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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Cer
wie die Salben, und nicht
so starck, wie ein Pflaster
ist, bedeutet auch offter-
mals nur blosses Wachs-
Papier.
Cerberus, der drey-köpffig-
te Höllen-Hund von wel-
chem die Poeten vorge-
ben, daß er vor der Höl-
len die Wach halte. Bey
denen Chymicis heist
Cerberus der Dreyfache,
aus Saltz, Quecksilber,
und Galcant bereitete
Mercurius.
Ceremoniale, ceremo-
niel,
ist ein gewisses Buch,
so bey einem jedweden
wohl eingerichteten Hofe
grosser Herrn zu befinden,
darinnen Nachricht ent-
halten, wie dieser oder je-
ner Potentat, oder des-
sen Gesandter von dem
andern seiner Dignität
und dem Herkommen ge-
mäß, bey Einholung, visi-
ten, Audienzen, sessio-
nen und dergleichen pub-
liqu
en Verrichtuugen
tractiret werden soll.
Ceremoniale romanum,
ist bey denen Römisch-
[Spaltenumbruch]
Cer
Catholischen dasjenige
Buch, in welchem die
Ceremonien, so wohl
des Päbstlichen Hofes,
als auch der Römischen
Kirche durch die gantze
Welt, vor alle Bischöf-
fe und Priester enthalten
sind.
Ceremonial-Gesetze sind,
so von den äusserlichen
Gebräuchen handeln.
Ceremonie, eine Gewohn-
heit, Gebrauch; ein äus-
serliches nach den Regeln
der Wohlanständigkeit
eingerichtetes Wesen, da-
durch man einer wichti-
gen Verrichtung ein desto
besseres Geschicke und An-
sehen giebet. Durch Ce-
remonien
werden öff-
ters auch nur blosse Com-
plimen
ten, Gepräng und
Ehrerbietung, höffliche
Geberden, Redens-Ar-
ten verstanden. Sans Ce-
remonie,
ohne viel com-
plimenti
rens.
Ceremonien-Meister, ist
bey Hofe mehrentheils der
Marschall, so die Ge-
sandten introduciret, als
auch
[Spaltenumbruch]
Cer
wie die Salben, und nicht
ſo ſtarck, wie ein Pflaſter
iſt, bedeutet auch offter-
mals nur bloſſes Wachs-
Papier.
Cerberus, der drey-koͤpffig-
te Hoͤllen-Hund von wel-
chem die Poëten vorge-
ben, daß er vor der Hoͤl-
len die Wach halte. Bey
denen Chymicis heiſt
Cerberus der Dreyfache,
aus Saltz, Queckſilber,
und Galcant bereitete
Mercurius.
Ceremoniale, ceremo-
niel,
iſt ein gewiſſes Buch,
ſo bey einem jedweden
wohl eingerichteten Hofe
groſſer Herrn zu befinden,
darinnen Nachricht ent-
halten, wie dieſer oder je-
ner Potentat, oder deſ-
ſen Geſandter von dem
andern ſeiner Dignitaͤt
und dem Herkommen ge-
maͤß, bey Einholung, viſi-
ten, Audienzen, ſeſſio-
nen und dergleichen pub-
liqu
en Verrichtuugen
tractiret werden ſoll.
Ceremoniale romanum,
iſt bey denen Roͤmiſch-
[Spaltenumbruch]
Cer
Catholiſchen dasjenige
Buch, in welchem die
Ceremonien, ſo wohl
des Paͤbſtlichen Hofes,
als auch der Roͤmiſchen
Kirche durch die gantze
Welt, vor alle Biſchoͤf-
fe und Prieſter enthalten
ſind.
Ceremonial-Geſetze ſind,
ſo von den aͤuſſerlichen
Gebraͤuchen handeln.
Ceremonie, eine Gewohn-
heit, Gebrauch; ein aͤuſ-
ſerliches nach den Regeln
der Wohlanſtaͤndigkeit
eingerichtetes Weſen, da-
durch man einer wichti-
gen Verrichtung ein deſto
beſſeres Geſchicke und An-
ſehen giebet. Durch Ce-
remonien
werden oͤff-
ters auch nur bloſſe Com-
plimen
ten, Gepraͤng und
Ehrerbietung, hoͤffliche
Geberden, Redens-Ar-
ten verſtanden. Sans Ce-
remonie,
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[106/0122] Cer Cer wie die Salben, und nicht ſo ſtarck, wie ein Pflaſter iſt, bedeutet auch offter- mals nur bloſſes Wachs- Papier. Cerberus, der drey-koͤpffig- te Hoͤllen-Hund von wel- chem die Poëten vorge- ben, daß er vor der Hoͤl- len die Wach halte. Bey denen Chymicis heiſt Cerberus der Dreyfache, aus Saltz, Queckſilber, und Galcant bereitete Mercurius. Ceremoniale, ceremo- niel, iſt ein gewiſſes Buch, ſo bey einem jedweden wohl eingerichteten Hofe groſſer Herrn zu befinden, darinnen Nachricht ent- halten, wie dieſer oder je- ner Potentat, oder deſ- ſen Geſandter von dem andern ſeiner Dignitaͤt und dem Herkommen ge- maͤß, bey Einholung, viſi- ten, Audienzen, ſeſſio- nen und dergleichen pub- liquen Verrichtuugen tractiret werden ſoll. Ceremoniale romanum, iſt bey denen Roͤmiſch- Catholiſchen dasjenige Buch, in welchem die Ceremonien, ſo wohl des Paͤbſtlichen Hofes, als auch der Roͤmiſchen Kirche durch die gantze Welt, vor alle Biſchoͤf- fe und Prieſter enthalten ſind. Ceremonial-Geſetze ſind, ſo von den aͤuſſerlichen Gebraͤuchen handeln. Ceremonie, eine Gewohn- heit, Gebrauch; ein aͤuſ- ſerliches nach den Regeln der Wohlanſtaͤndigkeit eingerichtetes Weſen, da- durch man einer wichti- gen Verrichtung ein deſto beſſeres Geſchicke und An- ſehen giebet. Durch Ce- remonien werden oͤff- ters auch nur bloſſe Com- plimenten, Gepraͤng und Ehrerbietung, hoͤffliche Geberden, Redens-Ar- ten verſtanden. Sans Ce- remonie, ohne viel com- plimentirens. Ceremonien-Meiſter, iſt bey Hofe mehrentheils der Marſchall, ſo die Ge- ſandten introduciret, als auch

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/122>, abgerufen am 27.11.2024.