Begebenheiten zurück gelegt, hat er in Basel 1720. bey einer löblichen Gesellschaft postulirt; Er kam 1728. nach Tübingen, und gelangte 1731. durch Verehlichung des seel. Herrn Hiob Franckens hin- terlassener Frau Wittib zur Buchdruckereey, welche die vormahlige Kernerische und Grützische war, (des Georg Kerners, welcher in dem vorigen Jahrhun- dert an dem Jubelfest zu Leipzig 1640. postulirt hat) und hat selbige durch Druck- und Verlegung vieler ansehnlicher und nützlicher Bücher in einen bis ietzo noch florirenden Stand gebracht.
Georg Friedrich Pflicke,Civ. Acad. und Buch- drucker, ist gebohren den 30. Mertz 1688. in der Reichs- Stadt Eßlingen. Sein Herr Vater ist gewesen Gabriel Pflicke, Buchdrucker in gedachtem Eßlin- gen. Die Buchdruckerkunst hat er bey seinem seel. Vater erlernet, und 1708. am Bartholomäi Tag zu Stuttgard bey Herrn Paul Treuen, damahligen Hof- und Cantzley-Buchdruckern, postulirt, 1709. ist er nach Tübingen zu des Herrn Georg Heinrich Reisen seel. Wittib gekommen, und bey 4. Jahr als Factor in dero Officin gewesen, auch ihre Tochter geheyra- thet, bis ihr damahls noch lebender jüngster Sohn, Christoph Heinrich Reiß, seine Lehr-Jahre über- standen, und die Buchdruckerey übernommen hat. 1714. hat er seines Vaters Officin zu obbemeldten Eßlingen angetreten, und ist allda bis 1721. verblie- ben, da er nach dem Todes-Fall seines Schwagers, Christoph Heinrich Reisen, welcher 1720. erfolget, die dasige Buchdruckerey, welche ein Theil der inson- derheit die Orientalische Schrifften begreiffenden und ehemalen berühmten Cellischen Druckerey war, wo- von die andere Helffte Herr Anton Heinrich Röbel besitzet, auch annehmen müssen, die er aber seit 1738.
mit
Begebenheiten zuruͤck gelegt, hat er in Baſel 1720. bey einer loͤblichen Geſellſchaft poſtulirt; Er kam 1728. nach Tuͤbingen, und gelangte 1731. durch Verehlichung des ſeel. Herrn Hiob Franckens hin- terlaſſener Frau Wittib zur Buchdruckereey, welche die vormahlige Kerneriſche und Gruͤtziſche war, (des Georg Kerners, welcher in dem vorigen Jahrhun- dert an dem Jubelfeſt zu Leipzig 1640. poſtulirt hat) und hat ſelbige durch Druck- und Verlegung vieler anſehnlicher und nuͤtzlicher Buͤcher in einen bis ietzo noch florirenden Stand gebracht.
Georg Friedrich Pflicke,Civ. Acad. und Buch- drucker, iſt gebohren den 30. Mertz 1688. in der Reichs- Stadt Eßlingen. Sein Herr Vater iſt geweſen Gabriel Pflicke, Buchdrucker in gedachtem Eßlin- gen. Die Buchdruckerkunſt hat er bey ſeinem ſeel. Vater erlernet, und 1708. am Bartholomaͤi Tag zu Stuttgard bey Herrn Paul Treuen, damahligen Hof- und Cantzley-Buchdruckern, poſtulirt, 1709. iſt er nach Tübingen zu des Herrn Georg Heinrich Reiſen ſeel. Wittib gekommen, und bey 4. Jahr als Factor in dero Officin geweſen, auch ihre Tochter geheyra- thet, bis ihr damahls noch lebender juͤngſter Sohn, Chriſtoph Heinrich Reiß, ſeine Lehr-Jahre uͤber- ſtanden, und die Buchdruckerey uͤbernommen hat. 1714. hat er ſeines Vaters Officin zu obbemeldten Eßlingen angetreten, und iſt allda bis 1721. verblie- ben, da er nach dem Todes-Fall ſeines Schwagers, Chriſtoph Heinrich Reiſen, welcher 1720. erfolget, die daſige Buchdruckerey, welche ein Theil der inſon- derheit die Orientaliſche Schrifften begreiffenden und ehemalen beruͤhmten Celliſchen Druckerey war, wo- von die andere Helffte Herr Anton Heinrich Röbel beſitzet, auch annehmen muͤſſen, die er aber ſeit 1738.
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Begebenheiten zuruͤck gelegt, hat er in Baſel 1720.
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1728. nach Tuͤbingen, und gelangte 1731. durch
Verehlichung des ſeel. Herrn Hiob Franckens hin-
terlaſſener Frau Wittib zur Buchdruckereey, welche
die vormahlige Kerneriſche und Gruͤtziſche war, (des
Georg Kerners, welcher in dem vorigen Jahrhun-
dert an dem Jubelfeſt zu Leipzig 1640. poſtulirt hat)
und hat ſelbige durch Druck- und Verlegung vieler
anſehnlicher und nuͤtzlicher Buͤcher in einen bis ietzo
noch florirenden Stand gebracht.
Georg Friedrich Pflicke, Civ. Acad. und Buch-
drucker, iſt gebohren den 30. Mertz 1688. in der Reichs-
Stadt Eßlingen. Sein Herr Vater iſt geweſen
Gabriel Pflicke, Buchdrucker in gedachtem Eßlin-
gen. Die Buchdruckerkunſt hat er bey ſeinem ſeel.
Vater erlernet, und 1708. am Bartholomaͤi Tag zu
Stuttgard bey Herrn Paul Treuen, damahligen Hof-
und Cantzley-Buchdruckern, poſtulirt, 1709. iſt er nach
Tübingen zu des Herrn Georg Heinrich Reiſen
ſeel. Wittib gekommen, und bey 4. Jahr als Factor
in dero Officin geweſen, auch ihre Tochter geheyra-
thet, bis ihr damahls noch lebender juͤngſter Sohn,
Chriſtoph Heinrich Reiß, ſeine Lehr-Jahre uͤber-
ſtanden, und die Buchdruckerey uͤbernommen hat.
1714. hat er ſeines Vaters Officin zu obbemeldten
Eßlingen angetreten, und iſt allda bis 1721. verblie-
ben, da er nach dem Todes-Fall ſeines Schwagers,
Chriſtoph Heinrich Reiſen, welcher 1720. erfolget,
die daſige Buchdruckerey, welche ein Theil der inſon-
derheit die Orientaliſche Schrifften begreiffenden und
ehemalen beruͤhmten Celliſchen Druckerey war, wo-
von die andere Helffte Herr Anton Heinrich Röbel
beſitzet, auch annehmen muͤſſen, die er aber ſeit 1738.
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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/271>, abgerufen am 21.11.2024.
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