Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

[Spaltenumbruch]

Deb

fen, Huren und Buben.

Debauchiren, einen verfüh-
ren, verleiten, zum bösen
anführen; it. schwelgen,
unmässig leben, ver-
schwenden. Einen Sol-
daten debauchiren/ heist
ihn überreden, daß er ent-
weder von der Compa-
gnie läufft oder zum Feind
übergeht.

Debelliren, bestreiten, über-
winden.

Debilitiren, schwächen,
krafftloß, kranck machen,
kleinmüthig machen, ab-
matten.

Debit, Verkauffung, Ver-
trieb der Waaren, die
Schuld, auf Borg, wird
insonderheit bey Kauffleu-
ten gebraucht an statt:
er soll.

Debitiren, seine Waaren
verkauffen, verthun; it.
vorgeben, ausstreuen.

Debitor, ein Schuldner,
Schuldiger, oder der
etwas auf Borg kauffet.

Debitum, Debito, eine
Schuld, aufgenommen
Geld. Debitum liqui-
dum, eine geständige, er-
[Spaltenumbruch]

Dec

weißliche und unlaugba-
re Schuld. Debitum il-
liquidum, die noch nicht
gestanden, und nicht er-
wiesen worden. Debitum
naturae bezahlen, heist
sterben.

Debortement, heisset ei-
gentlich die Ergiessung,
oder der Durchbruch,
Austrettung eines
Stroms; Metaphorice
aber, oder verblümter
weisse heisset es auch, ein
feindlicher Anfall, schleu-
nige Uberfallung. Wird
gemeiniglich von Türcken
und Tartarn gesagt.

Decadence, das Abneh-
men, Verwirrung, Ab-
fall der Nahrung; in de-
cadence kommen, ist so
viel als in Verachtung
kommen.

Decalogus, die X. Gebot
GOttes.

Decampiren, mit dem La-
ger aufbrechen, das La-
ger aufheben, aus dem
Felde gehen, sich fort
machen, von einem Ort
zum andern gehen, um
sich vortheilhafftiger zu

lagern,

[Spaltenumbruch]

Deb

fen, Huren und Buben.

Debauchiren, einen verfuͤh-
ren, verleiten, zum boͤſen
anfuͤhren; it. ſchwelgen,
unmaͤſſig leben, ver-
ſchwenden. Einen Sol-
daten debauchiren/ heiſt
ihn uͤberreden, daß er ent-
weder von der Compa-
gnie laͤufft odeꝛ zum Feind
uͤbergeht.

Debelliren, beſtreiten, uͤber-
winden.

Debilitiren, ſchwaͤchen,
krafftloß, kranck machen,
kleinmuͤthig machen, ab-
matten.

Debit, Verkauffung, Ver-
trieb der Waaren, die
Schuld, auf Borg, wird
inſonderheit bey Kauffleu-
ten gebraucht an ſtatt:
er ſoll.

Debitiren, ſeine Waaren
verkauffen, verthun; it.
vorgeben, ausſtreuen.

Debitor, ein Schuldner,
Schuldiger, oder der
etwas auf Borg kauffet.

Debitum, Debito, eine
Schuld, aufgenommen
Geld. Debitum liqui-
dum, eine geſtaͤndige, er-
[Spaltenumbruch]

Dec

weißliche und unlaugba-
re Schuld. Debitum il-
liquidum, die noch nicht
geſtanden, und nicht er-
wieſen worden. Debitum
naturæ bezahlen, heiſt
ſterben.

Debortement, heiſſet ei-
gentlich die Ergieſſung,
oder der Durchbruch,
Austrettung eines
Stroms; Metaphoricè
aber, oder verbluͤmter
weiſſe heiſſet es auch, ein
feindlicher Anfall, ſchleu-
nige Uberfallung. Wird
gemeiniglich von Tuͤrcken
und Tartarn geſagt.

Decadence, das Abneh-
men, Verwirrung, Ab-
fall der Nahrung; in de-
cadence kommen, iſt ſo
viel als in Verachtung
kommen.

Decalogus, die X. Gebot
GOttes.

Decampiren, mit dem La-
ger aufbrechen, das La-
ger aufheben, aus dem
Felde gehen, ſich fort
machen, von einem Ort
zum andern gehen, um
ſich vortheilhafftiger zu

