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Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742].

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vor Meriten haben könne, noch weniger aber was in
paci bedeuten solle. Auf einem andern solchen Grab-
Stein wird einer angegeben als Praefectus, und ihm gleich-
wol nur ein 3 jähriges Alter beygeleget. Uberhaupt ist
von dieser Materie der Catacomben schon so viel geschrieben,
daß wir unsre wenige Meinung nur kurtz dahin eröffnen,
wie nehmlich diese unterirdische Begräbniße keinesweges
von denen Christen ins geheim verfertiget worden, sondern
das allgemeine publique Begräbniß dererjenigen Römer
gewesen, welche die Verbrennungs-Kosten nicht aufwen-
den können, dahero denn nachgehends die Christen, weil
sie ihre Todten niemals verbrannten, sich ebenfals dieser
Begräbniße bedienet. Sind nun also christliche und heidni-
sche Cörper untermenget, so ist es mit dieser Schatz- und
Voraths-Cammer der Märtyrer eine sehr mißliche Sache,
zumal da das vermeinte Unterscheidungs-Zeichen

[Abbildung]

unstreitig auch von denen Heiden gebrauchet
worden.

vor Meriten haben könne, noch weniger aber was in
paci bedeuten solle. Auf einem andern solchen Grab-
Stein wird einer angegeben als Praefectus, und ihm gleich-
wol nur ein 3 jähriges Alter beygeleget. Uberhaupt ist
von dieser Materie der Catacomben schon so viel geschrieben,
daß wir unsre wenige Meinung nur kurtz dahin eröffnen,
wie nehmlich diese unterirdische Begräbniße keinesweges
von denen Christen ins geheim verfertiget worden, sondern
das allgemeine publique Begräbniß dererjenigen Römer
gewesen, welche die Verbrennungs-Kosten nicht aufwen-
den können, dahero denn nachgehends die Christen, weil
sie ihre Todten niemals verbrannten, sich ebenfals dieser
Begräbniße bedienet. Sind nun also christliche und heidni-
sche Cörper untermenget, so ist es mit dieser Schatz- und
Voraths-Cammer der Märtyrer eine sehr mißliche Sache,
zumal da das vermeinte Unterscheidungs-Zeichen

[Abbildung]

unstreitig auch von denen Heiden gebrauchet
worden.

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[0595] vor Meriten haben könne, noch weniger aber was in paci bedeuten solle. Auf einem andern solchen Grab- Stein wird einer angegeben als Praefectus, und ihm gleich- wol nur ein 3 jähriges Alter beygeleget. Uberhaupt ist von dieser Materie der Catacomben schon so viel geschrieben, daß wir unsre wenige Meinung nur kurtz dahin eröffnen, wie nehmlich diese unterirdische Begräbniße keinesweges von denen Christen ins geheim verfertiget worden, sondern das allgemeine publique Begräbniß dererjenigen Römer gewesen, welche die Verbrennungs-Kosten nicht aufwen- den können, dahero denn nachgehends die Christen, weil sie ihre Todten niemals verbrannten, sich ebenfals dieser Begräbniße bedienet. Sind nun also christliche und heidni- sche Cörper untermenget, so ist es mit dieser Schatz- und Voraths-Cammer der Märtyrer eine sehr mißliche Sache, zumal da das vermeinte Unterscheidungs-Zeichen [Abbildung ☧ ] unstreitig auch von denen Heiden gebrauchet worden.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Herausgeber:innen
Paul Beckus, Marita Gruner, Thomas Grunewald, Sabrina Mögelin, Martin Prell: Bearbeiter:innen
Martin Prell: Datentransformation
Saskia Jungmann, Nikolas Schröder, Andreas Lewen: Mitarbeit
Thüringer Staatskanzlei: Projektförderer
Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena: Bilddigitalisierung von Editionsvorlage und deren Abschrift sowie Bereitstellung der Digitalisate

Weitere Informationen:

Das Endendum der vorliegenden Edition bildet das Tagebuch zur Kavalierstour des pietistischen Grafen Heinrich XI. Reuß zu Obergreiz (1722-1800) durch das Heilige Römische Reich deutscher Nation, Frankreich, die Schweiz, Italien und Österreich in den Jahren 1740–1742. Es besteht aus 443 Tagebucheinträgen auf 784 Seiten, die in 71 Briefen in die Heimat übersandt wurden. Verfasser des Tagebuchs ist der Köstritzer Hofmeister Anton von Geusau (1695–1749). Im Tagebuch bietet dieser nicht nur Einblicke in die international vernetzte Welt des Hochadels, sondern überliefert auch tiefgehende Einblicke in die wirtschaftlichen, sozialen, religiösen und politischen Entwicklungen in den besuchten Ländern. Dies ist vor allem für die im politischen System Europas stattfindenden Veränderungen relevant. So führte der Aufstieg Preußens zur Großmacht zu einer Neuordnung des europäischen Mächtesystems. In die Zeit seiner Kavalierstour fallen beispielsweise der Tod des Römisch-Deutschen Kaisers Karl VI. (1685–1740) und der sich daran anschließende Österreichische Erbfolgekrieg mit seinen Auswirkungen auf das europäische Mächtesystem. Besonders aufschlussreich sind die zahlreichen wiedergegebenen Gespräche zwischen den Reisenden und anderen Adligen, Geistlichen und Gelehrten zumeist katholischer Provenienz. Diese ermöglichen vielfältige Einblicke in die Gedanken- und Vorstellungswelt des Verfassers, seiner Mitreisenden und Gesprächspartner. Hieran werden Kontaktzonen für interkonfessionellen Austausch, aber auch Grenzen des Sag- oder Machbaren deutlich: Heinrich XI. und von Geusau waren pietistisch-fromme Lutheraner, die die auf der Reise gemachten Erfahrungen vor ihrem konfessionellen Erfahrungshintergrund spiegelten, werteten und einordneten

Die Edition wurde zunächst mit Hilfe der virtuellen Forschungsumgebung FuD erstellt, die im Rahmen des Projektes Editionenportal Thüringen an der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) implementiert wurde. Nach Einstellung dieses Infrastrukturprojekts fand eine Transformation des FuD-XML in das DTABf im Rahmen eines FAIR-Data-Stipendiums der NFDI4Memory statt. Die Digitalisierung des originalen Brieftagebuchs und einer zeitgenössischen Abschrift erfolgte über die ThULB. Die vorliegende Edition umfasst eine vorlagennahe und zeilengenaue Umschrift der kurrenten Handschrift in moderne lateinische Buchstaben. Eine gründliche Ersttranskription ist erfolgt; eine abschließende Kollationierung steht noch aus. Die XML-Daten umfassen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zudem eine grundständige Strukturkodierung (Briefe, Tagebucheinträge, Kopfzeilen, Absätze, Seiten- und Zeilenwechsel) und eine TEI-konforme Auszeichnung grundlegender formal-textkritischer Phänomene (Hervorhebungen, Autorkorrekturen, editorische Konjekturen, Unlesbarkeiten, Abkürzungen mit Auflösungen). Abweichungen der zeitgenössische Abschrift vom originalen Autographen wurden bis dato nicht erfasst. Topographische Informationen der Autorkorrekturen wurden erfasst. Einrückungen am Zeilenbeginn und innerhalb von Zeilen wurden nicht wiedergegeben. Horizontale Leerräume wurden nicht genau, sondern als einfache Leerzeilen wiedergegeben. Für bisher 49 der insgesamt 71 Briefe wurden zudem die darin erwähnten inhaltlich-semantischen Entitäten (Personen/Körperschaften, Gruppen, Geografika, Ereignisse und Objekte (z.B. Bücher, Gebäude, Statuen, Karten, Gemälde etc.)) kodiert und unter Nutzung von GND-Verweisen identifiziert. Ein entsprechendes Register finden Sie auf Github, dort sind auch sämtliche Daten der Edition zu diesem Werk publiziert.

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: nicht markiert; Geminations-/Abkürzungsstriche: mnarkiert, expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht markiert; i/j in Fraktur: Lautwert transkribiert; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Geusau, Anton von: Reise Herrn Heinrich d. XI. durch Teutschland Franckr. u. Italien, [1740–1742], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/geusau_reisetagebuchHeinrichxiReuss_1740/595>, abgerufen am 27.11.2024.