[Geßner, Salomon]: Idyllen. Zürich, 1756.Schulter, und lächelte noch einmal zu frieden mit So bat der Redliche, und Palemon ward gesund; Die Dryaden waren Schuz-Göttinen der Eichen, sie ent- stunden und starben auch wieder mit dem Baum. C 4
Schulter, und lächelte noch einmal zu frieden mit So bat der Redliche, und Palemon ward geſund; Die Dryaden waren Schuz-Göttinen der Eichen, ſie ent- ſtunden und ſtarben auch wieder mit dem Baum. C 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0044" n="39"/> Schulter, und lächelte noch einmal zu frieden mit<lb/> ſeiner Arbeit in den Schatten des geretteten Bau-<lb/> mes hin, und wollte in den Hain zurük um andre<lb/> Stäbe zu holen; aber die Dryas rief ihm mit lieb-<lb/> licher Stimme aus der Fiche zu: ſolt ich unbe-<lb/> lohnet dich weglaſſen? gütiger Hirt! ſage mirs,<lb/> was wünſcheſt du zur Belohnung, ich weiſs daſs<lb/> du arm biſt, und nur fünf Schafe zur Weide füh-<lb/> reſt. O wenn du mir zu bitten vergönnſt, Nymphe,<lb/> ſo ſprach der arme Hirt; mein Nachbar Palemon<lb/> iſt ſeit der Ernde ſchon krank, laſs ihn geſund<lb/> werden!</p><lb/> <p>So bat der Redliche, und Palemon ward geſund;<lb/> aber Amyntas ſah den mächtigen Segen in ſeiner<lb/> Herde und bey ſeinen Bäumen und Früchten, und<lb/> ward ein reicher Hirt, denn die Götter laſſen die<lb/> Redlichen nicht ungeſegnet.</p><lb/> <note place="foot">Die Dryaden waren Schuz-Göttinen der Eichen, ſie ent-<lb/> ſtunden und ſtarben auch wieder mit dem Baum.</note> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><lb/> </body> </text> </TEI> [39/0044]
Schulter, und lächelte noch einmal zu frieden mit
ſeiner Arbeit in den Schatten des geretteten Bau-
mes hin, und wollte in den Hain zurük um andre
Stäbe zu holen; aber die Dryas rief ihm mit lieb-
licher Stimme aus der Fiche zu: ſolt ich unbe-
lohnet dich weglaſſen? gütiger Hirt! ſage mirs,
was wünſcheſt du zur Belohnung, ich weiſs daſs
du arm biſt, und nur fünf Schafe zur Weide füh-
reſt. O wenn du mir zu bitten vergönnſt, Nymphe,
ſo ſprach der arme Hirt; mein Nachbar Palemon
iſt ſeit der Ernde ſchon krank, laſs ihn geſund
werden!
So bat der Redliche, und Palemon ward geſund;
aber Amyntas ſah den mächtigen Segen in ſeiner
Herde und bey ſeinen Bäumen und Früchten, und
ward ein reicher Hirt, denn die Götter laſſen die
Redlichen nicht ungeſegnet.
Die Dryaden waren Schuz-Göttinen der Eichen, ſie ent-
ſtunden und ſtarben auch wieder mit dem Baum.
C 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |