Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
[Spaltenumbruch]
Mon
Gewalt, Grösse und Men-
ge der Länder und Unter-
thanen übertreffen, Mo-
narchien, secundum ex-
cellentiam, wie die Ge-
lehrten davon reden, ge-
nennet. Dieser Monar-
chien sind, so lang die
Welt stehet, vier gewesen.
Die erste Monarchie der
Babylonier oder Assyrier
haben Nimrod und Ni-
nus angefangen. Die
Persianische und andere
Monarchie hat Cyrus
gestiftet. Die dritte Mo-
narchie der Griechen
hat Alexander der Grosse
angerichtet. Die vierdte
Monarchie der Römer
hat ihren Anfang von Ju-
lio Caesare, und währet
noch heutiges Tages. Die-
se 4. mächtige Reiche der
Erden, welche allen an-
dern vorgehen, sind in der
Prophezeyhung Danielis
dem grossen Babyloni-
schen oder Assyrischen Kö-
nige Nebucadnetzar durch
ein besonderes Gesichte,
in Gestalt eines grossen
Bildes und 4. Thieren
[Spaltenumbruch]
Mon
fürgestellet und geoffen-
bahret worden.
Monarchomachi, werden
diejenigen genennet, wel-
che statuiren, ob könten
sich die Unterthanen mit
Recht einer Obrigkeit wi-
dersetzen, wann sie unrecht
handelte.
Monasterium, eine Einöde,
Closter.
Moneta, eine Müntze, Geld.
Moneta proba, gut
Geld, das da gäng und
gebe ist. Moneta adul-
terina, falsch Geld.
Monitoriales, oder moni-
torium, Erinnerungs-
Mahnungs-Brief, z. E.
einem monitoriales o-
der ein monitorium zu-
schicken. Jn Gerichten
ist monitorium eine
Auflage des Richters,
wordurch jemand befoh-
len wird, etwas zu thun,
oder auf den Weige-
rungs-Fall vor Gericht zu
erscheinen.
Monogramma, bedeutet
einen in ein ander geschlun-
genen Namen, so nur ei-
nen Buchstaben zu re-
prae-
B b 2
[Spaltenumbruch]
Mon
Gewalt, Groͤſſe und Men-
ge der Laͤnder und Unter-
thanen uͤbertreffen, Mo-
narchien, ſecundum ex-
cellentiam, wie die Ge-
lehrten davon reden, ge-
nennet. Dieſer Monar-
chien ſind, ſo lang die
Welt ſtehet, vier geweſen.
Die erſte Monarchie der
Babylonier oder Aſſyrier
haben Nimrod und Ni-
nus angefangen. Die
Perſianiſche und andere
Monarchie hat Cyrus
geſtiftet. Die dritte Mo-
narchie der Griechen
hat Alexander der Groſſe
angerichtet. Die vierdte
Monarchie der Roͤmer
hat ihren Anfang von Ju-
lio Cæſare, und waͤhret
noch heutiges Tages. Die-
ſe 4. maͤchtige Reiche der
Erden, welche allen an-
dern vorgehen, ſind in der
Prophezeyhung Danielis
dem groſſen Babyloni-
ſchen oder Aſſyriſchen Koͤ-
nige Nebucadnetzar durch
ein beſonderes Geſichte,
in Geſtalt eines groſſen
Bildes und 4. Thieren
[Spaltenumbruch]
Mon
fuͤrgeſtellet und geoffen-
bahret worden.
Monarchomachi, werden
diejenigen genennet, wel-
che ſtatuiren, ob koͤnten
ſich die Unterthanen mit
Recht einer Obrigkeit wi-
derſetzen, wann ſie unrecht
handelte.
Monaſterium, eine Einoͤde,
Cloſter.
Moneta, eine Muͤntze, Geld.
Moneta proba, gut
Geld, das da gaͤng und
gebe iſt. Moneta adul-
terina, falſch Geld.
Monitoriales, oder moni-
torium, Erinnerungs-
Mahnungs-Brief, z. E.
einem monitoriales o-
der ein monitorium zu-
ſchicken. Jn Gerichten
iſt monitorium eine
Auflage des Richters,
wordurch jemand befoh-
len wird, etwas zu thun,
oder auf den Weige-
rungs-Fall vor Gericht zu
erſcheinen.
