streut gewesene Briefe Lutheri in sich hält, und mit einer gelehrten Dissertatione praeliminari Herrn D. Jo. Franc. Buddei de aucta insigniter per re- centissimas quasdam epistolarum collectiones re litteraria & ecclesiastica zu Halle 1703. in 4. ans Licht getreten ist, ein merckwürdiger Ausspruch.
Er lautet daselbst in dem Appendice n. V. p. 318. aus der Vorrede Lutheri in Enarrationem libri I. Samuelis Justi Menii, die MDXXXII. geschrieben ist, also: Quamvis libellus hic merebatur prodire in publicum, absque praefatione mea, satis digne commendatus, tum auctoris sui nomine, tum operis & rerum dignitate: tamen typographis mos gerendus fuit, & vino per se satis vendibili haec parva hedera suspendenda, qui vel decepti, vel persuasi sunt, testimonio nominis mei, nonnihil gra- tiae, seu existimationis accedere alienis libris, a me comprobatis. Das ist: Obgleich dieses Werck, nemlich des Justi Menii(a) seine Erklärung des 1. Buches Samuels, schon an und vor sich verdient hätte herausgegeben zu werden, ohne daß ich eine Vorrede vorgesetzt hätte: gestalt sich es bereits überflüßig bekannt und beliebt gemacht hat, theils durch den Namen seines Verfassers, theils auch durch das Werck selbst, und die wichtigen darinn vorkommenden Sachen: so muß ich den Buch- druckern doch zu Willen seyn, und dem guten Weine ein Zeichen vorstecken, das ist, dieses an sich gute Werck andern anpreisen. Denn sie stehen
entwe-
ſtreut geweſene Briefe Lutheri in ſich haͤlt, und mit einer gelehrten Diſſertatione præliminari Herrn D. Jo. Franc. Buddei de aucta inſigniter per re- centiſſimas quasdam epiſtolarum collectiones re litteraria & eccleſiaſtica zu Halle 1703. in 4. ans Licht getreten iſt, ein merckwuͤrdiger Ausſpruch.
Er lautet daſelbſt in dem Appendice n. V. p. 318. aus der Vorrede Lutheri in Enarrationem libri I. Samuelis Juſti Menii, die MDXXXII. geſchrieben iſt, alſo: Quamvis libellus hic merebatur prodire in publicum, absque præfatione mea, ſatis digne commendatus, tum auctoris ſui nomine, tum operis & rerum dignitate: tamen typographis mos gerendus fuit, & vino per ſe ſatis vendibili hæc parva hedera ſuſpendenda, qui vel decepti, vel perſuaſi ſunt, teſtimonio nominis mei, nonnihil gra- tiæ, ſeu exiſtimationis accedere alienis libris, a me comprobatis. Das iſt: Obgleich dieſes Werck, nemlich des Juſti Menii(a) ſeine Erklaͤrung des 1. Buches Samuels, ſchon an und vor ſich verdient haͤtte herausgegeben zu werden, ohne daß ich eine Vorrede vorgeſetzt haͤtte: geſtalt ſich es bereits uͤberfluͤßig bekannt und beliebt gemacht hat, theils durch den Namen ſeines Verfaſſers, theils auch durch das Werck ſelbſt, und die wichtigen darinn vorkommenden Sachen: ſo muß ich den Buch- druckern doch zu Willen ſeyn, und dem guten Weine ein Zeichen vorſtecken, das iſt, dieſes an ſich gute Werck andern anpreiſen. Denn ſie ſtehen
entwe-
<TEI><text><back><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0441"n="142"/>ſtreut geweſene Briefe Lutheri in ſich haͤlt, und mit<lb/>
einer gelehrten <hirendition="#aq">Diſſertatione præliminari</hi> Herrn<lb/><hirendition="#aq">D. Jo. Franc. Buddei de aucta inſigniter per re-<lb/>
centiſſimas quasdam epiſtolarum collectiones re<lb/>
