierring gab
ihm hiezu die Gelegenheit. Er ſchnitte dahero Buch-
ſtaben in Holtz, hernach goß er ſie von Bley, und
anderer Materie, und endlich erfand er die Buchdru-
ckerfarbe, welches alles viele Schwierigkeiten machte.
§. 13. von dem daraus zwiſchen Johann Gutten-
berg
und Joh. Fauſten 1455. entſtandenen Rechts-
handel, wodurch jener um ſeine erſte Druckerey und
die Ehre der Erfindung derſelben gebracht worden iſt.
Guttenberg hatte von Fauſten Geld geborgt, und
ſeine Druckerey davor verſchrieben, weil nun Fauſt
ſelbiges wieder haben wollte, Guttenberg es aber
nicht ſchaffen konnte, ſo klagte Fauſt und nahm ihm
die verſchriebene Druckerey ab. §. 14. von den ſieben
erſten in Mayntz gedruckten Buͤchern. Guttenberg
machte den Anfang mit den A. B C. Tafeln, als-
denn fieng er 1450 die lateiniſche Bibel zwar an,
und ſetzte ſie bis 1455. fort, aber Fauſt brachte ſie
erſt 1462. gar zu Stande, weil er Guttenbergen
die Druckerey mitten in der Arbeit, gewiß auf eine
recht ſchaͤndliche Art, abdiſputirte. Hierauf trat der
lateiniſche Pſalter 1457. ans Licht. Und dieſer iſt
eigentlich von Fauſt und Schoͤffern der Welt zu

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[491/0600] einiger Jubelſchriften. Duͤpelgen beſprengten Aufſchlag zu ſehen. Den Schild bedecket ein zur rechten Seite gekehrter Heim, welchen das Bild des Bettelmoͤnchs, von gleicher Farbe, als ein Schild, bezieret; Die Helmdecken ſind roth mit gelb aufgeſchlagen. S. Tab. XXXV. n. 2. und 3. §. 11. von den Eltern Guttenbergs. Sein Vater war Friele Gaͤnſefleiſch, und ſeine Mutter Elſe, oder Eliſabeth Wirichin; §. 12. auf was Art und Weiſe die Buchdruckerey von demſelben erfun- den worden, und was fuͤr groſe Schwierigkeiten ſich anfangs dabey ereigenet. Sein Petſchierring gab ihm hiezu die Gelegenheit. Er ſchnitte dahero Buch- ſtaben in Holtz, hernach goß er ſie von Bley, und anderer Materie, und endlich erfand er die Buchdru- ckerfarbe, welches alles viele Schwierigkeiten machte. §. 13. von dem daraus zwiſchen Johann Gutten- berg und Joh. Fauſten 1455. entſtandenen Rechts- handel, wodurch jener um ſeine erſte Druckerey und die Ehre der Erfindung derſelben gebracht worden iſt. Guttenberg hatte von Fauſten Geld geborgt, und ſeine Druckerey davor verſchrieben, weil nun Fauſt ſelbiges wieder haben wollte, Guttenberg es aber nicht ſchaffen konnte, ſo klagte Fauſt und nahm ihm die verſchriebene Druckerey ab. §. 14. von den ſieben erſten in Mayntz gedruckten Buͤchern. Guttenberg machte den Anfang mit den A. B C. Tafeln, als- denn fieng er 1450 die lateiniſche Bibel zwar an, und ſetzte ſie bis 1455. fort, aber Fauſt brachte ſie erſt 1462. gar zu Stande, weil er Guttenbergen die Druckerey mitten in der Arbeit, gewiß auf eine recht ſchaͤndliche Art, abdiſputirte. Hierauf trat der lateiniſche Pſalter 1457. ans Licht. Und dieſer iſt eigentlich von Fauſt und Schoͤffern der Welt zu erſt

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 3. Leipzig, 1741, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst03_1741/600>, abgerufen am 22.11.2024.