Monogramma, bedeutet
einen in ein ander geſchlun-
genen Namen, ſo nur ei-
nen Buchſtaben zu re-
præ-
B b 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <list>
          <item><pb facs="#f0405" n="387"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mon</hi></fw><lb/>
Gewalt, Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e und Men-<lb/>
ge der La&#x0364;nder und Unter-<lb/>
thanen u&#x0364;bertreffen, <hi rendition="#aq">Mo-<lb/>
narchi</hi>en, <hi rendition="#aq">&#x017F;ecundum ex-<lb/>
cellentiam,</hi> wie die Ge-<lb/>
lehrten davon reden, ge-<lb/>
nennet. Die&#x017F;er <hi rendition="#aq">Monar-<lb/>
chi</hi>en &#x017F;ind, &#x017F;o lang die<lb/>
Welt &#x017F;tehet, vier gewe&#x017F;en.<lb/>
Die er&#x017F;te <hi rendition="#aq">Monarchie</hi> der<lb/>
Babylonier oder A&#x017F;&#x017F;yrier<lb/>
haben Nimrod und Ni-<lb/>
nus angefangen. Die<lb/>
Per&#x017F;iani&#x017F;che und andere<lb/><hi rendition="#aq">Monarchie</hi> hat Cyrus<lb/>
ge&#x017F;tiftet. Die dritte <hi rendition="#aq">Mo-<lb/>
narchie</hi> der Griechen<lb/>
hat Alexander der Gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
angerichtet. Die vierdte<lb/><hi rendition="#aq">Monarchie</hi> der Ro&#x0364;mer<lb/>
hat ihren Anfang von <hi rendition="#aq">Ju-<lb/>
lio Cæ&#x017F;are,</hi> und wa&#x0364;hret<lb/>
noch heutiges Tages. Die-<lb/>
&#x017F;e 4. ma&#x0364;chtige Reiche der<lb/>
Erden, welche allen an-<lb/>
dern vorgehen, &#x017F;ind in der<lb/>
Prophezeyhung <hi rendition="#aq">Danielis</hi><lb/>
dem gro&#x017F;&#x017F;en Babyloni-<lb/>
&#x017F;chen oder A&#x017F;&#x017F;yri&#x017F;chen Ko&#x0364;-<lb/>
nige Nebucadnetzar durch<lb/>
ein be&#x017F;onderes Ge&#x017F;ichte,<lb/>
in Ge&#x017F;talt eines gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Bildes und 4. Thieren<lb/><cb/>
<fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Mon</hi></fw><lb/>
fu&#x0364;rge&#x017F;tellet und geoffen-<lb/>
bahret worden.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Monarchomachi,</hi> werden<lb/>
diejenigen genennet, wel-<lb/>
che <hi rendition="#aq">&#x017F;tatui</hi>ren, ob ko&#x0364;nten<lb/>
&#x017F;ich die Unterthanen mit<lb/>
Recht einer Obrigkeit wi-<lb/>
der&#x017F;etzen, wann &#x017F;ie unrecht<lb/>
handelte.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Mona&#x017F;terium,</hi> eine Eino&#x0364;de,<lb/>
Clo&#x017F;ter.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Moneta,</hi> eine Mu&#x0364;ntze, Geld.<lb/><hi rendition="#aq">Moneta proba,</hi> gut<lb/>
Geld, das da ga&#x0364;ng und<lb/>
gebe i&#x017F;t. <hi rendition="#aq">Moneta adul-<lb/>
terina,</hi> fal&#x017F;ch Geld.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Monitoriales,</hi> oder <hi rendition="#aq">moni-<lb/>
torium,</hi> Erinnerungs-<lb/>
Mahnungs-Brief, z. E.<lb/>
einem <hi rendition="#aq">monitoriales</hi> o-<lb/>
der ein <hi rendition="#aq">monitorium</hi> zu-<lb/>
&#x017F;chicken. Jn Gerichten<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">monitorium</hi> eine<lb/>
Auflage des Richters,<lb/>
wordurch jemand befoh-<lb/>
len wird, etwas zu thun,<lb/>
oder auf den Weige-<lb/>
rungs-Fall vor Gericht zu<lb/>
er&#x017F;cheinen.</item><lb/>
          <item><hi rendition="#aq">Monogramma,</hi> bedeutet<lb/>
einen in ein ander ge&#x017F;chlun-<lb/>
genen Namen, &#x017F;o nur ei-<lb/>
nen Buch&#x017F;taben zu <hi rendition="#aq">re-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">B b</hi> 2</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">præ-</hi></fw><lb/></item>
        </list>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[387/0405] Mon Mon Gewalt, Groͤſſe und Men- ge der Laͤnder und Unter- thanen uͤbertreffen, Mo- narchien, ſecundum ex- cellentiam, wie die Ge- lehrten davon reden, ge- nennet. Dieſer Monar- chien ſind, ſo lang die Welt ſtehet, vier geweſen. Die erſte Monarchie der Babylonier oder Aſſyrier haben Nimrod und Ni- nus angefangen. Die Perſianiſche und andere Monarchie hat Cyrus geſtiftet. Die dritte Mo- narchie der Griechen hat Alexander der Groſſe angerichtet. Die vierdte Monarchie der Roͤmer hat ihren Anfang von Ju- lio Cæſare, und waͤhret noch heutiges Tages. Die- ſe 4. maͤchtige Reiche der Erden, welche allen an- dern vorgehen, ſind in der Prophezeyhung Danielis dem groſſen Babyloni- ſchen oder Aſſyriſchen Koͤ- nige Nebucadnetzar durch ein beſonderes Geſichte, in Geſtalt eines groſſen Bildes und 4. Thieren fuͤrgeſtellet und geoffen- bahret worden. Monarchomachi, werden diejenigen genennet, wel- che ſtatuiren, ob koͤnten ſich die Unterthanen mit Recht einer Obrigkeit wi- derſetzen, wann ſie unrecht handelte. Monaſterium, eine Einoͤde, Cloſter. Moneta, eine Muͤntze, Geld. Moneta proba, gut Geld, das da gaͤng und gebe iſt. Moneta adul- terina, falſch Geld. Monitoriales, oder moni- torium, Erinnerungs- Mahnungs-Brief, z. E. einem monitoriales o- der ein monitorium zu- ſchicken. Jn Gerichten iſt monitorium eine Auflage des Richters, wordurch jemand befoh- len wird, etwas zu thun, oder auf den Weige- rungs-Fall vor Gericht zu erſcheinen. Monogramma, bedeutet einen in ein ander geſchlun- genen Namen, ſo nur ei- nen Buchſtaben zu re- præ- B b 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/405
Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/405>, abgerufen am 22.11.2024.