Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Nul Rechen-Kunst ist es einZeichen, welches in der Mitten oder am Ende ei- ner Zahl, oder gantz allein gesetzt wird, anzudeuten, daß dieselbe Stelle von allen Zahlen ledig sey. Nullität, Nichtigkeit, Kraft- losigkeit, Ungültigkeit, heis- set in Rechten ein solches Vornehmen, welches null und nichtig ist, und keine Kraft hat, ingleichen Ver- stossung in Process-Sa- chen. Numeration, das Zehlen, in der Arithmetic lehret dieses Wort, wie man ei- ne ausgesprochene Zahl schreiben, oder eine ge- schriebene aussprechen soll. Numeri, wird das 4. Buch Mosis genannt, weilen im Anfang die Zählung und Vertheilung der Kinder Jsrael darinn beschrieben wird. Numeriren, zählen, rechnen, it. zeichnen, mit Ziffern be- mercken, z. E. ich will die paginas, folia &c. nu- meriren. Numero, N. No. Num. ist [Spaltenumbruch] Num bey den Waaren derKauf-Leute nichts anders als eine geheime Schreib- Kunst, oder Bezeich- nungs-Art, wodurch der Principal einer Hand- lung seinen Dienern zu verstehen gibt, wie hoch sie solche, sonderlich die Kram-Waaren, verkau- fen sollen, und zwar sol- chergestalt, daß der mar- quirte Preiß entweder das äuserste ist, und gewis- se pro Cento Gewinn schon darinnen stecken, o- der auch der Verkauser noch etwas Gewinn dar- auf schlagen kan, oder daß die Numero auch nur blos den Einkaufs-Preiß andeutet. Numerus, die Zahl, Anzahl, ist dasjenige, wodurch man auf die Frage, wie viel? antworten kan, z. E. die wievielste Numer ist es? Numero 7. Nummi bracteati, sind Blech-Müntzen, derglei- chen in denen mittlern Jahrhunderten, so wol von Gold als Silber ge- prä-
[Spaltenumbruch]
Nul Rechen-Kunſt iſt es einZeichen, welches in der Mitten oder am Ende ei- ner Zahl, oder gantz allein geſetzt wird, anzudeuten, daß dieſelbe Stelle von allen Zahlen ledig ſey. Nullitaͤt, Nichtigkeit, Kꝛaft- loſigkeit, Unguͤltigkeit, heiſ- ſet in Rechten ein ſolches Voꝛnehmen, welches null und nichtig iſt, und keine Kraft hat, ingleichen Ver- ſtoſſung in Proceſs-Sa- chen. Numeration, das Zehlen, in der Arithmetic lehret dieſes Wort, wie man ei- ne ausgeſprochene Zahl ſchreiben, oder eine ge- ſchriebene ausſprechen ſoll. Numeri, wird das 4. Buch Moſis genannt, weilen im Anfang die Zaͤhlung und Vertheilung der Kinder Jſrael darinn beſchrieben wird. Numeriren, zaͤhlen, rechnen, it. zeichnen, mit Ziffern be- mercken, z. E. ich will die paginas, folia &c. nu- meriren. Numero, N. No. Num. iſt [Spaltenumbruch] Num bey den Waaren derKauf-Leute nichts anders als eine geheime Schreib- Kunſt, oder Bezeich- nungs-Art, wodurch der Principal einer Hand- lung ſeinen Dienern zu verſtehen gibt, wie hoch ſie ſolche, ſonderlich die Kram-Waaren, verkau- fen ſollen, und zwar ſol- chergeſtalt, daß der mar- quirte Preiß entweder das aͤuſerſte iſt, und gewiſ- ſe pro Cento Gewinn ſchon darinnen ſtecken, o- der auch der Verkauſer noch etwas Gewinn dar- auf ſchlagen kan, oder daß die Numero auch nur blos den Einkaufs-Preiß andeutet. Numerus, die Zahl, Anzahl, iſt dasjenige, wodurch man auf die Frage, wie viel? antworten kan, z. E. die wievielſte Numer iſt es? Numero 7. Nummi bracteati, ſind Blech-Muͤntzen, derglei- chen in denen mittlern Jahrhunderten, ſo wol von Gold als Silber ge- praͤ-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0424" n="406"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Nul</hi></fw><lb/> Rechen-Kunſt iſt es ein<lb/> Zeichen, welches in der<lb/> Mitten oder am Ende ei-<lb/> ner Zahl, oder gantz allein<lb/> geſetzt wird, anzudeuten,<lb/> daß dieſelbe Stelle von<lb/> allen Zahlen ledig ſey.