Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Mar
cheln, als ob die Unterlas-
sung der äusserlichen Ge-
bräuche ein Werck von
schlechter Wichtigkeit sey.
Marinade, junge Hüner wie
Fische zubereitet.
Marine, seynd solche Sa-
chen, die aus der See
kommen, z.E. Muscheln,
Corallen, Perlen, Schne-
cken, u.d.g. it. heist die-
ses Wort, das See-We-
sen, See-Verfassung, die
Schiff- oder Seefahrt,
ferner die See-Kunst, und
dann auch das gesamte
See-Volck.
Marinen-Gelder, eine
Steuer, so man zu An-
wendung der Unkosten des
Schiffwesens geben muß.
Marinier, Schiffmann, it.
Bootsknecht.
Mariniren, ist so viel, als die
in Oel gebratenen Fische
in Eßig legen, damit sie ei-
ne Zeitlang können con-
servi
ret werden.
Marionetten, sind grosse
Puppen in Lebens-Grös-
se, so durch gewisse Ma-
[o]hin
en gezogen werden,
[Spaltenumbruch]
Mar
daß sie ein theatralisches
Spiel vorstellen können.
Maritimes, die See ange-
hend, an der See gelegen,
als Forces-maritimes,
See-Macht, Kriegs-
Macht zur See. Ville
maritime,
eine See-
Stadt, eine Stadt an
der See gelegen.
Marmelade, Quitten-Lat-
werge, Quitten-Aepfel-
Sultz, oder ein zusammen
gesetztes Confect von
Quitten, Zucker und Ge-
würtz.
Marmoriren, aus Marmor-
stein etwas machen. it. et-
was verfertigen so dem
Marmor gleich siehet, z.E.
marmorirt Papier.
Marode, Siehe Merode,
und Maraude.
Maronen, also wird eine ge-
wisse Art grosser Casta-
nien genennet, und kom-
men dieselben meistens aus
Franckreich.
Marque, Kennzeichen,
Merckmahl, z.E. ich will
das vor eine ohnfehlbare
Marque einer besondern
Affection annehmen.
Mar-
[Spaltenumbruch]
Mar
cheln, als ob die Unterlaſ-
ſung der aͤuſſerlichen Ge-
braͤuche ein Werck von
ſchlechter Wichtigkeit ſey.
Marinade, junge Huͤner wie
Fiſche zubereitet.
Marine, ſeynd ſolche Sa-
chen, die aus der See
kommen, z.E. Muſcheln,
Corallen, Perlen, Schne-
cken, u.d.g. it. heiſt die-
ſes Wort, das See-We-
ſen, See-Verfaſſung, die
Schiff- oder Seefahrt,
ferner die See-Kunſt, und
dann auch das geſamte
See-Volck.
Marinen-Gelder, eine
Steuer, ſo man zu An-
wendung der Unkoſten des
Schiffweſens geben muß.
Marinier, Schiffmann, it.
Bootsknecht.
Mariniren, iſt ſo viel, als die
in Oel gebratenen Fiſche
in Eßig legen, damit ſie ei-
ne Zeitlang koͤnnen con-
ſervi
ret werden.
Marionetten, ſind groſſe
Puppen in Lebens-Groͤſ-
ſe, ſo durch gewiſſe Ma-
[o]hin
en gezogen werden,
[Spaltenumbruch]
Mar
daß ſie ein theatraliſches
Spiel vorſtellen koͤnnen.
Maritimes, die See ange-
hend, an der See gelegen,
als Forces-maritimes,
See-Macht, Kriegs-
Macht zur See. Ville
maritime,
eine See-
Stadt, eine Stadt an
der See gelegen.
Marmelade, Quitten-Lat-
werge, Quitten-Aepfel-
Sultz, oder ein zuſammen
geſetztes Confect von
Quitten, Zucker und Ge-
wuͤrtz.
Marmoriren, aus Marmor-
ſtein etwas machen. it. et-
was verfertigen ſo dem
Marmor gleich ſiehet, z.E.
marmorirt Papier.
Marode, Siehe Merode,
und Maraude.
Maronen, alſo wird eine ge-
wiſſe Art groſſer Caſta-
nien genennet, und kom-
men dieſelben meiſtens aus
Franckreich.
Marque, Kennzeichen,
Merckmahl, z.E. ich will
das vor eine ohnfehlbare
Marque einer beſondern
Affection annehmen.
Mar-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0384" n="366"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mar</hi></fw><lb/>
cheln, als ob die Unterla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ung der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Ge-<lb/>
bra&#x0364;uche ein Werck von<lb/>
&#x017F;chlechter Wichtigkeit &#x017F;ey.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marinade,</hi> junge Hu&#x0364;ner wie<lb/>
Fi&#x017F;che zubereitet.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marine,</hi> &#x017F;eynd &#x017F;olche Sa-<lb/>
chen, die aus der See<lb/>
kommen, z.E. Mu&#x017F;cheln,<lb/>
Corallen, Perlen, Schne-<lb/>
cken, u.d.g. <hi rendition="#aq">it.</hi> hei&#x017F;t die-<lb/>
&#x017F;es Wort, das See-We-<lb/>
&#x017F;en, See-Verfa&#x017F;&#x017F;ung, die<lb/>
Schiff- oder Seefahrt,<lb/>
ferner die See-Kun&#x017F;t, und<lb/>
dann auch das ge&#x017F;amte<lb/>
See-Volck.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marinen-</hi>Gelder, eine<lb/>
Steuer, &#x017F;o man zu An-<lb/>
wendung der Unko&#x017F;ten des<lb/>
Schiffwe&#x017F;ens geben muß.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marinier,</hi> Schiffmann, <hi rendition="#aq">it.</hi><lb/>
Bootsknecht.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marini</hi>ren, i&#x017F;t &#x017F;o viel, als die<lb/>
in Oel gebratenen Fi&#x017F;che<lb/>
in Eßig legen, damit &#x017F;ie ei-<lb/>
ne Zeitlang ko&#x0364;nnen <hi rendition="#aq">con-<lb/>
&#x017F;ervi</hi>ret werden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marionett</hi>en, &#x017F;ind gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Puppen in Lebens-Gro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e, &#x017F;o durch gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Ma-<lb/><supplied>o</supplied>hin</hi>en gezogen werden,<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mar</hi></fw><lb/>
daß &#x017F;ie ein <hi rendition="#aq">theatral</hi>i&#x017F;ches<lb/>
Spiel vor&#x017F;tellen ko&#x0364;nnen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Maritimes,</hi> die See ange-<lb/>
hend, an der See gelegen,<lb/>
als <hi rendition="#aq">Forces-maritimes,</hi><lb/>
See-Macht, Kriegs-<lb/>
Macht zur See. <hi rendition="#aq">Ville<lb/>
maritime,</hi> eine See-<lb/>
Stadt, eine Stadt an<lb/>
der See gelegen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marmelade,</hi> Quitten-Lat-<lb/>
werge, Quitten-Aepfel-<lb/>
Sultz, oder ein zu&#x017F;ammen<lb/>
ge&#x017F;etztes <hi rendition="#aq">Confect</hi> von<lb/>
Quitten, Zucker und Ge-<lb/>
wu&#x0364;rtz.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marmori</hi>ren, aus Marmor-<lb/>
&#x017F;tein etwas machen. <hi rendition="#aq">it.</hi> et-<lb/>
was verfertigen &#x017F;o dem<lb/>
Marmor gleich &#x017F;iehet, z.E.<lb/><hi rendition="#aq">marmori</hi>rt Papier.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marode,</hi> Siehe <hi rendition="#aq">Merode,</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Maraude.</hi></item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Maron</hi>en, al&#x017F;o wird eine ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;e Art gro&#x017F;&#x017F;er Ca&#x017F;ta-<lb/>
nien genennet, und kom-<lb/>
men die&#x017F;elben mei&#x017F;tens aus<lb/>
Franckreich.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Marque,</hi><hi rendition="#g">Kennzeic</hi>hen,<lb/>
Merckmahl, z.E. ich will<lb/>
das vor eine ohnfehlbare<lb/><hi rendition="#aq">Marque</hi> einer be&#x017F;ondern<lb/><hi rendition="#aq">Affection</hi> annehmen.</item>
        </list><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Mar-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[366/0384] Mar Mar cheln, als ob die Unterlaſ- ſung der aͤuſſerlichen Ge- braͤuche ein Werck von ſchlechter Wichtigkeit ſey. Marinade, junge Huͤner wie Fiſche zubereitet. Marine, ſeynd ſolche Sa- chen, die aus der See kommen, z.E. Muſcheln, Corallen, Perlen, Schne- cken, u.d.g. it. heiſt die- ſes Wort, das See-We- ſen, See-Verfaſſung, die Schiff- oder Seefahrt, ferner die See-Kunſt, und dann auch das geſamte See-Volck. Marinen-Gelder, eine Steuer, ſo man zu An- wendung der Unkoſten des Schiffweſens geben muß. Marinier, Schiffmann, it. Bootsknecht. Mariniren, iſt ſo viel, als die in Oel gebratenen Fiſche in Eßig legen, damit ſie ei- ne Zeitlang koͤnnen con- ſerviret werden. Marionetten, ſind groſſe Puppen in Lebens-Groͤſ- ſe, ſo durch gewiſſe Ma- ohinen gezogen werden, daß ſie ein theatraliſches Spiel vorſtellen koͤnnen. Maritimes, die See ange- hend, an der See gelegen, als Forces-maritimes, See-Macht, Kriegs- Macht zur See. Ville maritime, eine See- Stadt, eine Stadt an der See gelegen. Marmelade, Quitten-Lat- werge, Quitten-Aepfel- Sultz, oder ein zuſammen geſetztes Confect von Quitten, Zucker und Ge- wuͤrtz. Marmoriren, aus Marmor- ſtein etwas machen. it. et- was verfertigen ſo dem Marmor gleich ſiehet, z.E. marmorirt Papier. Marode, Siehe Merode, und Maraude. Maronen, alſo wird eine ge- wiſſe Art groſſer Caſta- nien genennet, und kom- men dieſelben meiſtens aus Franckreich. Marque, Kennzeichen, Merckmahl, z.E. ich will das vor eine ohnfehlbare Marque einer beſondern Affection annehmen. Mar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/384
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/384>, abgerufen am 22.11.2024.