Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Cur dazu der Post-Pferde,reitet Tag und Nacht so scharff als er und die Pfer- de es aushalten mögen, und hat, nachdem der Currier selbst von Stande und die Sache in welcher er geschickt wird, von Wichtigkeit ist, einen oder mehrere Postillions vor sich her- reiten, die ihm den Weg zeigen. Cursiv, geschobene Schrifft. Cursorie, beyläuffig, oben- hin, eilend, geschwind, kurtz, mit wenigen. Cursus, heist bey denen Geistlichen der Röm. Ca- thol. Religion die Ord- nung der Gebete, Psal- men, Gesänge in horis canonicis. Curtana, ein Degen ohne Spitz, welchen man dem Könige in Engeland vor seiner Crönung vorher träget, und der ein Zei- chen der Königlichen Gü- tigkeit ist. Cusi, heissen die grossen Messer, welche die Käy- serliche Hatschier zu Wien, [Spaltenumbruch] Cyn auf einem Schafft, baldwie eine Helleparten tra- gen. Custodie, Hut, Wacht; Gefängnus, Verwah- rung, Kercker. Custodiren, verwahren, hü- ten. Custos, eigentlich ein Hü- ter, Wächter; in der Mu- sie ein Zeiger, die nächst- folgende Note andeutend; dergleichen in Collatio- nirung derer Bücher; so wohl bey dem Buchhan- del, als Buchdruckereyen gewöhnlich, allwo es das letzte Wort bedeutet, so unten an der Columne ausgesetzet, und auf die andere Seite weiset. Bey hohen geistlichen Stiff- tern ist Custos eine Stel- le von den 6. Prälaten. Cylinder, Cylindrus, ein langer, runder Waltz- stein; Waltzholtz; alles was rund oder leicht zu waltzen ist. Cynosur, cynosura, bedeu- tet in Zeitungen so viel als ein Wegweiser, Re- gel oder Richtscheid, Richt-
[Spaltenumbruch]
Cur dazu der Poſt-Pferde,reitet Tag und Nacht ſo ſcharff als er und die Pfer- de es aushalten moͤgen, und hat, nachdem der Currier ſelbſt von Stande und die Sache in welcher er geſchickt wird, von Wichtigkeit iſt, einen oder mehrere Poſtillions vor ſich her- reiten, die ihm den Weg zeigen. Curſiv, geſchobene Schrifft. Curſoriè, beylaͤuffig, oben- hin, eilend, geſchwind, kurtz, mit wenigen. Curſus, heiſt bey denen Geiſtlichen der Roͤm. Ca- thol. Religion die Ord- nung der Gebete, Pſal- men, Geſaͤnge in horis canonicis. Curtana, ein Degen ohne Spitz, welchen man dem Koͤnige in Engeland vor ſeiner Croͤnung vorher traͤget, und der ein Zei- chen der Koͤniglichen Guͤ- tigkeit iſt. Cuſi, heiſſen die groſſen Meſſer, welche die Kaͤy- ſerliche Hatſchier zu Wien, [Spaltenumbruch] Cyn auf einem Schafft, baldwie eine Helleparten tra- gen. Cuſtodie, Hut, Wacht; Gefaͤngnus, Verwah- rung, Kercker. Cuſtodiren, verwahren, huͤ- ten. Cuſtos, eigentlich ein Huͤ- ter, Waͤchter; in der Mu- ſie ein Zeiger, die naͤchſt- folgende Note andeutend; dergleichen in Collatio- nirung derer Buͤcher; ſo wohl bey dem Buchhan- del, als Buchdruckereyen gewoͤhnlich, allwo es das letzte Wort bedeutet, ſo unten an der Columne ausgeſetzet, und auf die andere Seite weiſet. Bey hohen geiſtlichen Stiff- tern iſt Cuſtos eine Stel- le von den 6. Praͤlaten. Cylinder, Cylindrus, ein langer, runder Waltz- ſtein; Waltzholtz; alles was rund oder leicht zu waltzen iſt. Cynoſur, cynoſura, bedeu- tet in Zeitungen ſo viel als ein Wegweiſer, Re- gel oder Richtſcheid, Richt-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0191" n="175"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cur</hi></fw><lb/> dazu der Poſt-Pferde,<lb/> reitet Tag und Nacht ſo<lb/> ſcharff als er und die Pfer-<lb/> de es aushalten moͤgen,<lb/> und hat, nachdem der<lb/><hi rendition="#aq">Currier</hi> ſelbſt von<lb/> Stande und die Sache<lb/> in welcher er geſchickt<lb/> wird, von Wichtigkeit<lb/> iſt, einen oder mehrere<lb/> Poſtillions vor ſich her-<lb/> reiten, die ihm den Weg<lb/> zeigen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Curſiv,</hi> geſchobene Schrifft.