lagern,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0194" n="178"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Deb</hi></fw><lb/>
fen, Huren und Buben.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debauchi</hi>ren, einen verfu&#x0364;h-<lb/>
ren, verleiten, zum bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
anfu&#x0364;hren; <hi rendition="#aq">it.</hi> &#x017F;chwelgen,<lb/>
unma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig leben, ver-<lb/>
&#x017F;chwenden. <hi rendition="#fr">Einen Sol-<lb/>
daten</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">debauchi</hi></hi>ren/ hei&#x017F;t<lb/>
ihn u&#x0364;berreden, daß er ent-<lb/>
weder von der <hi rendition="#aq">Compa-<lb/>
gnie</hi> la&#x0364;ufft ode&#xA75B; zum Feind<lb/>
u&#x0364;bergeht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debelli</hi>ren, be&#x017F;treiten, u&#x0364;ber-<lb/>
winden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debiliti</hi>ren, &#x017F;chwa&#x0364;chen,<lb/>
krafftloß, kranck machen,<lb/>
kleinmu&#x0364;thig machen, ab-<lb/>
matten.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debit,</hi> Verkauffung, Ver-<lb/>
trieb der Waaren, die<lb/>
Schuld, auf Borg, wird<lb/>
in&#x017F;onderheit bey Kauffleu-<lb/>
ten gebraucht an &#x017F;tatt:<lb/>
er &#x017F;oll.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debiti</hi>ren, &#x017F;eine Waaren<lb/>
verkauffen, verthun; <hi rendition="#aq">it.</hi><lb/>
vorgeben, aus&#x017F;treuen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debitor,</hi> ein Schuldner,<lb/>
Schuldiger, oder der<lb/>
etwas auf Borg kauffet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debitum, Debito,</hi> eine<lb/>
Schuld, aufgenommen<lb/>
Geld. <hi rendition="#aq">Debitum liqui-<lb/>
dum,</hi> eine ge&#x017F;ta&#x0364;ndige, er-<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Dec</hi></fw><lb/>
weißliche und unlaugba-<lb/>
re Schuld. <hi rendition="#aq">Debitum il-<lb/>
liquidum,</hi> die noch nicht<lb/>
ge&#x017F;tanden, und nicht er-<lb/>
wie&#x017F;en worden. <hi rendition="#aq">Debitum<lb/>
naturæ</hi> bezahlen, hei&#x017F;t<lb/>
&#x017F;terben.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Debortement,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et ei-<lb/>
gentlich die Ergie&#x017F;&#x017F;ung,<lb/>
oder der Durchbruch,<lb/><hi rendition="#g">Austrettung</hi> eines<lb/>
Stroms; <hi rendition="#aq">Metaphoricè</hi><lb/>
aber, oder verblu&#x0364;mter<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;e hei&#x017F;&#x017F;et es auch, ein<lb/>
feindlicher Anfall, &#x017F;chleu-<lb/>
nige Uberfallung. Wird<lb/>
gemeiniglich von Tu&#x0364;rcken<lb/>
und Tartarn ge&#x017F;agt.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Decadence,</hi> das Abneh-<lb/>
men, Verwirrung, Ab-<lb/>
fall der Nahrung; in <hi rendition="#aq">de-<lb/>
cadence</hi> kommen, i&#x017F;t &#x017F;o<lb/>
viel als in Verachtung<lb/>
kommen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Decalogus,</hi> die <hi rendition="#aq">X.</hi> Gebot<lb/>
GOttes.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Decampi</hi>ren, mit dem La-<lb/>
ger aufbrechen, das La-<lb/>
ger aufheben, aus dem<lb/>
Felde gehen, &#x017F;ich fort<lb/>
machen, von einem Ort<lb/>
zum andern gehen, um<lb/>
&#x017F;ich vortheilhafftiger zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lagern,</fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[178/0194] Deb Dec fen, Huren und Buben. Debauchiren, einen verfuͤh- ren, verleiten, zum boͤſen anfuͤhren; it. ſchwelgen, unmaͤſſig leben, ver- ſchwenden. Einen Sol- daten debauchiren/ heiſt ihn uͤberreden, daß er ent- weder von der Compa- gnie laͤufft odeꝛ zum Feind uͤbergeht. Debelliren, beſtreiten, uͤber- winden. Debilitiren, ſchwaͤchen, krafftloß, kranck machen, kleinmuͤthig machen, ab- matten. Debit, Verkauffung, Ver- trieb der Waaren, die Schuld, auf Borg, wird inſonderheit bey Kauffleu- ten gebraucht an ſtatt: er ſoll. Debitiren, ſeine Waaren verkauffen, verthun; it. vorgeben, ausſtreuen. Debitor, ein Schuldner, Schuldiger, oder der etwas auf Borg kauffet. Debitum, Debito, eine Schuld, aufgenommen Geld. Debitum liqui- dum, eine geſtaͤndige, er- weißliche und unlaugba- re Schuld. Debitum il- liquidum, die noch nicht geſtanden, und nicht er- wieſen worden. Debitum naturæ bezahlen, heiſt ſterben. Debortement, heiſſet ei- gentlich die Ergieſſung, oder der Durchbruch, Austrettung eines Stroms; Metaphoricè aber, oder verbluͤmter weiſſe heiſſet es auch, ein feindlicher Anfall, ſchleu- nige Uberfallung. Wird gemeiniglich von Tuͤrcken und Tartarn geſagt. Decadence, das Abneh- men, Verwirrung, Ab- fall der Nahrung; in de- cadence kommen, iſt ſo viel als in Verachtung kommen. Decalogus, die X. Gebot GOttes. Decampiren, mit dem La- ger aufbrechen, das La- ger aufheben, aus dem Felde gehen, ſich fort machen, von einem Ort zum andern gehen, um ſich vortheilhafftiger zu lagern,

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/194
Zitationshilfe:	Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/194>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.