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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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dem großen Eifer, den das Guisische Haus bey denen ehe-
maligen Unruhen in Franckreich vor die Römische Kirche
zu hegen affectiret hat, vielleicht wohl ihren Ursprung
haben mögte. 3) der Suisse des Nuncii zu Pferde,
4) 20 Laquais zu Fuß 2 und 2. Die Livree war frantzösisch
blau mit rothen Aufschlägen, auch dergleichen rothen Westen
und Hosen, mit Silber und bunten Borten en dessin
chamariret, weiße seidene Strümpfe, rothe Absätze,
Hüthe mit silbernen pointes d'Espagne und weiß und
blaue plumes. 5.) Der Stallmeister zu Pferde in einem
braunen auf allen Näthen mit einer silbernen pointes
d'Espagne besetzten Kleide, und reicher Weste. 6.) 4 Haus
Officiers zu Pferde in hellbraunen Kleidern mit silber-
nen Treßen eingefaßt. 7.) 4 Pagen zu Pferde, in
blau samtnen Röcken mit silbernen pointes d'Espagne
besetzt, Weste und Aufschläge von drap d'argent, und
weiße Federn auf den Hüthen. 8) des Königs Ca-
rosse mit 8 Pferden bespannet. Darinn saß an fond
der Nuncius in einem langen ceremonien Kleide
von Violet seidnen Zeuge, mit gris de lin aufge-
schlagen, ein Creutz von [unleserliches Material]grünen Schmaragden
vor der Brust führend. Zu seiner lincken neben
ihm saß der prince de Lambess, gegen ihm über
der Introducteur, und neben diesem ein Italiäni-
scher Marchese
. Der Nuncius grüßete uns im
Vorbey fahren sehr freundlich 9.) Die Carosse der Königin
mit 8 Pferden. 10.) Die Carossen derer Printzen, und
verheyratheten oder verwittibten Princessinnen von
Geblüt an der Zahl theils, mit 8, theils mit 6 Pferden
bespannet. 11.) Die 4 Carossen des Nuncii, die erste mit
8., die übrigen mit 6 Pferden bespannet, an deren
Geschirren die kostbaren Kräuselegen von Gold, Seide
und Silber so wenig, als das Schnitz-Werck und die
Verguldung an denen Carossen gespahret war. 12) Endlich
schloß ein abermaliges detachement von dem Guet a
cheval

dem großen Eifer, den das Guisische Haus bey denen ehe-
maligen Unruhen in Franckreich vor die Römische Kirche
zu hegen affectiret hat, vielleicht wohl ihren Ursprung
haben mögte. 3) der Suisse des Nuncii zu Pferde,
4) 20 Laquais zu Fuß 2 und 2. Die Livree war frantzösisch
blau mit rothen Aufschlägen, auch dergleichen rothen Westen
und Hosen, mit Silber und bunten Borten en dessin
chamariret, weiße seidene Strümpfe, rothe Absätze,
Hüthe mit silbernen pointes d'Espagne und weiß und
blaue plumes. 5.) Der Stallmeister zu Pferde in einem
braunen auf allen Näthen mit einer silbernen pointes
d'Espagne besetzten Kleide, und reicher Weste. 6.) 4 Haus
Officiers zu Pferde in hellbraunen Kleidern mit silber-
nen Treßen eingefaßt. 7.) 4 Pagen zu Pferde, in
blau samtnen Röcken mit silbernen pointes d'Espagne
besetzt, Weste und Aufschläge von drap d'argent, und
weiße Federn auf den Hüthen. 8) des Königs Ca-
rosse mit 8 Pferden bespannet. Darinn saß an fond
der Nuncius in einem langen ceremonien Kleide
von Violet seidnen Zeuge, mit gris de lin aufge-
schlagen, ein Creutz von [unleserliches Material]grünen Schmaragden
vor der Brust führend. Zu seiner lincken neben
ihm saß der prince de Lambess, gegen ihm über
der Introducteur, und neben diesem ein Italiäni-
scher Marchese
. Der Nuncius grüßete uns im
Vorbey fahren sehr freundlich 9.) Die Carosse der Königin
mit 8 Pferden. 10.) Die Carossen derer Printzen, und
verheyratheten oder verwittibten Princessinnen von
Geblüt an der Zahl theils, mit 8, theils mit 6 Pferden
bespannet. 11.) Die 4 Carossen des Nuncii, die erste mit
8., die übrigen mit 6 Pferden bespannet, an deren
Geschirren die kostbaren Kräuselegen von Gold, Seide
und Silber so wenig, als das Schnitz-Werck und die
Verguldung an denen Carossen gespahret war. 12) Endlich
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cheval

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[0333] dem großen Eifer, den das Guisische Haus bey denen ehe- maligen Unruhen in Franckreich vor die Römische Kirche zu hegen affectiret hat, vielleicht wohl ihren Ursprung haben mögte. 3) der Suisse des Nuncii zu Pferde, 4) 20 Laquais zu Fuß 2 und 2. Die Livree war frantzösisch blau mit rothen Aufschlägen, auch dergl: rothen Westen und Hosen, mit Silber und bunten Borten en dessin chamariret, weiße seidene Strümpfe, rothe Absätze, Hüthe mit silbernen pointes d'Espagne und weiß und blaue plumes. 5.) Der Stallmeister zu Pferde in einem braunen auf allen Näthen mit einer silbernen pointes d'Espagne besetzten Kleide, und reicher Weste. 6.) 4 Haus Officiers zu Pferde in hellbraunen Kleidern mit silber- nen Treßen eingefaßt. 7.) 4 Pagen zu Pferde, in blau samtnen Röcken mit silbernen pointes d'Espagne besetzt, Weste und Aufschläge von drap d'argent, und weiße Federn auf den Hüthen. 8) des Königs Ca- rosse mit 8 Pferden bespannet. Darinn saß an fond der Nuncius in einem langen ceremonien Kleide von Violet seidnen Zeuge, mit gris de lin aufge- schlagen, ein Creutz von grünen Schmaragden vor der Brust führend. Zu seiner lincken neben ihm saß der prince de Lambess, gegen ihm über der Introducteur, und neben diesem ein Italiäni- scher Marchese. Der Nuncius grüßete uns im Vorbey fahren sehr freundlich 9.) Die Carosse der Königin mit 8 Pferden. 10.) Die Carossen derer Printzen, und verheyratheten oder verwittibten Princessinnen von Geblüt an der Zahl theils, mit 8, theils mit 6 Pferden bespannet. 11.) Die 4 Carossen des Nuncii, die erste mit 8., die übrigen mit 6 Pferden bespannet, an deren Geschirren die kostbaren Kräuselegen von Gold, Seide und Silber so wenig, als das Schnitz-Werck und die Verguldung an denen Carossen gespahret war. 12) Endl: schloß ein abermaliges detachement von dem Guet à cheval

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/333>, abgerufen am 23.11.2024.