ihm antrauen lassen, mit welcher er 21. Jahr eine friedliche und geseegnet. Ehe besessen, indem er mit ihr gezeuget 7. Kinder, von welchen 2. als Michael und Johannes Nicolaus, diese Welt geseegnet, 5. aber noch am Leben, benahment ich die Ehr- und tugendsa- me Frau Margaretha, welche 1652. den 30. Aug. Herrn Joh. Ernsten, ietzo der löblichen Universität Buchdruckern, in hiesiger Unterkirchen ist anvertrauet worden wie auch Michael, Georgius, Maria, Sa- bina. Sein Christenthum betreffend, so hat er sich nebst den lieben Seinigen im Hause zu aller Gottes- furcht und Christlichen Tugenden gehalten, und GOt- tes Wort lieb gehabt. Ao. 1652. bald noch Ostern verfiel er in eine grosse Leibes-Schwachheit, wurde aber bald wieder restituirt. Es währte aber nicht lange, immassen nach seiner geliebtesten Tochter Hoch- zeit ihn solche von neuen angegriffen, also, daß er die Lungensucht bekommen, und also seinen Geist aufge- ben müssen den 16. Jan. 1653. seines Alters 41. Jahr 6. Monat 2. Wochen.
Von Johann Bringer kan ich hier nicht unbe- merckt lassen, da selbiger im II. Theile der Buchdru- ckerkunst pag. 43. mit unter die Buchdrucker zu Franckfurt an der Oder gesetzt worden, welches aber falsch, denn so viel ich gedruckte Bücher von ihm gese- hen, so viel habe ich Merckmahle aus dem Drucke und andern Umständen der Gelehrten genommen, daß er zu Franckfurt am Mayn gelebet. Dahero man recht gethan, daß man selbigen in ermeldtem Theile p 35. um eben diese Zeit bey die in Franckfurt am Mayn specificirten Buchdrucker hingesetzt hat. Und dieses wolte fast auch von Wolfgang Richtern sa- ger, weil die unter seinem Signete abgebildete Stadt der hiesigen nicht gleichet. Der Jrrthum kan leichte
daher
ihm antrauen laſſen, mit welcher er 21. Jahr eine friedliche und geſeegnet. Ehe beſeſſen, indem er mit ihr gezeuget 7. Kinder, von welchen 2. als Michael und Johannes Nicolaus, dieſe Welt geſeegnet, 5. aber noch am Leben, benahment ich die Ehr- und tugendſa- me Frau Margaretha, welche 1652. den 30. Aug. Herrn Joh. Ernſten, ietzo der loͤblichen Univerſitaͤt Buchdruckern, in hieſiger Unterkirchen iſt anvertrauet worden wie auch Michael, Georgius, Maria, Sa- bina. Sein Chriſtenthum betreffend, ſo hat er ſich nebſt den lieben Seinigen im Hauſe zu aller Gottes- furcht und Chriſtlichen Tugenden gehalten, und GOt- tes Wort lieb gehabt. Ao. 1652. bald noch Oſtern verfiel er in eine groſſe Leibes-Schwachheit, wurde aber bald wieder reſtituirt. Es waͤhrte aber nicht lange, immaſſen nach ſeiner geliebteſten Tochter Hoch- zeit ihn ſolche von neuen angegriffen, alſo, daß er die Lungenſucht bekommen, und alſo ſeinen Geiſt aufge- ben muͤſſen den 16. Jan. 1653. ſeines Alters 41. Jahr 6. Monat 2. Wochen.
Von Johann Bringer kan ich hier nicht unbe- merckt laſſen, da ſelbiger im II. Theile der Buchdru- ckerkunſt pag. 43. mit unter die Buchdrucker zu Franckfurt an der Oder geſetzt worden, welches aber falſch, denn ſo viel ich gedruckte Buͤcher von ihm geſe- hen, ſo viel habe ich Merckmahle aus dem Drucke und andern Umſtaͤnden der Gelehrten genommen, daß er zu Franckfurt am Mayn gelebet. Dahero man recht gethan, daß man ſelbigen in ermeldtem Theile p 35. um eben dieſe Zeit bey die in Franckfurt am Mayn ſpecificirten Buchdrucker hingeſetzt hat. Und dieſes wolte faſt auch von Wolfgang Richtern ſa- ger, weil die unter ſeinem Signete abgebildete Stadt der hieſigen nicht gleichet. Der Jrrthum kan leichte
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ihm antrauen laſſen, mit welcher er 21. Jahr eine
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gezeuget 7. Kinder, von welchen 2. als Michael und
Johannes Nicolaus, dieſe Welt geſeegnet, 5. aber
noch am Leben, benahment ich die Ehr- und tugendſa-
me Frau Margaretha, welche 1652. den 30. Aug.
Herrn Joh. Ernſten, ietzo der loͤblichen Univerſitaͤt
Buchdruckern, in hieſiger Unterkirchen iſt anvertrauet
worden wie auch Michael, Georgius, Maria, Sa-
bina. Sein Chriſtenthum betreffend, ſo hat er ſich
nebſt den lieben Seinigen im Hauſe zu aller Gottes-
furcht und Chriſtlichen Tugenden gehalten, und GOt-
tes Wort lieb gehabt. Ao. 1652. bald noch Oſtern
verfiel er in eine groſſe Leibes-Schwachheit, wurde
aber bald wieder reſtituirt. Es waͤhrte aber nicht
lange, immaſſen nach ſeiner geliebteſten Tochter Hoch-
zeit ihn ſolche von neuen angegriffen, alſo, daß er die
Lungenſucht bekommen, und alſo ſeinen Geiſt aufge-
ben muͤſſen den 16. Jan. 1653. ſeines Alters 41. Jahr
6. Monat 2. Wochen.
Von Johann Bringer kan ich hier nicht unbe-
merckt laſſen, da ſelbiger im II. Theile der Buchdru-
ckerkunſt pag. 43. mit unter die Buchdrucker zu
Franckfurt an der Oder geſetzt worden, welches aber
falſch, denn ſo viel ich gedruckte Buͤcher von ihm geſe-
hen, ſo viel habe ich Merckmahle aus dem Drucke
und andern Umſtaͤnden der Gelehrten genommen, daß
er zu Franckfurt am Mayn gelebet. Dahero man
recht gethan, daß man ſelbigen in ermeldtem Theile
p 35. um eben dieſe Zeit bey die in Franckfurt am
Mayn ſpecificirten Buchdrucker hingeſetzt hat. Und
dieſes wolte faſt auch von Wolfgang Richtern ſa-
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/163>, abgerufen am 25.11.2024.
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