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[Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745.

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Gottesdienst mit Absingung des Danckliedes: Nun
dancket all und bringet Ehr etc.
beschlossen. Her-
nach gienge man wieder in voriger Ordnung Proces-
sions-weise in das Facultäthauß, und wurden die
Druckerherren bis dahin von der dasigen Geistlichkeit
geführet und begleitet, und also diese erste Jubelhand-
lung beschlossen.

Des Nachmittags um 2. Uhr wurde die gewöhnli-
che Nachmittagspredigt über den Feyertäglichen Text
von dem damaligen Herrn Repetenten Schmiedlein
gehalten, worinnen gleichfalls die Güte GOttes we-
gen erfundener Buchdruckerkunst gepriesen, und auch
dieser Vortrag von denen Herren Kunstverwandten
ist mit angehöret worden. Nach der Kirche versamm-
lete sich die Gesellschaft in der Behausung ihres Vor-
stehers,
und ältesten Buchdruckerherrns, Joseph
Siegmunds,
daselbst liessen sie Brodt und Wein
unter die Hausarmen austheilen, hielten darauf unter
erbaulichen Gesprächen eine kleine Mahlzeit mit einan-
der, sungen am Beschluß derselben das Dancklied:
Nun dancket alle GOtt etc. ab, und giengen nach
9. Uhr zu Hause.

Des folgenden Tages versammlete sich die gantze
Gesellschaft wiederum des Morgens um 8. Uhr in den
aedibus Facultatis Philosophiae, um von da aus in
Proceßion in Aulam novam und das grosse Audi-
torium
zu gehen, es verfügten sich auch zu ihnen die
zwey ältesten Herren Burgermeister, als Deputirte
von dem löbl. Stadt-Magistrat, und begleiteten sie
zu der angestellten Oration in aedibus Universitatis,
woselbst sie gleich bey dem Eintritt mit einer Music
unter Pauckenschall empfangen, und in die ihnen be-
sonders angewiesene Stühle, jeder in seine Ordnung,
eingeführet wurden. Nachdeme sich nun nicht nur

Am-

Gottesdienſt mit Abſingung des Danckliedes: Nun
dancket all und bringet Ehr ꝛc.
beſchloſſen. Her-
nach gienge man wieder in voriger Ordnung Proceſ-
ſions-weiſe in das Facultaͤthauß, und wurden die
Druckerherren bis dahin von der daſigen Geiſtlichkeit
gefuͤhret und begleitet, und alſo dieſe erſte Jubelhand-
lung beſchloſſen.

Des Nachmittags um 2. Uhr wurde die gewoͤhnli-
che Nachmittagspredigt uͤber den Feyertaͤglichen Text
von dem damaligen Herrn Repetenten Schmiedlein
gehalten, worinnen gleichfalls die Guͤte GOttes we-
gen erfundener Buchdruckerkunſt geprieſen, und auch
dieſer Vortrag von denen Herren Kunſtverwandten
iſt mit angehoͤret worden. Nach der Kirche verſam̃-
lete ſich die Geſellſchaft in der Behauſung ihres Vor-
ſtehers,
und aͤlteſten Buchdruckerherrns, Joſeph
Siegmunds,
daſelbſt lieſſen ſie Brodt und Wein
unter die Hausarmen austheilen, hielten darauf unter
erbaulichen Geſpraͤchen eine kleine Mahlzeit mit einan-
der, ſungen am Beſchluß derſelben das Dancklied:
Nun dancket alle GOtt ꝛc. ab, und giengen nach
9. Uhr zu Hauſe.

Des folgenden Tages verſammlete ſich die gantze
Geſellſchaft wiederum des Morgens um 8. Uhr in den
ædibus Facultatis Philoſophiæ, um von da aus in
Proceßion in Aulam novam und das groſſe Audi-
torium
zu gehen, es verfuͤgten ſich auch zu ihnen die
zwey aͤlteſten Herren Burgermeiſter, als Deputirte
von dem loͤbl. Stadt-Magiſtrat, und begleiteten ſie
zu der angeſtellten Oration in ædibus Univerſitatis,
woſelbſt ſie gleich bey dem Eintritt mit einer Muſic
unter Pauckenſchall empfangen, und in die ihnen be-
ſonders angewieſene Stuͤhle, jeder in ſeine Ordnung,
eingefuͤhret wurden. Nachdeme ſich nun nicht nur

Am-
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[60/0084] Gottesdienſt mit Abſingung des Danckliedes: Nun dancket all und bringet Ehr ꝛc. beſchloſſen. Her- nach gienge man wieder in voriger Ordnung Proceſ- ſions-weiſe in das Facultaͤthauß, und wurden die Druckerherren bis dahin von der daſigen Geiſtlichkeit gefuͤhret und begleitet, und alſo dieſe erſte Jubelhand- lung beſchloſſen. Des Nachmittags um 2. Uhr wurde die gewoͤhnli- che Nachmittagspredigt uͤber den Feyertaͤglichen Text von dem damaligen Herrn Repetenten Schmiedlein gehalten, worinnen gleichfalls die Guͤte GOttes we- gen erfundener Buchdruckerkunſt geprieſen, und auch dieſer Vortrag von denen Herren Kunſtverwandten iſt mit angehoͤret worden. Nach der Kirche verſam̃- lete ſich die Geſellſchaft in der Behauſung ihres Vor- ſtehers, und aͤlteſten Buchdruckerherrns, Joſeph Siegmunds, daſelbſt lieſſen ſie Brodt und Wein unter die Hausarmen austheilen, hielten darauf unter erbaulichen Geſpraͤchen eine kleine Mahlzeit mit einan- der, ſungen am Beſchluß derſelben das Dancklied: Nun dancket alle GOtt ꝛc. ab, und giengen nach 9. Uhr zu Hauſe. Des folgenden Tages verſammlete ſich die gantze Geſellſchaft wiederum des Morgens um 8. Uhr in den ædibus Facultatis Philoſophiæ, um von da aus in Proceßion in Aulam novam und das groſſe Audi- torium zu gehen, es verfuͤgten ſich auch zu ihnen die zwey aͤlteſten Herren Burgermeiſter, als Deputirte von dem loͤbl. Stadt-Magiſtrat, und begleiteten ſie zu der angeſtellten Oration in ædibus Univerſitatis, woſelbſt ſie gleich bey dem Eintritt mit einer Muſic unter Pauckenſchall empfangen, und in die ihnen be- ſonders angewieſene Stuͤhle, jeder in ſeine Ordnung, eingefuͤhret wurden. Nachdeme ſich nun nicht nur Am-

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Zitationshilfe: [Gessner, Christian Friedrich]: Der so nöthig als nützlichen Buchdruckerkunst und Schriftgießerey. Bd. 4. Leipzig. 1745, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gessner_buchdruckerkunst04_1745/84>, abgerufen am 23.11.2024.