ne Verantwortung und anscheinende Gefahr zu keh- ren) ihre Dienste im Drucke erwiesen, deren Bücher nun alle hieher zu setzen, würden vielen Platz ausfül- len. Man geliebe aber Saligs Historie der Aug- spurgischen Confeßion, 4to. Kettners Cler. Magdeb. 1726. seqq. &c. worinnen eine ziemliche Anzahl zu- sammen gelesen sind.
Die dritte Classe enthält eine merckwürdige Rei- he der Jahre, nemlich von 1530. bis 1557. und denen vorfallenden Fatis; Es trat nemlich die Stadt in den Schmalcaldischen Bund, deshalben sie das In- terim nicht annehmen konte, sie verfiel darüber in die Kayserl. Acht, und muste eine harte Belagerung aus- stehen. Das gifftige Interim solte durchaus überall angenommen werden, und war verboten, nichts dar- gegen durch den Druck bekannt zu machen. Da denn die Stadt, die Gelehrten, und die Buchdrucker ihre Noth hatten. Der Magistrat entschloß sich da- her, sowohl auswärtigen, als einheimischen Schriff- ten den Druck zu vergönnen, da denn die Pressen nie ledig stunden. Die Buchdrucker, welche damals ih- re fleißige und getreue Dienste bezeuget, sind:
1527. Michael Lotther, von Leipzig gebürtig, siehe im I. Theil der Buchdruckerkunst K. E. p. 74. da er von Wittenberg hieher gezogen, er hat gedr. Luthers Kirchen-Postille 3. Theile, 8. Magdeburg 1528. durch Mich. Lotther in Platteutsch, welche Uber- setzung Bugenhagen gemacht. Den Beweiß von dieser Edition giebt Spener, in der Vorrede dieser Kirchen-Postill, die er 1700. in fol. zu Berlin auf- legen lassen. Durch diesen Beweiß muß die Nach- richt im ersten Theil von ihm geändert werden.
1532. Hanns Walther, druckte: Uthleginge der Evangelien vom Advente, wente up Paschen samt
veel
ne Verantwortung und anſcheinende Gefahr zu keh- ren) ihre Dienſte im Drucke erwieſen, deren Buͤcher nun alle hieher zu ſetzen, wuͤrden vielen Platz ausfuͤl- len. Man geliebe aber Saligs Hiſtorie der Aug- ſpurgiſchen Confeßion, 4to. Kettners Cler. Magdeb. 1726. ſeqq. &c. worinnen eine ziemliche Anzahl zu- ſammen geleſen ſind.
Die dritte Claſſe enthaͤlt eine merckwuͤrdige Rei- he der Jahre, nemlich von 1530. bis 1557. und denen vorfallenden Fatis; Es trat nemlich die Stadt in den Schmalcaldiſchen Bund, deshalben ſie das In- terim nicht annehmen konte, ſie verfiel daruͤber in die Kayſerl. Acht, und muſte eine harte Belagerung aus- ſtehen. Das gifftige Interim ſolte durchaus uͤberall angenommen werden, und war verboten, nichts dar- gegen durch den Druck bekannt zu machen. Da denn die Stadt, die Gelehrten, und die Buchdrucker ihre Noth hatten. Der Magiſtrat entſchloß ſich da- her, ſowohl auswaͤrtigen, als einheimiſchen Schriff- ten den Druck zu vergoͤnnen, da denn die Preſſen nie ledig ſtunden. Die Buchdrucker, welche damals ih- re fleißige und getreue Dienſte bezeuget, ſind:
1527. Michael Lotther, von Leipzig gebuͤrtig, ſiehe im I. Theil der Buchdruckerkunſt K. E. p. 74. da er von Wittenberg hieher gezogen, er hat gedr. Luthers Kirchen-Poſtille 3. Theile, 8. Magdeburg 1528. durch Mich. Lotther in Platteutſch, welche Uber- ſetzung Bugenhagen gemacht. Den Beweiß von dieſer Edition giebt Spener, in der Vorrede dieſer Kirchen-Poſtill, die er 1700. in fol. zu Berlin auf- legen laſſen. Durch dieſen Beweiß muß die Nach- richt im erſten Theil von ihm geaͤndert werden.
1532. Hanns Walther, druckte: Uthleginge der Evangelien vom Advente, wente up Paſchen ſamt
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[170/0207]
ne Verantwortung und anſcheinende Gefahr zu keh-
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nun alle hieher zu ſetzen, wuͤrden vielen Platz ausfuͤl-
len. Man geliebe aber Saligs Hiſtorie der Aug-
ſpurgiſchen Confeßion, 4to. Kettners Cler. Magdeb.
1726. ſeqq. &c. worinnen eine ziemliche Anzahl zu-
ſammen geleſen ſind.
Die dritte Claſſe enthaͤlt eine merckwuͤrdige Rei-
he der Jahre, nemlich von 1530. bis 1557. und denen
vorfallenden Fatis; Es trat nemlich die Stadt in
den Schmalcaldiſchen Bund, deshalben ſie das In-
terim nicht annehmen konte, ſie verfiel daruͤber in die
Kayſerl. Acht, und muſte eine harte Belagerung aus-
ſtehen. Das gifftige Interim ſolte durchaus uͤberall
angenommen werden, und war verboten, nichts dar-
gegen durch den Druck bekannt zu machen. Da
denn die Stadt, die Gelehrten, und die Buchdrucker
ihre Noth hatten. Der Magiſtrat entſchloß ſich da-
her, ſowohl auswaͤrtigen, als einheimiſchen Schriff-
ten den Druck zu vergoͤnnen, da denn die Preſſen nie
ledig ſtunden. Die Buchdrucker, welche damals ih-
re fleißige und getreue Dienſte bezeuget, ſind:
1527. Michael Lotther, von Leipzig gebuͤrtig,
ſiehe im I. Theil der Buchdruckerkunſt K. E. p. 74.
da er von Wittenberg hieher gezogen, er hat gedr.
Luthers Kirchen-Poſtille 3. Theile, 8. Magdeburg
1528. durch Mich. Lotther in Platteutſch, welche Uber-
ſetzung Bugenhagen gemacht. Den Beweiß von
dieſer Edition giebt Spener, in der Vorrede dieſer
Kirchen-Poſtill, die er 1700. in fol. zu Berlin auf-
legen laſſen. Durch dieſen Beweiß muß die Nach-
richt im erſten Theil von ihm geaͤndert werden.
1532. Hanns Walther, druckte: Uthleginge der
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/207>, abgerufen am 27.11.2024.
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