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Curſoriè,</hi> beylaͤuffig, oben-<lb/> hin, eilend, geſchwind,<lb/> kurtz, mit wenigen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Curſus,</hi> heiſt bey denen<lb/> Geiſtlichen der Roͤm. Ca-<lb/> thol. Religion die Ord-<lb/> nung der Gebete, Pſal-<lb/> men, Geſaͤnge <hi rendition="#aq">in horis<lb/> canonicis.</hi></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Curtana,</hi> ein Degen ohne<lb/> Spitz, welchen man dem<lb/> Koͤnige in Engeland vor<lb/> ſeiner Croͤnung vorher<lb/> traͤget, und der ein Zei-<lb/> chen der Koͤniglichen Guͤ-<lb/> tigkeit iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cuſi,</hi> heiſſen die groſſen<lb/> Meſſer, welche die Kaͤy-<lb/> ſerliche Hatſchier zu Wien,<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cyn</hi></fw><lb/> auf einem Schafft, bald<lb/> wie eine Helleparten tra-<lb/> gen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cuſtodie,</hi> Hut, Wacht;<lb/> Gefaͤngnus, Verwah-<lb/> rung, Kercker.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cuſtodi</hi>ren, verwahren, huͤ-<lb/> ten.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cuſtos,</hi> eigentlich ein Huͤ-<lb/> ter, Waͤchter; in der <hi rendition="#aq">Mu-<lb/> ſie</hi> ein Zeiger, die naͤchſt-<lb/> folgende Note andeutend;<lb/> dergleichen in <hi rendition="#aq">Collatio-<lb/> ni</hi>rung derer Buͤcher; ſo<lb/> wohl bey dem Buchhan-<lb/> del, als Buchdruckereyen<lb/> gewoͤhnlich, allwo es das<lb/> letzte Wort bedeutet, ſo<lb/> unten an der <hi rendition="#aq">Columne</hi><lb/> ausgeſetzet, und auf die<lb/> andere Seite weiſet. Bey<lb/> hohen geiſtlichen Stiff-<lb/> tern iſt <hi rendition="#aq">Cuſtos</hi> eine Stel-<lb/> le von den 6. Praͤlaten.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cylinder, Cylindrus,</hi> ein<lb/> langer, runder Waltz-<lb/> ſtein; Waltzholtz; alles<lb/> was rund oder leicht zu<lb/> waltzen iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Cynoſur, cynoſura,</hi> bedeu-<lb/> tet in Zeitungen ſo viel<lb/> als ein Wegweiſer, Re-<lb/> gel oder <hi rendition="#g">Richtſcheid</hi>,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Richt-</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [175/0191]
Cur
Cyn
dazu der Poſt-Pferde,
reitet Tag und Nacht ſo
ſcharff als er und die Pfer-
de es aushalten moͤgen,
und hat, nachdem der
Currier ſelbſt von
Stande und die Sache
in welcher er geſchickt
wird, von Wichtigkeit
iſt, einen oder mehrere
Poſtillions vor ſich her-
reiten, die ihm den Weg
zeigen.
Curſiv, geſchobene Schrifft.
Curſoriè, beylaͤuffig, oben-
hin, eilend, geſchwind,
kurtz, mit wenigen.
Curſus, heiſt bey denen
Geiſtlichen der Roͤm. Ca-
thol. Religion die Ord-
nung der Gebete, Pſal-
men, Geſaͤnge in horis
canonicis.
Curtana, ein Degen ohne
Spitz, welchen man dem
Koͤnige in Engeland vor
ſeiner Croͤnung vorher
traͤget, und der ein Zei-
chen der Koͤniglichen Guͤ-
tigkeit iſt.
Cuſi, heiſſen die groſſen
Meſſer, welche die Kaͤy-
ſerliche Hatſchier zu Wien,
auf einem Schafft, bald
wie eine Helleparten tra-
gen.
Cuſtodie, Hut, Wacht;
Gefaͤngnus, Verwah-
rung, Kercker.
Cuſtodiren, verwahren, huͤ-
ten.
Cuſtos, eigentlich ein Huͤ-
ter, Waͤchter; in der Mu-
ſie ein Zeiger, die naͤchſt-
folgende Note andeutend;
dergleichen in Collatio-
nirung derer Buͤcher; ſo
wohl bey dem Buchhan-
del, als Buchdruckereyen
gewoͤhnlich, allwo es das
letzte Wort bedeutet, ſo
unten an der Columne
ausgeſetzet, und auf die
andere Seite weiſet. Bey
hohen geiſtlichen Stiff-
tern iſt Cuſtos eine Stel-
le von den 6. Praͤlaten.
Cylinder, Cylindrus, ein
langer, runder Waltz-
ſtein; Waltzholtz; alles
was rund oder leicht zu
waltzen iſt.
Cynoſur, cynoſura, bedeu-
tet in Zeitungen ſo viel
als ein Wegweiſer, Re-
gel oder Richtſcheid,
Richt-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |