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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Phi
Philantropus, ein Men-
schen-Liebhaber.
Philautia, die Liebe seiner
selbst, Eigenliebe, welche
also genennet wird, wann
man viel von sich selbst
hält, und sich viel einbildet.
Philiater, ein Liebhaber der
Artzney-Kunst, einer, der
die Medicin studiret.
Philologie, die Liebe der
freyen Künsten. Eine all-
gemeine Wissenschaft der
Sprachen, Bücher und
Schriften, so da lehret,
selbige recht zu gebrau-
chen.
Philologus, der die Spra-
chen und Schriften ver-
stehet, und dieselben liebet.
Philosophie, die Welt-
Weisheit, Liebe zur Weis-
heit. Jngemein die Er-
kantnus der Natur/ und
der Tugend, auf das Licht
und Schlüsse der Ver-
nunft gegründet. Eigent-
lich ein beständiger und
ernstlicher Fleiß zu Erler-
nung der Weisheit, oder
zur Erkantnus der Din-
ge, wie sie warhastig be-
schaffen sind; und nach
[Spaltenumbruch]
Phi
dem Verstande, in wel-
chem das Wort nunmehr
genommen wird, eine aus
dem Lichte der Natur er-
langte Wissenschaft derer
Dinge, die zu einem glück-
lichen und tugendhaften
Leben erfordert werden.
Philosophiren, der Welt-
Weisheit obliegen, oder
die Welt-Weisheit stu-
di
ren oder lernen; it. von
der Welt-Weisheit han-
deln.
Philosophus, ein Welt-
Weiser, Liebhaber der
Weisheit, der sich der
Welt-Weisheit befleisi-
get, der die Welt-Weis-
heit studiret, und dieselbe
wol begriffen hat. Es wird
aber in einem besonderen
Verstande zuweilen da-
mit gemeinet ein weiser
Mann, der sich mit seiner
Erkantnus über die ge-
meine Meinungen und
Vorurtheile erhoben, in
seinen Begierden mäsig,
in seinem Thun vernünf-
tig, in seinem Vorhaben
beständig, und gegen alle
Zufälle des Glückes gleich
berei-
[Spaltenumbruch]
Phi
Philantropus, ein Men-
ſchen-Liebhaber.
Philautia, die Liebe ſeiner
ſelbſt, Eigenliebe, welche
alſo genennet wird, wann
man viel von ſich ſelbſt
haͤlt, und ſich viel einbildet.
Philiater, ein Liebhaber der
Artzney-Kunſt, einer, der
die Medicin ſtudiret.
Philologie, die Liebe der
freyen Kuͤnſten. Eine all-
gemeine Wiſſenſchaft der
Sprachen, Buͤcher und
Schriften, ſo da lehret,
ſelbige recht zu gebrau-
chen.
Philologus, der die Spra-
chen und Schriften ver-
ſtehet, und dieſelben liebet.
Philoſophie, die Welt-
Weisheit, Liebe zuꝛ Weis-
heit. Jngemein die Er-
kantnus der Natur/ und
der Tugend, auf das Licht
und Schluͤſſe der Ver-
nunft gegruͤndet. Eigent-
lich ein beſtaͤndiger und
ernſtlicher Fleiß zu Erler-
nung der Weisheit, oder
zur Erkantnus der Din-
ge, wie ſie warhaſtig be-
ſchaffen ſind; und nach
[Spaltenumbruch]
Phi
dem Verſtande, in wel-
chem das Wort nunmehr
genommen wird, eine aus
dem Lichte der Natur er-
langte Wiſſenſchaft derer
Dinge, die zu einem gluͤck-
lichen und tugendhaften
Leben erfordert werden.
Philoſophiren, der Welt-
Weisheit obliegen, oder
die Welt-Weisheit ſtu-
di
ren oder lernen; it. von
der Welt-Weisheit han-
deln.
Philoſophus, ein Welt-
Weiſer, Liebhaber der
Weisheit, der ſich der
Welt-Weisheit befleiſi-
get, der die Welt-Weis-
heit ſtudiret, und dieſelbe
wol begriffen hat. Es wird
aber in einem beſonderen
Verſtande zuweilen da-
mit gemeinet ein weiſer
Mann, der ſich mit ſeiner
Erkantnus uͤber die ge-
meine Meinungen und
Vorurtheile erhoben, in
ſeinen Begierden maͤſig,
in ſeinem Thun vernuͤnf-
tig, in ſeinem Vorhaben
beſtaͤndig, und gegen alle
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[468/0486] Phi Phi Philantropus, ein Men- ſchen-Liebhaber. Philautia, die Liebe ſeiner ſelbſt, Eigenliebe, welche alſo genennet wird, wann man viel von ſich ſelbſt haͤlt, und ſich viel einbildet. Philiater, ein Liebhaber der Artzney-Kunſt, einer, der die Medicin ſtudiret. Philologie, die Liebe der freyen Kuͤnſten. Eine all- gemeine Wiſſenſchaft der Sprachen, Buͤcher und Schriften, ſo da lehret, ſelbige recht zu gebrau- chen. Philologus, der die Spra- chen und Schriften ver- ſtehet, und dieſelben liebet. Philoſophie, die Welt- Weisheit, Liebe zuꝛ Weis- heit. Jngemein die Er- kantnus der Natur/ und der Tugend, auf das Licht und Schluͤſſe der Ver- nunft gegruͤndet. Eigent- lich ein beſtaͤndiger und ernſtlicher Fleiß zu Erler- nung der Weisheit, oder zur Erkantnus der Din- ge, wie ſie warhaſtig be- ſchaffen ſind; und nach dem Verſtande, in wel- chem das Wort nunmehr genommen wird, eine aus dem Lichte der Natur er- langte Wiſſenſchaft derer Dinge, die zu einem gluͤck- lichen und tugendhaften Leben erfordert werden. Philoſophiren, der Welt- Weisheit obliegen, oder die Welt-Weisheit ſtu- diren oder lernen; it. von der Welt-Weisheit han- deln. Philoſophus, ein Welt- Weiſer, Liebhaber der Weisheit, der ſich der Welt-Weisheit befleiſi- get, der die Welt-Weis- heit ſtudiret, und dieſelbe wol begriffen hat. Es wird aber in einem beſonderen Verſtande zuweilen da- mit gemeinet ein weiſer Mann, der ſich mit ſeiner Erkantnus uͤber die ge- meine Meinungen und Vorurtheile erhoben, in ſeinen Begierden maͤſig, in ſeinem Thun vernuͤnf- tig, in ſeinem Vorhaben beſtaͤndig, und gegen alle Zufaͤlle des Gluͤckes gleich berei-

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/486>, abgerufen am 22.11.2024.