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Nullit</hi>aͤt, Nichtigkeit, Kꝛaft-<lb/> loſigkeit, Unguͤltigkeit, heiſ-<lb/> ſet in Rechten ein ſolches<lb/> Voꝛnehmen, welches <hi rendition="#aq">null</hi><lb/> und nichtig iſt, und keine<lb/> Kraft hat, ingleichen Ver-<lb/> ſtoſſung in <hi rendition="#aq">Proceſs-</hi>Sa-<lb/> chen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Numeration,</hi> das Zehlen,<lb/> in der <hi rendition="#aq">Arithmetic</hi> lehret<lb/> dieſes Wort, wie man ei-<lb/> ne ausgeſprochene Zahl<lb/> ſchreiben, oder eine ge-<lb/> ſchriebene ausſprechen ſoll.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Numeri,</hi> wird das 4. Buch<lb/> Moſis genannt, weilen im<lb/> Anfang die Zaͤhlung und<lb/> Vertheilung der Kinder<lb/> Jſrael darinn beſchrieben<lb/> wird.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Numeri</hi>ren, zaͤhlen, rechnen,<lb/><hi rendition="#aq">it.</hi> zeichnen, mit Ziffern be-<lb/> mercken, z. E. ich will die<lb/><hi rendition="#aq">paginas, folia &c. nu-<lb/> meri</hi>ren.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Numero, N. No. Num.</hi> iſt<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Num</hi></fw><lb/> bey den Waaren der<lb/> Kauf-Leute nichts anders<lb/> als eine geheime Schreib-<lb/> Kunſt, oder Bezeich-<lb/> nungs-Art, wodurch der<lb/><hi rendition="#aq">Principal</hi> einer Hand-<lb/> lung ſeinen Dienern zu<lb/> verſtehen gibt, wie hoch ſie<lb/> ſolche, ſonderlich die<lb/> Kram-Waaren, verkau-<lb/> fen ſollen, und zwar ſol-<lb/> chergeſtalt, daß der <hi rendition="#aq">mar-<lb/> qui</hi>rte Preiß entweder<lb/> das aͤuſerſte iſt, und gewiſ-<lb/> ſe <hi rendition="#aq">pro Cento</hi> Gewinn<lb/> ſchon darinnen ſtecken, o-<lb/> der auch der Verkauſer<lb/> noch etwas Gewinn dar-<lb/> auf ſchlagen kan, oder daß<lb/> die <hi rendition="#aq">Numero</hi> auch nur<lb/> blos den Einkaufs-Preiß<lb/> andeutet.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Numerus,</hi> die Zahl, Anzahl,<lb/> iſt dasjenige, wodurch<lb/> man auf die Frage, wie<lb/> viel? antworten kan, z. E.<lb/> die wievielſte <hi rendition="#aq">Numer</hi> iſt<lb/> es? <hi rendition="#aq">Numero</hi> 7.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Nummi bracteati,</hi> ſind<lb/> Blech-Muͤntzen, derglei-<lb/> chen in denen mittlern<lb/> Jahrhunderten, ſo wol<lb/> von Gold als Silber ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">praͤ-</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [406/0424]
Nul
Num
Rechen-Kunſt iſt es ein
Zeichen, welches in der
Mitten oder am Ende ei-
ner Zahl, oder gantz allein
geſetzt wird, anzudeuten,
daß dieſelbe Stelle von
allen Zahlen ledig ſey.
Nullitaͤt, Nichtigkeit, Kꝛaft-
loſigkeit, Unguͤltigkeit, heiſ-
ſet in Rechten ein ſolches
Voꝛnehmen, welches null
und nichtig iſt, und keine
Kraft hat, ingleichen Ver-
ſtoſſung in Proceſs-Sa-
chen.
Numeration, das Zehlen,
in der Arithmetic lehret
dieſes Wort, wie man ei-
ne ausgeſprochene Zahl
ſchreiben, oder eine ge-
ſchriebene ausſprechen ſoll.
Numeri, wird das 4. Buch
Moſis genannt, weilen im
Anfang die Zaͤhlung und
Vertheilung der Kinder
Jſrael darinn beſchrieben
wird.
Numeriren, zaͤhlen, rechnen,
it. zeichnen, mit Ziffern be-
mercken, z. E. ich will die
paginas, folia &c. nu-
meriren.
Numero, N. No. Num. iſt
bey den Waaren der
Kauf-Leute nichts anders
als eine geheime Schreib-
Kunſt, oder Bezeich-
nungs-Art, wodurch der
Principal einer Hand-
lung ſeinen Dienern zu
verſtehen gibt, wie hoch ſie
ſolche, ſonderlich die
Kram-Waaren, verkau-
fen ſollen, und zwar ſol-
chergeſtalt, daß der mar-
quirte Preiß entweder
das aͤuſerſte iſt, und gewiſ-
ſe pro Cento Gewinn
ſchon darinnen ſtecken, o-
der auch der Verkauſer
noch etwas Gewinn dar-
auf ſchlagen kan, oder daß
die Numero auch nur
blos den Einkaufs-Preiß
andeutet.
Numerus, die Zahl, Anzahl,
iſt dasjenige, wodurch
man auf die Frage, wie
viel? antworten kan, z. E.
die wievielſte Numer iſt
es? Numero 7.
Nummi bracteati, ſind
Blech-Muͤntzen, derglei-
chen in denen mittlern
Jahrhunderten, ſo wol
von Gold als Silber ge-
praͤ-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |