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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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Vorrede
an den unsern Unternehmungen und der

Kunst nicht abgeneigten Leser,
von den
Erfindungen und Verbesserungen der
Neuern in der Buchdruckerei.


Geehrtester Leser!

Diejenigen, die der Buchdruckerei neuerer Zeiten
einen Vorzug für der Alten beilegen, pflegen
mancherlei Gründe beizubringen, womit Sie
ihren Satz zu behaupten suchen. Sie beruf-
fen sich fürnehmlich auf die in grösserer Sauberkeit und
Ordnung erscheinenden Schrifften, welche, von Tage zu
Tage, besser heraus gekünstelt werden. Nicht vor gar
langer Zeit zeigte sich der Parisische Schrifftgießer Si-
mon Peter
Fournier mit seinen modeles des Caracteres
de l' Imprimerie & des autres choses necessaires aut dit
Art, nouvellement gravees
in 4 zu Paris gantz sonder-
bar. Wie die Schönheit der Buchstaben fürnehmlich
darauf ankommt, daß sie nicht zu mager, noch zu dick;
nicht zu enge, noch zu weit beysammen stehen; fürnehm-
lich aber, daß sie von gleicher Höhe seyn, und keiner im
geringsten für dem andern herfürrage: so siehet man,

daß
)( 5


Vorrede
an den unſern Unternehmungen und der

Kunſt nicht abgeneigten Leſer,
von den
Erfindungen und Verbeſſerungen der
Neuern in der Buchdruckerei.


Geehrteſter Leſer!

Diejenigen, die der Buchdruckerei neuerer Zeiten
einen Vorzug fuͤr der Alten beilegen, pflegen
mancherlei Gruͤnde beizubringen, womit Sie
ihren Satz zu behaupten ſuchen. Sie beruf-
fen ſich fuͤrnehmlich auf die in groͤſſerer Sauberkeit und
Ordnung erſcheinenden Schrifften, welche, von Tage zu
Tage, beſſer heraus gekuͤnſtelt werden. Nicht vor gar
langer Zeit zeigte ſich der Pariſiſche Schrifftgießer Si-
mon Peter
Fournier mit ſeinen modeles des Caractéres
de l’ Imprimerie & des autres choſes neceſſaires aut dit
Art, nouvellement gravées
in 4 zu Paris gantz ſonder-
bar. Wie die Schoͤnheit der Buchſtaben fuͤrnehmlich
darauf ankommt, daß ſie nicht zu mager, noch zu dick;
nicht zu enge, noch zu weit beyſammen ſtehen; fuͤrnehm-
lich aber, daß ſie von gleicher Hoͤhe ſeyn, und keiner im
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[0013] Vorrede an den unſern Unternehmungen und der Kunſt nicht abgeneigten Leſer, von den Erfindungen und Verbeſſerungen der Neuern in der Buchdruckerei. Geehrteſter Leſer! Diejenigen, die der Buchdruckerei neuerer Zeiten einen Vorzug fuͤr der Alten beilegen, pflegen mancherlei Gruͤnde beizubringen, womit Sie ihren Satz zu behaupten ſuchen. Sie beruf- fen ſich fuͤrnehmlich auf die in groͤſſerer Sauberkeit und Ordnung erſcheinenden Schrifften, welche, von Tage zu Tage, beſſer heraus gekuͤnſtelt werden. Nicht vor gar langer Zeit zeigte ſich der Pariſiſche Schrifftgießer Si- mon Peter Fournier mit ſeinen modeles des Caractéres de l’ Imprimerie & des autres choſes neceſſaires aut dit Art, nouvellement gravées in 4 zu Paris gantz ſonder- bar. Wie die Schoͤnheit der Buchſtaben fuͤrnehmlich darauf ankommt, daß ſie nicht zu mager, noch zu dick; nicht zu enge, noch zu weit beyſammen ſtehen; fuͤrnehm- lich aber, daß ſie von gleicher Hoͤhe ſeyn, und keiner im geringſten fuͤr dem andern herfuͤrrage: ſo ſiehet man, daß )( 5

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/13>, abgerufen am 23.11.2024.