Gigantaeus, Justus: Grabpredigt, Da die Fürstliche Leich ... Herrn Juliussen, Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg etc. zu seiner Ruhestedt ... gebracht. Wolfenbüttel, 1589.fahrung / das die fromme offt ehe sterben / dann die Gottlosen / Wie zusehen ist an Abel / Laurentio / Stephano / an den heiligen Aposteln / den vnschüldigen Kindlein / Matth. 2. vnd an andern heiligen Märtyrern / Das es billig heisset / wie Dauid redet: Mirificauit Dominus sanctos suos, GOtt handelt mit seinen Heiligen wunderbarlich. Psal. 4. Worumb aber thut Gott sölchs? Hierinnen hat Gott seine vrsachen / die wol zu erwegen sein. Dann man mus nicht gedencken / das solches ohn gefehr geschehe / wie die Stoici vnd Philosophi etwan fingirt haben / Sondern man mus gewiß schliessen / das alles von Gott aus seinem hohen Rath den Frommen begegne / vnd hat darzu diese folgende vrsachen: Erstlich thut GOtt solches darumb / das man aus dem sterben der Heiligen lernen sol / das die Allerheiligsten / so lange sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen haben / die nicht gar ausgefeget sein / sondern kleben jmmer an / vnd die Heiligen müssen sich damit schleppen bis in jhre Gruben. Darumb alle Heiligen vmb vergebung der Sünden bitten / vnd mit dem lieben Dauid aus dem 130. Psalm singen: Ja / sie müssen täglich beten: Vnser schuld vergib fahrung / das die fromme offt ehe sterben / dann die Gottlosen / Wie zusehen ist an Abel / Laurentio / Stephano / an den heiligen Aposteln / den vnschüldigen Kindlein / Matth. 2. vnd an andern heiligen Märtyrern / Das es billig heisset / wie Dauid redet: Mirificauit Dominus sanctos suos, GOtt handelt mit seinen Heiligen wunderbarlich. Psal. 4. Worumb aber thut Gott sölchs? Hierinnen hat Gott seine vrsachẽ / die wol zu erwegen sein. Dañ man mus nicht gedencken / das solches ohn gefehr geschehe / wie die Stoici vñ Philosophi etwan fingirt haben / Sondern man mus gewiß schliessen / das alles von Gott aus seinem hohen Rath den Frommen begegne / vnd hat darzu diese folgende vrsachen: Erstlich thut GOtt solches darumb / das man aus dem sterben der Heiligen lernen sol / das die Allerheiligsten / so lange sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen haben / die nicht gar ausgefeget sein / sondern kleben jmmer an / vnd die Heiligen müssen sich damit schleppen bis in jhre Gruben. Darumb alle Heiligen vmb vergebung der Sünden bitten / vnd mit dem lieben Dauid aus dem 130. Psalm singen: Ja / sie müssen täglich beten: Vnser schuld vergib <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016"/> fahrung / das die fromme offt ehe sterben / dann die Gottlosen / Wie zusehen ist an Abel / Laurentio / Stephano / an den heiligen Aposteln / den vnschüldigen Kindlein / Matth. 2. vnd an andern heiligen Märtyrern / Das es billig heisset / wie Dauid redet: <hi rendition="#i">Mirificauit Dominus sanctos suos,</hi> GOtt handelt mit seinen Heiligen wunderbarlich. Psal. 4. Worumb aber thut Gott sölchs? Hierinnen hat Gott seine vrsachẽ / die wol zu erwegen sein. Dañ man mus nicht gedencken / das solches ohn gefehr geschehe / wie die Stoici vñ Philosophi etwan fingirt haben / Sondern man mus gewiß schliessen / das alles von Gott aus seinem hohen Rath den Frommen begegne / vnd hat darzu diese folgende vrsachen: Erstlich thut GOtt solches darumb / das man aus dem sterben der Heiligen lernen sol / das die Allerheiligsten / so lange sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen haben / die nicht gar ausgefeget sein / sondern kleben jmmer an / vnd die Heiligen müssen sich damit schleppen bis in jhre Gruben. Darumb alle Heiligen vmb vergebung der Sünden bitten / vnd mit dem lieben Dauid aus dem 130. Psalm singen:</p> <l>HERR / so du wilt das sehen an / Was Sünd vnd vnrecht ist gethan / Wer kan dann für dir bleiben?</l> <p>Ja / sie müssen täglich beten: Vnser schuld vergib </p> </div> </body> </text> </TEI> [0016]
fahrung / das die fromme offt ehe sterben / dann die Gottlosen / Wie zusehen ist an Abel / Laurentio / Stephano / an den heiligen Aposteln / den vnschüldigen Kindlein / Matth. 2. vnd an andern heiligen Märtyrern / Das es billig heisset / wie Dauid redet: Mirificauit Dominus sanctos suos, GOtt handelt mit seinen Heiligen wunderbarlich. Psal. 4. Worumb aber thut Gott sölchs? Hierinnen hat Gott seine vrsachẽ / die wol zu erwegen sein. Dañ man mus nicht gedencken / das solches ohn gefehr geschehe / wie die Stoici vñ Philosophi etwan fingirt haben / Sondern man mus gewiß schliessen / das alles von Gott aus seinem hohen Rath den Frommen begegne / vnd hat darzu diese folgende vrsachen: Erstlich thut GOtt solches darumb / das man aus dem sterben der Heiligen lernen sol / das die Allerheiligsten / so lange sie leben in dieser Welt / noch Sünde an jhnen haben / die nicht gar ausgefeget sein / sondern kleben jmmer an / vnd die Heiligen müssen sich damit schleppen bis in jhre Gruben. Darumb alle Heiligen vmb vergebung der Sünden bitten / vnd mit dem lieben Dauid aus dem 130. Psalm singen:
HERR / so du wilt das sehen an / Was Sünd vnd vnrecht ist gethan / Wer kan dann für dir bleiben? Ja / sie müssen täglich beten: Vnser schuld vergib
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |