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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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§. VI.

Hoffen auch, so schreibt Lutherus endlich, unsere
Nachkommen werden in ihren Nachdrucken eben
denselben Fleiß anwenden, damit unsere Arbeit
rein und völlig erhalten werde. (a) So haben
wirs auch, ohne allem Geitze, Nutz und Gewinn,
das können wir rühmen in CHristo, treulich und
reichlich allen Christen dargethan, und mitgetheilet.
Und was wir darüber gelidten, (b) gethan und
darein gewandt, das soll niemand erkennen: als
der, dessen die Gaben sind, und der durch uns un-
würdige, elende, arme Werckzeuge solches gewür-
cket hat. Dem sey allein Ehre, Lob und Danck
in Ewigkeit, Amen.

(a) Billig ist also unsere Kirche bey dieser, und insonder-
heit bey der 1545. und also ein Jahr vor Lutheri
sel. Tode herausgekommenen Bibel geblieben. Man
besehe die Vorrede der deutschen Bibel zu Wittenberg,
die 1618. in Folio, ingleichen die, so eben daselbst
1661. gedruckt ist; ferner D. Wellers Vorrede vor sti-
ner 1663. edirten Bibel; wie nicht weniger die Vor-
rede zu dem Weimarischen grossen Bibel-Wercke.
(b) Besiehe den Brief von Dollmetschen, da er den Ca-
tholicken antwortet, die ihm vorgeworffen, er habe die
Bibel verfälscht, welches sonderlich durch das Wort
SOLA, allein, geschehen seyn soll. Und es ist kein
Zweifel, daß, da Grego. de Valentia, Rob. Bellarminus,
Jac. Gretserus,
Lutherum wegen Auslassung des
Spruchs Jo. V, 7. des Socinianisini, nach seinem
Tode, beschuldiget haben, sie ihm auch bey seinem Le-
ben,
dieses, oder etwas dergleichen werden vorgeworf-
fen haben. Es hat ihn aber der gelehrte Pet. Zorn
in einer besondern Schrift, Lutherus catholicus, d. i.
gründlicher Beweis, daß Lutherus kein Arianer und
Socinianer gewesen sey, wie ihm fälschlich Schuld ge-
§. VI.

Hoffen auch, ſo ſchreibt Lutherus endlich, unſere
Nachkommen werden in ihren Nachdrucken eben
denſelben Fleiß anwenden, damit unſere Arbeit
rein und voͤllig erhalten werde. (a) So haben
wirs auch, ohne allem Geitze, Nutz und Gewinn,
das koͤnnen wir ruͤhmen in CHriſto, treulich und
reichlich allen Chriſten dargethan, und mitgetheilet.
Und was wir daruͤber gelidten, (b) gethan und
darein gewandt, das ſoll niemand erkennen: als
der, deſſen die Gaben ſind, und der durch uns un-
wuͤrdige, elende, arme Werckzeuge ſolches gewuͤr-
cket hat. Dem ſey allein Ehre, Lob und Danck
in Ewigkeit, Amen.

(a) Billig iſt alſo unſere Kirche bey dieſer, und inſonder-
heit bey der 1545. und alſo ein Jahr vor Lutheri
ſel. Tode herausgekommenen Bibel geblieben. Man
beſehe die Vorrede der deutſchen Bibel zu Wittenberg,
die 1618. in Folio, ingleichen die, ſo eben daſelbſt
1661. gedruckt iſt; ferner D. Wellers Vorrede vor ſti-
ner 1663. edirten Bibel; wie nicht weniger die Vor-
rede zu dem Weimariſchen groſſen Bibel-Wercke.
(b) Beſiehe den Brief von Dollmetſchen, da er den Ca-
tholicken antwortet, die ihm vorgeworffen, er habe die
Bibel verfaͤlſcht, welches ſonderlich durch das Wort
SOLA, allein, geſchehen ſeyn ſoll. Und es iſt kein
Zweifel, daß, da Grego. de Valentia, Rob. Bellarminus,
Jac. Gretſerus,
Lutherum wegen Auslaſſung des
Spruchs Jo. V, 7. des Socinianiſini, nach ſeinem
Tode, beſchuldiget haben, ſie ihm auch bey ſeinem Le-
ben,
dieſes, oder etwas dergleichen werden vorgeworf-
fen haben. Es hat ihn aber der gelehrte Pet. Zorn
in einer beſondern Schrift, Lutherus catholicus, d. i.
gruͤndlicher Beweis, daß Lutherus kein Arianer und
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[139/0438] §. VI. Hoffen auch, ſo ſchreibt Lutherus endlich, unſere Nachkommen werden in ihren Nachdrucken eben denſelben Fleiß anwenden, damit unſere Arbeit rein und voͤllig erhalten werde. ⁽a⁾ So haben wirs auch, ohne allem Geitze, Nutz und Gewinn, das koͤnnen wir ruͤhmen in CHriſto, treulich und reichlich allen Chriſten dargethan, und mitgetheilet. Und was wir daruͤber gelidten, ⁽b⁾ gethan und darein gewandt, das ſoll niemand erkennen: als der, deſſen die Gaben ſind, und der durch uns un- wuͤrdige, elende, arme Werckzeuge ſolches gewuͤr- cket hat. Dem ſey allein Ehre, Lob und Danck in Ewigkeit, Amen. ⁽a⁾ Billig iſt alſo unſere Kirche bey dieſer, und inſonder- heit bey der 1545. und alſo ein Jahr vor Lutheri ſel. Tode herausgekommenen Bibel geblieben. Man beſehe die Vorrede der deutſchen Bibel zu Wittenberg, die 1618. in Folio, ingleichen die, ſo eben daſelbſt 1661. gedruckt iſt; ferner D. Wellers Vorrede vor ſti- ner 1663. edirten Bibel; wie nicht weniger die Vor- rede zu dem Weimariſchen groſſen Bibel-Wercke. ⁽b⁾ Beſiehe den Brief von Dollmetſchen, da er den Ca- tholicken antwortet, die ihm vorgeworffen, er habe die Bibel verfaͤlſcht, welches ſonderlich durch das Wort SOLA, allein, geſchehen ſeyn ſoll. Und es iſt kein Zweifel, daß, da Grego. de Valentia, Rob. Bellarminus, Jac. Gretſerus, Lutherum wegen Auslaſſung des Spruchs Jo. V, 7. des Socinianiſini, nach ſeinem Tode, beſchuldiget haben, ſie ihm auch bey ſeinem Le- ben, dieſes, oder etwas dergleichen werden vorgeworf- fen haben. Es hat ihn aber der gelehrte Pet. Zorn in einer beſondern Schrift, Lutherus catholicus, d. i. gruͤndlicher Beweis, daß Lutherus kein Arianer und Socinianer geweſen ſey, wie ihm faͤlſchlich Schuld ge- ben

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/438>, abgerufen am 21.11.2024.