Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

Bild:
<< vorherige Seite
§. VII.

Und wer bewundert nicht mit mir in der Stelle
die Weisheit GOttes, die da gesorget, daß auch
Rußland in ältern (a) und neuern Zeiten durch
den Dienst der Buchdruckerey die Göttliche
Schriften mehr und mehr in die Hände bekommen.
Schon 1700. ließ Petrus der Grosse die Bibel, des
Chrysostomi Bücher de Sacerdotio, die Leben der
Heiligen und Rußischen Liturgien drucken. (b) Jm Jahr 1716. aber wurde die Sclavonisch-Rußi-
sche Bibel auf besondern Befehl des Kaysers Petri
aufs neue übersehen, nach der Ubersetzung der 70.
Dollmetscher verbessert, und in der Buchdru-
ckerey zu Moscau gedruckt. (c)

Wie Lutheri Bibel auch in die Malabarische,
oder Damulische Sprache, durch Herr Barthol.
Ziegenbalg,
und nach dessen Tode durch Herr
Benjam. Schultzen 1725. den 24. Nov. zu Stan-
de gebracht worden, daß sie nachgehends hat völlig
abgedruckt werden können, ist aus den Berichten
der Königlichen Dänischen Mißionarien in Ost-
Jndien (d) bekannt worden.

Jch setze zu diesem noch den merckwürdigen Be-
richt, welchen man im Jahr 1729. in den öffentlichen
Zeitungen las, und welcher also lautete: Herr Jo.
Friedr. Bachstrohm,
der unlängst von Constan-
tinopel in Warschau angelangt, soll nächstens mit
seiner gantzen Familie wieder dahin gehen, an der
Ubersetzung der Bibel ins Türckische zu arbeiten.

Jhro
G 4
§. VII.

Und wer bewundert nicht mit mir in der Stelle
die Weisheit GOttes, die da geſorget, daß auch
Rußland in aͤltern (a) und neuern Zeiten durch
den Dienſt der Buchdruckerey die Goͤttliche
Schriften mehr und mehr in die Haͤnde bekommen.
Schon 1700. ließ Petrus der Groſſe die Bibel, des
Chryſoſtomi Buͤcher de Sacerdotio, die Leben der
Heiligen und Rußiſchen Liturgien drucken. (b) Jm Jahr 1716. aber wurde die Sclavoniſch-Rußi-
ſche Bibel auf beſondern Befehl des Kayſers Petri
aufs neue uͤberſehen, nach der Uberſetzung der 70.
Dollmetſcher verbeſſert, und in der Buchdru-
ckerey zu Moſcau gedruckt. (c)

Wie Lutheri Bibel auch in die Malabariſche,
oder Damuliſche Sprache, durch Herr Barthol.
Ziegenbalg,
und nach deſſen Tode durch Herr
Benjam. Schultzen 1725. den 24. Nov. zu Stan-
de gebracht worden, daß ſie nachgehends hat voͤllig
abgedruckt werden koͤnnen, iſt aus den Berichten
der Koͤniglichen Daͤniſchen Mißionarien in Oſt-
Jndien (d) bekannt worden.

Jch ſetze zu dieſem noch den merckwuͤrdigen Be-
richt, welchen man im Jahr 1729. in den oͤffentlichen
Zeitungen las, und welcher alſo lautete: Herr Jo.
Friedr. Bachſtrohm,
der unlaͤngſt von Conſtan-
tinopel in Warſchau angelangt, ſoll naͤchſtens mit
ſeiner gantzen Familie wieder dahin gehen, an der
Uberſetzung der Bibel ins Tuͤrckiſche zu arbeiten.

Jhro
G 4
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0402" n="103"/>
          <div n="3">
            <head>§. <hi rendition="#aq">VII.</hi></head><lb/>
            <p>Und wer bewundert nicht mit mir in der <hi rendition="#fr">Stelle</hi><lb/>
die Weisheit GOttes, die da ge&#x017F;orget, daß auch<lb/><hi rendition="#fr">Rußland</hi> in a&#x0364;ltern <note place="end" n="(a)"/> und neuern Zeiten durch<lb/>
den Dien&#x017F;t der Buchdruckerey die Go&#x0364;ttliche<lb/>
Schriften mehr und mehr in die Ha&#x0364;nde bekommen.<lb/>
Schon 1700. ließ <hi rendition="#fr">Petrus</hi> der Gro&#x017F;&#x017F;e die <hi rendition="#fr">Bibel, des</hi><lb/><hi rendition="#aq">Chry&#x017F;o&#x017F;tomi</hi> Bu&#x0364;cher <hi rendition="#aq">de Sacerdotio,</hi> die Leben der<lb/>
Heiligen und Rußi&#x017F;chen Liturgien drucken. <note place="end" n="(b)"/><lb/>
Jm Jahr 1716. aber wurde die Sclavoni&#x017F;ch-Rußi-<lb/>
&#x017F;che Bibel auf be&#x017F;ondern Befehl des Kay&#x017F;ers <hi rendition="#fr">Petri</hi><lb/>
aufs neue u&#x0364;ber&#x017F;ehen, nach der Uber&#x017F;etzung der 70.<lb/>
Dollmet&#x017F;cher verbe&#x017F;&#x017F;ert, und in der Buchdru-<lb/>
ckerey zu <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;cau</hi> gedruckt. <note place="end" n="(c)"/></p><lb/>
            <p>Wie <hi rendition="#fr">Lutheri</hi> Bibel auch in die <hi rendition="#fr">Malabari&#x017F;che,</hi><lb/>
oder Damuli&#x017F;che Sprache, durch Herr <hi rendition="#fr">Barthol.<lb/>
Ziegenbalg,</hi> und nach de&#x017F;&#x017F;en Tode durch Herr<lb/><hi rendition="#fr">Benjam.</hi> Schultzen 1725. den 24. Nov. zu Stan-<lb/>
de gebracht worden, daß &#x017F;ie nachgehends hat vo&#x0364;llig<lb/>
abgedruckt werden ko&#x0364;nnen, i&#x017F;t aus den Berichten<lb/>
der Ko&#x0364;niglichen Da&#x0364;ni&#x017F;chen Mißionarien in O&#x017F;t-<lb/>
Jndien <note place="end" n="(d)"/> bekannt worden.</p><lb/>
            <p>Jch &#x017F;etze zu die&#x017F;em noch den merckwu&#x0364;rdigen Be-<lb/>
richt, welchen man im Jahr 1729. in den o&#x0364;ffentlichen<lb/>
Zeitungen las, und welcher al&#x017F;o lautete: Herr <hi rendition="#fr">Jo.<lb/>
Friedr. Bach&#x017F;trohm,</hi> der unla&#x0364;ng&#x017F;t von Con&#x017F;tan-<lb/>
tinopel in War&#x017F;chau angelangt, &#x017F;oll na&#x0364;ch&#x017F;tens mit<lb/>
&#x017F;einer gantzen Familie wieder dahin gehen, an der<lb/>
Uber&#x017F;etzung der Bibel ins Tu&#x0364;rcki&#x017F;che zu arbeiten.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Jhro</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[103/0402] §. VII. Und wer bewundert nicht mit mir in der Stelle die Weisheit GOttes, die da geſorget, daß auch Rußland in aͤltern ⁽a⁾ und neuern Zeiten durch den Dienſt der Buchdruckerey die Goͤttliche Schriften mehr und mehr in die Haͤnde bekommen. Schon 1700. ließ Petrus der Groſſe die Bibel, des Chryſoſtomi Buͤcher de Sacerdotio, die Leben der Heiligen und Rußiſchen Liturgien drucken. ⁽b⁾ Jm Jahr 1716. aber wurde die Sclavoniſch-Rußi- ſche Bibel auf beſondern Befehl des Kayſers Petri aufs neue uͤberſehen, nach der Uberſetzung der 70. Dollmetſcher verbeſſert, und in der Buchdru- ckerey zu Moſcau gedruckt. ⁽c⁾ Wie Lutheri Bibel auch in die Malabariſche, oder Damuliſche Sprache, durch Herr Barthol. Ziegenbalg, und nach deſſen Tode durch Herr Benjam. Schultzen 1725. den 24. Nov. zu Stan- de gebracht worden, daß ſie nachgehends hat voͤllig abgedruckt werden koͤnnen, iſt aus den Berichten der Koͤniglichen Daͤniſchen Mißionarien in Oſt- Jndien ⁽d⁾ bekannt worden. Jch ſetze zu dieſem noch den merckwuͤrdigen Be- richt, welchen man im Jahr 1729. in den oͤffentlichen Zeitungen las, und welcher alſo lautete: Herr Jo. Friedr. Bachſtrohm, der unlaͤngſt von Conſtan- tinopel in Warſchau angelangt, ſoll naͤchſtens mit ſeiner gantzen Familie wieder dahin gehen, an der Uberſetzung der Bibel ins Tuͤrckiſche zu arbeiten. Jhro G 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/402
Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/402>, abgerufen am 21.11.2024.