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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Des
ses oder jenes gereichet
ihm zum despect, ist ih-
me despectirlich, schimpff-
lich, verächtlich.
Despectiren, verachten, be-
schimpffen, gering halten.
Desperat, verzagt, verzwei-
felt, Hoffnungs-loß, ver-
wegen, daher sagt man:
die Soldaten haben de-
sperat
gefochten, sie ha-
ben ihr Leben in die
Schantze geschlagen, als
ob sie keine Hoffnung zu
leben mehr hätten.
Desperation, Verzagung,
Verzweiffelung, Klein-
müthigkeit, z. E. aus
desperation, heist aus
Verzweifelung etwas
thun: wie sich dann man-
cher aus desperation
selbst umbringt, etc.
Delperiren, verzagen, ver-
zweiffeln, alle Hoffnung
verliehren.
Despoliren, ausziehen, be-
rauben, ausplündern.
Despondiren, vermählen,
verloben, verheissen.
Desponsation, Verlobung,
Vermählung.
Despot, Despotae, heisset so
viel als ein Herr, und wer-
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Dest
den die Fürsten in der
Moldau, Wallachey, und
Servien also genennet.
Die Griechischen Bischöffe
pflegen auch Despoten ge-
nennet zu werden.
Despotisch einen tractiren,
heisset so viel als die Ober-
Herrschafft über einen ha-
ben wollen, einen sehr ge-
ring und gleichsam scla-
vi
sch halten, einem hoch-
müthig befehlen.
Despuiren, ausspeyen, ver-
achten.
Dessein, ein gewisser An-
schlag oder Vorhaben,
Vorsatz, Vornehmen;
it. ein Abriß, Entwurff ei-
nes Dinges.
Destiniren, bestimmen, ver-
ordnen, widmen, zueig-
nen.
Destituiren, entsetzen, abse-
tzen, it. verlassen, überge-
ben, einen aufgeben.
Destitution, die Absetzung,
Entsetzung.
Destruction, die Verwü-
stung.
Destruiren, zerbrechen, zer-
stören, schleiffen, umreissen,
verderben, verwüsten.
De-
N
[Spaltenumbruch]
Deſ
ſes oder jenes gereichet
ihm zum deſpect, iſt ih-
me deſpectirlich, ſchimpff-
lich, veraͤchtlich.
Deſpectiren, verachten, be-
ſchimpffen, gering halten.
Deſperat, verzagt, verzwei-
felt, Hoffnungs-loß, ver-
wegen, daher ſagt man:
die Soldaten haben de-
ſperat
gefochten, ſie ha-
ben ihr Leben in die
Schantze geſchlagen, als
ob ſie keine Hoffnung zu
leben mehr haͤtten.
Deſperation, Verzagung,
Verzweiffelung, Klein-
muͤthigkeit, z. E. aus
deſperation, heiſt aus
Verzweifelung etwas
thun: wie ſich dann man-
cher aus deſperation
ſelbſt umbringt, ꝛc.
Delperiren, verzagen, ver-
zweiffeln, alle Hoffnung
verliehren.
Deſpoliren, ausziehen, be-
rauben, auspluͤndern.
Deſpondiren, vermaͤhlen,
verloben, verheiſſen.
Deſponſation, Verlobung,
Vermaͤhlung.
Deſpot, Deſpotæ, heiſſet ſo
viel als ein Herr, und wer-
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Deſt
den die Fuͤrſten in der
Moldau, Wallachey, und
Servien alſo genennet.
Die Griechiſchen Biſchoͤffe
pflegen auch Deſpoten ge-
nennet zu werden.
Deſpotiſch einen tractiren,
heiſſet ſo viel als die Ober-
Herrſchafft uͤber einen ha-
ben wollen, einen ſehr ge-
ring und gleichſam ſcla-
vi
ſch halten, einem hoch-
muͤthig befehlen.
Deſpuiren, ausſpeyen, ver-
achten.
Deſſein, ein gewiſſer An-
ſchlag oder Vorhaben,
Vorſatz, Vornehmen;
it. ein Abriß, Entwurff ei-
nes Dinges.
Deſtiniren, beſtimmen, ver-
ordnen, widmen, zueig-
nen.
Deſtituiren, entſetzen, abſe-
tzen, it. verlaſſen, uͤberge-
ben, einen aufgeben.
Deſtitution, die Abſetzung,
Entſetzung.
Deſtruction, die Verwuͤ-
ſtung.
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ſtoͤren, ſchleiffen, umreiſſen,
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[193/0209] Deſ Deſt ſes oder jenes gereichet ihm zum deſpect, iſt ih- me deſpectirlich, ſchimpff- lich, veraͤchtlich. Deſpectiren, verachten, be- ſchimpffen, gering halten. Deſperat, verzagt, verzwei- felt, Hoffnungs-loß, ver- wegen, daher ſagt man: die Soldaten haben de- ſperat gefochten, ſie ha- ben ihr Leben in die Schantze geſchlagen, als ob ſie keine Hoffnung zu leben mehr haͤtten. Deſperation, Verzagung, Verzweiffelung, Klein- muͤthigkeit, z. E. aus deſperation, heiſt aus Verzweifelung etwas thun: wie ſich dann man- cher aus deſperation ſelbſt umbringt, ꝛc. Delperiren, verzagen, ver- zweiffeln, alle Hoffnung verliehren. Deſpoliren, ausziehen, be- rauben, auspluͤndern. Deſpondiren, vermaͤhlen, verloben, verheiſſen. Deſponſation, Verlobung, Vermaͤhlung. Deſpot, Deſpotæ, heiſſet ſo viel als ein Herr, und wer- den die Fuͤrſten in der Moldau, Wallachey, und Servien alſo genennet. Die Griechiſchen Biſchoͤffe pflegen auch Deſpoten ge- nennet zu werden. Deſpotiſch einen tractiren, heiſſet ſo viel als die Ober- Herrſchafft uͤber einen ha- ben wollen, einen ſehr ge- ring und gleichſam ſcla- viſch halten, einem hoch- muͤthig befehlen. Deſpuiren, ausſpeyen, ver- achten. Deſſein, ein gewiſſer An- ſchlag oder Vorhaben, Vorſatz, Vornehmen; it. ein Abriß, Entwurff ei- nes Dinges. Deſtiniren, beſtimmen, ver- ordnen, widmen, zueig- nen. Deſtituiren, entſetzen, abſe- tzen, it. verlaſſen, uͤberge- ben, einen aufgeben. Deſtitution, die Abſetzung, Entſetzung. Deſtruction, die Verwuͤ- ſtung. Deſtruiren, zerbrechen, zer- ſtoͤren, ſchleiffen, umreiſſen, verderben, verwuͤſten. De- N

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/209>, abgerufen am 23.11.2024.