litteraria & eccleſiaſtica</hi> zu Halle 1703. in 4. ans<lb/>
Licht getreten iſt, ein merckwuͤrdiger Ausſpruch.</p><lb/><p>Er lautet daſelbſt in dem <hirendition="#aq">Appendice n. V. p.</hi> 318.<lb/>
aus der Vorrede Lutheri <hirendition="#aq">in Enarrationem libri I.<lb/>
Samuelis Juſti Menii,</hi> die <hirendition="#aq">MDXXXII.</hi> geſchrieben<lb/>
iſt, alſo: <hirendition="#aq">Quamvis libellus hic merebatur prodire<lb/>
in publicum, absque præfatione mea, ſatis digne<lb/>
commendatus, tum auctoris ſui nomine, tum<lb/>
operis & rerum dignitate: tamen <hirendition="#i">typographis</hi> mos<lb/>
gerendus fuit, & vino per ſe ſatis vendibili hæc<lb/>
parva hedera ſuſpendenda, qui vel decepti, vel<lb/>
perſuaſi ſunt, <hirendition="#i">teſtimonio nominis mei</hi>, nonnihil gra-<lb/>
tiæ, ſeu exiſtimationis accedere alienis libris, a me<lb/>
comprobatis.</hi> Das iſt: Obgleich dieſes Werck,<lb/>
nemlich des <hirendition="#aq">Juſti Menii</hi><noteplace="end"n="(a)"/>ſeine Erklaͤrung des<lb/>
1. Buches Samuels, ſchon an und vor ſich verdient<lb/>
haͤtte herausgegeben zu werden, ohne daß ich eine<lb/>
Vorrede vorgeſetzt haͤtte: geſtalt ſich es bereits<lb/>
uͤberfluͤßig bekannt und beliebt gemacht hat, theils<lb/>
durch den Namen ſeines Verfaſſers, theils auch<lb/>
durch das Werck ſelbſt, und die wichtigen darinn<lb/>
vorkommenden Sachen: ſo muß ich den <hirendition="#fr">Buch-<lb/>
druckern</hi> doch zu Willen ſeyn, und dem guten<lb/>
Weine ein Zeichen vorſtecken, das iſt, dieſes an ſich<lb/>
gute Werck andern anpreiſen. Denn ſie ſtehen<lb/><fwplace="bottom"type="catch">entwe-</fw><lb/></p></div></div></div></back></text></TEI>
[142/0441]
ſtreut geweſene Briefe Lutheri in ſich haͤlt, und mit
einer gelehrten Diſſertatione præliminari Herrn
D. Jo. Franc. Buddei de aucta inſigniter per re-
centiſſimas quasdam epiſtolarum collectiones re
litteraria & eccleſiaſtica zu Halle 1703. in 4. ans
Licht getreten iſt, ein merckwuͤrdiger Ausſpruch.
Er lautet daſelbſt in dem Appendice n. V. p. 318.
aus der Vorrede Lutheri in Enarrationem libri I.
Samuelis Juſti Menii, die MDXXXII. geſchrieben
iſt, alſo: Quamvis libellus hic merebatur prodire
in publicum, absque præfatione mea, ſatis digne
commendatus, tum auctoris ſui nomine, tum
operis & rerum dignitate: tamen typographis mos
gerendus fuit, & vino per ſe ſatis vendibili hæc
parva hedera ſuſpendenda, qui vel decepti, vel
perſuaſi ſunt, teſtimonio nominis mei, nonnihil gra-
tiæ, ſeu exiſtimationis accedere alienis libris, a me
comprobatis. Das iſt: Obgleich dieſes Werck,
nemlich des Juſti Menii
⁽a⁾
ſeine Erklaͤrung des
1. Buches Samuels, ſchon an und vor ſich verdient
haͤtte herausgegeben zu werden, ohne daß ich eine
Vorrede vorgeſetzt haͤtte: geſtalt ſich es bereits
uͤberfluͤßig bekannt und beliebt gemacht hat, theils
durch den Namen ſeines Verfaſſers, theils auch
durch das Werck ſelbſt, und die wichtigen darinn
vorkommenden Sachen: ſo muß ich den Buch-
druckern doch zu Willen ſeyn, und dem guten
Weine ein Zeichen vorſtecken, das iſt, dieſes an ſich
gute Werck andern anpreiſen. Denn ſie ſtehen
entwe-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/441>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.