Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Pat in der Nähe kommt, zubeobachten und zu reco- gnosciren. Patacon, eine Spanische Müntze in Flandern, die auf 48. Stüber geschla- gen worden, mit der Zeit aber zu 58. aufgestiegen. Patent, wird genennet ein offentliches Ausschreiben, eine offene Schrift, oder so in offener Form ange- schlagen wird, damit sie jederman lesen kan. In forma patente, heist of- fen, nicht zusammen ge- legt. Pater, eigentlich heist es der Vatter. Sonsten ist es ein Ehren-Wort oder Ti- tel, so denen geistlichen Ordens-Personen in der Römisch - Catholischen Kirche, die Priester sind, gegeben wird. Pater no- ster, darunter wird ge- meiniglich das Vatter unser, oder das Gebet des HErrn verstanden. Son- sten sind Pater noser ei- ne Schnur von Corallen unterschiedener Grösse, nach welchen die Ave [Spaltenumbruch] Pat Maria und Pater nosterin der Römischen Kirche gebetet werden; heist son- sten auch auf teutsch ein Rosen-Crantz. Pater Patrum ist ein Titel des Römischen Pabsts. Pa- tres, die alten Vätter, wordurch gemeiniglich die alten Kirchen-Lehrer verstanden werden. Ad Patres gehen, heist, ster- ben. Pathetice, pathetisch, be- weglich, bequem das Ge- müth zu bewegen, hertz- rührend, nachdrücklich. Pathologie, ein Stuck der Artzney-Kunst, in welchem gelehret wird, wie die Kranckheiten an einem Menschen zu erkennen, nach ihren Ursachen zu er- forschen, und nach ihren mancherley Zufällen zu beurtheilen. Patibulum, der Galgen, das Creutz, das Hencken, die Strafe des Stran- ges. Patientia, patience, die Gedult, eine höchst-nöthi- ge Tugend, wächst aber nicht
[Spaltenumbruch]
Pat in der Naͤhe kommt, zubeobachten und zu reco- gnoſciren. Patacon, eine Spaniſche Muͤntze in Flandern, die auf 48. Stuͤber geſchla- gen worden, mit der Zeit aber zu 58. aufgeſtiegen. Patent, wird genennet ein offentliches Ausſchreiben, eine offene Schrift, oder ſo in offener Form ange- ſchlagen wird, damit ſie jederman leſen kan. In forma patente, heiſt of- fen, nicht zuſammen ge- legt. Pater, eigentlich heiſt es der Vatter. Sonſten iſt es ein Ehren-Wort oder Ti- tel, ſo denen geiſtlichen Ordens-Perſonen in der Roͤmiſch - Catholiſchen Kirche, die Prieſter ſind, gegeben wird. Pater no- ſter, darunter wird ge- meiniglich das Vatter unſer, oder das Gebet des HErꝛn verſtanden. Son- ſten ſind Pater noſer ei- ne Schnur von Corallen unterſchiedener Groͤſſe, nach welchen die Ave [Spaltenumbruch] Pat Maria und Pater noſterin der Roͤmiſchen Kirche gebetet werden; heiſt ſon- ſten auch auf teutſch ein Roſen-Crantz. Pater Patrum iſt ein Titel des Roͤmiſchen Pabſts. Pa- tres, die alten Vaͤtter, wordurch gemeiniglich die alten Kirchen-Lehrer verſtanden werden. Ad Patres gehen, heiſt, ſter- ben. Pathetice, pathetiſch, be- weglich, bequem das Ge- muͤth zu bewegen, hertz- ruͤhrend, nachdruͤcklich. Pathologie, ein Stuck der Artzney-Kunſt, in welchem gelehret wird, wie die Kranckheiten an einem Menſchen zu erkennen, nach ihren Urſachen zu er- forſchen, und nach ihren mancherley Zufaͤllen zu beurtheilen. Patibulum, der Galgen, das Creutz, das Hencken, die Strafe des Stran- ges. Patientia, patience, die Gedult, eine hoͤchſt-noͤthi- ge Tugend, waͤchſt aber nicht
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0470" n="452"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Pat</hi></fw><lb/> in der Naͤhe kommt, zu<lb/> beobachten und zu <hi rendition="#aq">reco-<lb/> gnoſci</hi>ren.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Patacon,</hi> eine Spaniſche<lb/> Muͤntze in Flandern, die<lb/> auf 48. Stuͤber geſchla-<lb/> gen worden, mit der Zeit<lb/> aber zu 58. aufgeſtiegen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Patent,</hi> wird genennet ein<lb/> offentliches Ausſchreiben,<lb/> eine offene Schrift, oder<lb/> ſo in offener Form ange-<lb/> ſchlagen wird, damit ſie<lb/> jederman leſen kan. <hi rendition="#aq">In<lb/> forma patente,</hi> heiſt of-<lb/> fen, nicht zuſammen ge-<lb/> legt.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Pater,</hi> eigentlich heiſt es der<lb/> Vatter. Sonſten iſt es<lb/> ein Ehren-Wort oder Ti-<lb/> tel, ſo denen geiſtlichen<lb/> Ordens-Perſonen in der<lb/> Roͤmiſch - Catholiſchen<lb/> Kirche, die Prieſter ſind,<lb/> gegeben wird. <hi rendition="#aq">Pater no-<lb/> ſter,</hi> darunter wird ge-<lb/> meiniglich das Vatter<lb/> unſer, oder das Gebet des<lb/> HErꝛn verſtanden. Son-<lb/> ſten ſind <hi rendition="#aq">Pater noſer</hi> ei-<lb/> ne Schnur von Corallen<lb/> unterſchiedener Groͤſſe,<lb/> nach welchen die <hi rendition="#aq">Ave</hi><lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Pat</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">Maria</hi> und <hi rendition="#aq">Pater noſter</hi><lb/> in der Roͤmiſchen Kirche<lb/> gebetet werden; heiſt ſon-<lb/> ſten auch auf teutſch ein<lb/> Roſen-Crantz. <hi rendition="#aq">Pater<lb/> Patrum</hi> iſt ein Titel des<lb/> Roͤmiſchen Pabſts. <hi rendition="#aq">Pa-<lb/> tres,</hi> die alten Vaͤtter,<lb/> wordurch gemeiniglich<lb/> die alten Kirchen-Lehrer<lb/> verſtanden werden. <hi rendition="#aq">Ad<lb/> Patres</hi> gehen, heiſt, ſter-<lb/> ben.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Pathetice, patheti</hi>ſch, be-<lb/> weglich, bequem das Ge-<lb/> muͤth zu bewegen, hertz-<lb/> ruͤhrend, nachdruͤcklich.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Pathologie,</hi> ein Stuck der<lb/> Artzney-Kunſt, in welchem<lb/> gelehret wird, wie die<lb/> Kranckheiten an einem<lb/> Menſchen zu erkennen,<lb/> nach ihren Urſachen zu er-<lb/> forſchen, und nach ihren<lb/> mancherley Zufaͤllen zu<lb/> beurtheilen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Patibulum,</hi> der Galgen,<lb/> das Creutz, das Hencken,<lb/> die Strafe des Stran-<lb/> ges.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Patientia, patience,</hi> die<lb/> Gedult, eine hoͤchſt-noͤthi-<lb/> ge Tugend, waͤchſt aber<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nicht</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [452/0470]
Pat
Pat
in der Naͤhe kommt, zu
beobachten und zu reco-
gnoſciren.
Patacon, eine Spaniſche
Muͤntze in Flandern, die
auf 48. Stuͤber geſchla-
gen worden, mit der Zeit
aber zu 58. aufgeſtiegen.
Patent, wird genennet ein
offentliches Ausſchreiben,
eine offene Schrift, oder
ſo in offener Form ange-
ſchlagen wird, damit ſie
jederman leſen kan. In
forma patente, heiſt of-
fen, nicht zuſammen ge-
legt.
Pater, eigentlich heiſt es der
Vatter. Sonſten iſt es
ein Ehren-Wort oder Ti-
tel, ſo denen geiſtlichen
Ordens-Perſonen in der
Roͤmiſch - Catholiſchen
Kirche, die Prieſter ſind,
gegeben wird. Pater no-
ſter, darunter wird ge-
meiniglich das Vatter
unſer, oder das Gebet des
HErꝛn verſtanden. Son-
ſten ſind Pater noſer ei-
ne Schnur von Corallen
unterſchiedener Groͤſſe,
nach welchen die Ave
Maria und Pater noſter
in der Roͤmiſchen Kirche
gebetet werden; heiſt ſon-
ſten auch auf teutſch ein
Roſen-Crantz. Pater
Patrum iſt ein Titel des
Roͤmiſchen Pabſts. Pa-
tres, die alten Vaͤtter,
wordurch gemeiniglich
die alten Kirchen-Lehrer
verſtanden werden. Ad
Patres gehen, heiſt, ſter-
ben.
Pathetice, pathetiſch, be-
weglich, bequem das Ge-
muͤth zu bewegen, hertz-
ruͤhrend, nachdruͤcklich.
Pathologie, ein Stuck der
Artzney-Kunſt, in welchem
gelehret wird, wie die
Kranckheiten an einem
Menſchen zu erkennen,
nach ihren Urſachen zu er-
forſchen, und nach ihren
mancherley Zufaͤllen zu
beurtheilen.
Patibulum, der Galgen,
das Creutz, das Hencken,
die Strafe des Stran-
ges.
Patientia, patience, die
Gedult, eine hoͤchſt-noͤthi-
ge Tugend, waͤchſt aber
nicht
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |