Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Opi Opiniatre, bey seiner Mey- nung bleibend, eigensin- nig, halsstarrig, obstinat, hartnäckig. Opiniatrete, Trotz, Behar- rung auf seinem Sinn, Hartnäckigkeit, Halsstar- rigkeit, der Eigensinn. Opiniatriren, eigensinnig, hartnäckig seyn, halsstar- rig sich erzeigen. Opinion, Wahn und Mey- nung, Muthmassung, das, was ungewiß ist, Gedan- cken, z. E. ich stehe gäntz- lich in der Opinion; von seinen Qualitäten kan man schon eine gute Opi- nion fassen. it. der Ruf, Achtung, Achtbarkeit. Opiniren, meynen, vermu- then, wähnen, muthmas- sen, bedüncken. Opistographum, ein Buch, so auf beyden Seiten ge- schrieben ist. Bey denen Juristen eine Schrift, so nicht wol zu lesen ist. Opitulation, Hülfe, Hülf- leistung, der Beystand. Opium, Magsamen, oder Mohnsaft, welcher aus den angeschnittenen Mohn- [Spaltenumbruch] Opp Köpfen fliesset, wann siefast reif seynd. Es ist der- selbe eine zum Schlaf dienliche Artzney. Oportet, man muß, es ist vonnöthen. z. E. opor- tet ist ein böses Kraut; oportet heist ein Bret- Nagel. Oppignoration, die Ver- pfändung. Oppignoriren, versetzen, verpfänden. Opponens, der Opponent, der sich einem entgegen se- tzet; auf Universitäten wird derjenige also ge- nannt, so in einer Disser- tation auf die Theses des Respondentens Ge- gen-Einwürfe machet. Opponiren, sich entgegen se- tzen, entgegen halten, wi- dersetzen, einwenden, wann nemlich einer seine Gegen- Nothdurft wider des an- dern Vorbringen einwen- det, oder sich gegen einem auflehnet, sich demselben widersetzet und wider- spricht. Op- D d 3
[Spaltenumbruch]
Opi Opiniatre, bey ſeiner Mey- nung bleibend, eigenſin- nig, halsſtarrig, obſtinat, hartnaͤckig. Opiniatreté, Trotz, Behar- rung auf ſeinem Sinn, Hartnaͤckigkeit, Halsſtar- rigkeit, der Eigenſinn. Opiniatriren, eigenſinnig, hartnaͤckig ſeyn, halsſtar- rig ſich erzeigen. Opinion, Wahn und Mey- nung, Muthmaſſung, das, was ungewiß iſt, Gedan- cken, z. E. ich ſtehe gaͤntz- lich in der Opinion; von ſeinen Qualitaͤten kan man ſchon eine gute Opi- nion faſſen. it. der Ruf, Achtung, Achtbarkeit. Opiniren, meynen, vermu- then, waͤhnen, muthmaſ- ſen, beduͤncken. Opiſtographum, ein Buch, ſo auf beyden Seiten ge- ſchrieben iſt. Bey denen Juriſten eine Schrift, ſo nicht wol zu leſen iſt. Opitulation, Huͤlfe, Huͤlf- leiſtung, der Beyſtand. Opium, Magſamen, oder Mohnſaft, welcher aus den angeſchnittenẽ Mohn- [Spaltenumbruch] Opp Koͤpfen flieſſet, wann ſiefaſt reif ſeynd. Es iſt der- ſelbe eine zum Schlaf dienliche Artzney. Oportet, man muß, es iſt vonnoͤthen. z. E. opor- tet iſt ein boͤſes Kraut; oportet heiſt ein Bret- Nagel. Oppignoration, die Ver- pfaͤndung. Oppignoriren, verſetzen, verpfaͤnden. Opponens, der Opponent, der ſich einem entgegen ſe- tzet; auf Univerſitaͤten wird derjenige alſo ge- nannt, ſo in einer Diſſer- tation auf die Theſes des Reſpondentens Ge- gen-Einwuͤrfe machet. Opponiren, ſich entgegen ſe- tzen, entgegen halten, wi- deꝛſetzen, einwenden, wann nemlich einer ſeine Gegen- Nothdurft wider des an- dern Vorbringen einwen- det, oder ſich gegen einem auflehnet, ſich demſelben widerſetzet und wider- ſpricht. Op- D d 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0439" n="421"/> <cb/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">Opi</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">Opiniatre,</hi> bey ſeiner Mey-<lb/> nung bleibend, eigenſin-<lb/> nig, halsſtarrig, <hi rendition="#aq">obſtinat,</hi><lb/> hartnaͤckig.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opiniatreté,</hi> Trotz, Behar-<lb/> rung auf ſeinem Sinn,<lb/> Hartnaͤckigkeit, Halsſtar-<lb/> rigkeit, der Eigenſinn.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opiniatri</hi>ren, eigenſinnig,<lb/> hartnaͤckig ſeyn, halsſtar-<lb/> rig ſich erzeigen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opinion,</hi> Wahn und Mey-<lb/> nung, Muthmaſſung, das,<lb/> was ungewiß iſt, Gedan-<lb/> cken, z. E. ich ſtehe gaͤntz-<lb/> lich in der <hi rendition="#aq">Opinion;</hi> von<lb/> ſeinen <hi rendition="#aq">Qualit</hi>aͤten kan<lb/> man ſchon eine gute <hi rendition="#aq">Opi-<lb/> nion</hi> faſſen. <hi rendition="#aq">it.</hi> der Ruf,<lb/> Achtung, Achtbarkeit.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opini</hi>ren, meynen, vermu-<lb/> then, waͤhnen, muthmaſ-<lb/> ſen, beduͤncken.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opiſtographum,</hi> ein Buch,<lb/> ſo auf beyden Seiten ge-<lb/> ſchrieben iſt. Bey denen<lb/><hi rendition="#aq">Juriſt</hi>en eine Schrift, ſo<lb/> nicht wol zu leſen iſt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opitulation,</hi> Huͤlfe, Huͤlf-<lb/> leiſtung, der Beyſtand.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opium,</hi> Magſamen, oder<lb/> Mohnſaft, welcher aus<lb/> den angeſchnittenẽ Mohn-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Opp</hi></fw><lb/> Koͤpfen flieſſet, wann ſie<lb/> faſt reif ſeynd. Es iſt der-<lb/> ſelbe eine zum Schlaf<lb/> dienliche Artzney.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Oportet,</hi> man muß, es iſt<lb/> vonnoͤthen. z. E. <hi rendition="#aq">opor-<lb/> tet</hi> iſt ein boͤſes Kraut<hi rendition="#aq">;<lb/> oportet</hi> heiſt ein Bret-<lb/> Nagel.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Oppignoration,</hi> die Ver-<lb/> pfaͤndung.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Oppignori</hi>ren, verſetzen,<lb/> verpfaͤnden.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opponens,</hi> der <hi rendition="#aq">Opponent,</hi><lb/> der ſich einem entgegen ſe-<lb/> tzet<hi rendition="#aq">;</hi> auf <hi rendition="#aq">Univerſit</hi>aͤten<lb/> wird derjenige alſo ge-<lb/> nannt, ſo in einer <hi rendition="#aq">Diſſer-<lb/> tation</hi> auf die <hi rendition="#aq">Theſes</hi><lb/> des <hi rendition="#aq">Reſpondent</hi>ens Ge-<lb/> gen-Einwuͤrfe machet.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Opponi</hi>ren, ſich entgegen ſe-<lb/> tzen, entgegen halten, wi-<lb/> deꝛſetzen, einwenden, wann<lb/> nemlich einer ſeine Gegen-<lb/> Nothdurft wider des an-<lb/> dern Vorbringen einwen-<lb/> det, oder ſich gegen einem<lb/> auflehnet, ſich demſelben<lb/> widerſetzet und wider-<lb/> ſpricht.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">D d</hi> 3</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Op-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [421/0439]
Opi
Opp
Opiniatre, bey ſeiner Mey-
nung bleibend, eigenſin-
nig, halsſtarrig, obſtinat,
hartnaͤckig.
Opiniatreté, Trotz, Behar-
rung auf ſeinem Sinn,
Hartnaͤckigkeit, Halsſtar-
rigkeit, der Eigenſinn.
Opiniatriren, eigenſinnig,
hartnaͤckig ſeyn, halsſtar-
rig ſich erzeigen.
Opinion, Wahn und Mey-
nung, Muthmaſſung, das,
was ungewiß iſt, Gedan-
cken, z. E. ich ſtehe gaͤntz-
lich in der Opinion; von
ſeinen Qualitaͤten kan
man ſchon eine gute Opi-
nion faſſen. it. der Ruf,
Achtung, Achtbarkeit.
Opiniren, meynen, vermu-
then, waͤhnen, muthmaſ-
ſen, beduͤncken.
Opiſtographum, ein Buch,
ſo auf beyden Seiten ge-
ſchrieben iſt. Bey denen
Juriſten eine Schrift, ſo
nicht wol zu leſen iſt.
Opitulation, Huͤlfe, Huͤlf-
leiſtung, der Beyſtand.
Opium, Magſamen, oder
Mohnſaft, welcher aus
den angeſchnittenẽ Mohn-
Koͤpfen flieſſet, wann ſie
faſt reif ſeynd. Es iſt der-
ſelbe eine zum Schlaf
dienliche Artzney.
Oportet, man muß, es iſt
vonnoͤthen. z. E. opor-
tet iſt ein boͤſes Kraut;
oportet heiſt ein Bret-
Nagel.
Oppignoration, die Ver-
pfaͤndung.
Oppignoriren, verſetzen,
verpfaͤnden.
Opponens, der Opponent,
der ſich einem entgegen ſe-
tzet; auf Univerſitaͤten
wird derjenige alſo ge-
nannt, ſo in einer Diſſer-
tation auf die Theſes
des Reſpondentens Ge-
gen-Einwuͤrfe machet.
Opponiren, ſich entgegen ſe-
tzen, entgegen halten, wi-
deꝛſetzen, einwenden, wann
nemlich einer ſeine Gegen-
Nothdurft wider des an-
dern Vorbringen einwen-
det, oder ſich gegen einem
auflehnet, ſich demſelben
widerſetzet und wider-
ſpricht.
Op-
D d 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |