Unter andern will ich den Gottesgelehrten zu gefallen noch folgende Worte hersetzen: Jst es nicht wahr, fährt er fort, A. W. müssen wir nicht bekennen, daß ehe und bevor diese so herrliche Kunst entdecket wor- den, die gantze Welt fast einem blinden Heydenthum mehr, als wahren Christenthum zu vergleichen gewe- sen? Es fehlte an denen geistlichen Büchern und Schriften, durch deren Lesung die im Glauben wanck- lende wären gestärcket, die Böse von Lastern zurück gehalten, die Frömmere aber zu noch grösserem Tu- gendeifer angetrieben worden. Der Herr Verfasser ist des Hof-Buchdruckers Sohn.
§. 5.
Das in seiner Hof- und Academischen Buch- druckerey jubilirende Bamberg, als die dritte Jubelfeyer der edlen Buchdruckerkunst unter Anordnung der sämtlichen Universität zuförderst in aula academicavon Georg Andrea Gertner, Buch- druckerherrn, den 12. Decembr. 1740. celebriret worden, hat mit diesen Zeilen applaudiretIO- ANNES GEORGIVS GERTNER, Bambergen- sis, anno, quo CaroLVs, stIrpIs aVstrIae DVX VLTI- MVs obIt.
Bamberg, 1740. in folio, von 4. Bogen.
Auch dieser Verfasser ist ein Sohn des dasigen Hof- buchdruckers. Erstlich ließt man einen historischen Bericht, wie das Jubelfest in Bamberg begangen worden. Hernach folgt ein nicht uneben gerathenes teutsches Gedichte, mit Anmerckungen, worinnen des Herrn Prof. Wolfens zu Hamburg, des Herrn Ja- cob Friedrich Reimanns, Johann Alberts Fa- bricii und einiger andern Lutherischen Schriftsteller mit Ruhm gedacht wird. Die Gedancken sind gut, die Reime aber schlecht.
§. 6.
Unter andern will ich den Gottesgelehrten zu gefallen noch folgende Worte herſetzen: Jſt es nicht wahr, faͤhrt er fort, A. W. muͤſſen wir nicht bekennen, daß ehe und bevor dieſe ſo herrliche Kunſt entdecket wor- den, die gantze Welt faſt einem blinden Heydenthum mehr, als wahren Chriſtenthum zu vergleichen gewe- ſen? Es fehlte an denen geiſtlichen Buͤchern und Schriften, durch deren Leſung die im Glauben wanck- lende waͤren geſtaͤrcket, die Boͤſe von Laſtern zuruͤck gehalten, die Froͤmmere aber zu noch groͤſſerem Tu- gendeifer angetrieben worden. Der Herr Verfaſſer iſt des Hof-Buchdruckers Sohn.
§. 5.
Das in ſeiner Hof- und Academiſchen Buch- druckerey jubilirende Bamberg, als die dritte Jubelfeyer der edlen Buchdruckerkunſt unter Anordnung der ſämtlichen Univerſität zuförderſt in aula academicavon Georg Andrea Gertner, Buch- druckerherrn, den 12. Decembr. 1740. celebriret worden, hat mit dieſen Zeilen applaudiretIO- ANNES GEORGIVS GERTNER, Bambergen- ſis, anno, quo CaroLVs, ſtIrpIs aVſtrIae DVX VLTI- MVs obIt.
Bamberg, 1740. in folio, von 4. Bogen.
Auch dieſer Verfaſſer iſt ein Sohn des daſigen Hof- buchdruckers. Erſtlich ließt man einen hiſtoriſchen Bericht, wie das Jubelfeſt in Bamberg begangen worden. Hernach folgt ein nicht uneben gerathenes teutſches Gedichte, mit Anmerckungen, worinnen des Herrn Prof. Wolfens zu Hamburg, des Herrn Ja- cob Friedrich Reimanns, Johann Alberts Fa- bricii und einiger andern Lutheriſchen Schriftſteller mit Ruhm gedacht wird. Die Gedancken ſind gut, die Reime aber ſchlecht.
§. 6.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0026"n="6"/>
Unter andern will ich den Gottesgelehrten zu gefallen<lb/>
noch folgende Worte herſetzen: Jſt es nicht wahr,<lb/>
faͤhrt er fort, A. W. muͤſſen wir nicht bekennen, daß<lb/>
ehe und bevor dieſe ſo herrliche Kunſt entdecket wor-<lb/>
den, die gantze Welt faſt einem blinden Heydenthum<lb/>
mehr, als wahren Chriſtenthum zu vergleichen gewe-<lb/>ſen? Es fehlte an denen geiſtlichen Buͤchern und<lb/>
Schriften, durch deren Leſung die im Glauben wanck-<lb/>
lende waͤren geſtaͤrcket, die Boͤſe von Laſtern zuruͤck<lb/>
gehalten, die Froͤmmere aber zu noch groͤſſerem Tu-<lb/>
gendeifer angetrieben worden. Der Herr Verfaſſer<lb/>
iſt des Hof-Buchdruckers Sohn.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 5.</head><lb/><p><hirendition="#fr">Das in ſeiner Hof- und Academiſchen Buch-<lb/>
druckerey jubilirende Bamberg, als die dritte<lb/>
Jubelfeyer der edlen Buchdruckerkunſt unter<lb/>
Anordnung der ſämtlichen Univerſität zuförderſt</hi><lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">in aula academica</hi></hi><hirendition="#fr">von</hi> Georg Andrea Gertner, <hirendition="#fr">Buch-<lb/>
druckerherrn, den 12. Decembr. 1740. celebriret<lb/>
worden, hat mit dieſen Zeilen applaudiret</hi><hirendition="#aq">IO-<lb/>
ANNES GEORGIVS GERTNER, <hirendition="#i">Bambergen-<lb/>ſis, anno, quo CaroLVs, ſtIrpIs aVſtrIae DVX VLTI-<lb/>
MVs obIt.</hi></hi></p><lb/><p>Bamberg, 1740. in <hirendition="#aq">folio,</hi> von 4. Bogen.</p><lb/><p>Auch dieſer Verfaſſer iſt ein Sohn des daſigen Hof-<lb/>
buchdruckers. Erſtlich ließt man einen hiſtoriſchen<lb/>
Bericht, wie das Jubelfeſt in Bamberg begangen<lb/>
worden. Hernach folgt ein nicht uneben gerathenes<lb/>
teutſches Gedichte, mit Anmerckungen, worinnen des<lb/>
Herrn Prof. <hirendition="#fr">Wolfens</hi> zu Hamburg, des Herrn <hirendition="#fr">Ja-<lb/>
cob Friedrich Reimanns, Johann Alberts Fa-<lb/>
bricii</hi> und einiger andern Lutheriſchen Schriftſteller<lb/>
mit Ruhm gedacht wird. Die Gedancken ſind gut,<lb/>
die Reime aber ſchlecht.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 6.</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[6/0026]
Unter andern will ich den Gottesgelehrten zu gefallen
noch folgende Worte herſetzen: Jſt es nicht wahr,
faͤhrt er fort, A. W. muͤſſen wir nicht bekennen, daß
ehe und bevor dieſe ſo herrliche Kunſt entdecket wor-
den, die gantze Welt faſt einem blinden Heydenthum
mehr, als wahren Chriſtenthum zu vergleichen gewe-
ſen? Es fehlte an denen geiſtlichen Buͤchern und
Schriften, durch deren Leſung die im Glauben wanck-
lende waͤren geſtaͤrcket, die Boͤſe von Laſtern zuruͤck
gehalten, die Froͤmmere aber zu noch groͤſſerem Tu-
gendeifer angetrieben worden. Der Herr Verfaſſer
iſt des Hof-Buchdruckers Sohn.
§. 5.
Das in ſeiner Hof- und Academiſchen Buch-
druckerey jubilirende Bamberg, als die dritte
Jubelfeyer der edlen Buchdruckerkunſt unter
Anordnung der ſämtlichen Univerſität zuförderſt
in aula academica von Georg Andrea Gertner, Buch-
druckerherrn, den 12. Decembr. 1740. celebriret
worden, hat mit dieſen Zeilen applaudiret IO-
ANNES GEORGIVS GERTNER, Bambergen-
ſis, anno, quo CaroLVs, ſtIrpIs aVſtrIae DVX VLTI-
MVs obIt.
Bamberg, 1740. in folio, von 4. Bogen.
Auch dieſer Verfaſſer iſt ein Sohn des daſigen Hof-
buchdruckers. Erſtlich ließt man einen hiſtoriſchen
Bericht, wie das Jubelfeſt in Bamberg begangen
worden. Hernach folgt ein nicht uneben gerathenes
teutſches Gedichte, mit Anmerckungen, worinnen des
Herrn Prof. Wolfens zu Hamburg, des Herrn Ja-
cob Friedrich Reimanns, Johann Alberts Fa-
bricii und einiger andern Lutheriſchen Schriftſteller
mit Ruhm gedacht wird. Die Gedancken ſind gut,
die Reime aber ſchlecht.
§. 6.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/26>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.