Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.[Spaltenumbruch]
Arr Hochmuth, Stoltz, zumExempel, hat es aus ar- roganz gethan. it. eigener Ruhm. Arrogiren, sich anmassen. Arsenal, ein Zeughauß, o- der anderer Ort in einer Stadt oder Festung, all- wo man die Waffen nebst ihrem Zugehör verfertiget und verwahret. Arsenicum, Mäuse-Gifft, operment, Hüttenrauch, Ratzen-Pulver. Artes liberales, die sreyen Künste. Articulatus libellus, heist bey den Juristen, wann einer seine Klage nicht in einer continuirlichen Rede vorträget, sondern selbige in gewisse Articul abfasset. Articuliren, etwas von punct zu punct vorbrin- gen oder aufsetzen, etwas in gewisse Articul oder puncten bringen, speci- ficiren. Articulirt, von einem Ge- mählde sagen die Mah- ler, daß es wohl Articu- lirt sey; Wann die Thei- [Spaltenumbruch] Art le daran wohl bezeichnetsind. Articulus, ein Glied, it. ein Theil oder Punct, Satz-Stück, Stück ei- ner Rede, nach welchen der Junhalt derselben ab- getheilet wird, sonst auch Capitel genannt. Also werden Friedens-Hand- lungen, Verträge, Ehe- stifftungen, u. a. m. in ge- wisse Articul abgesetzet. Ein Glaubens-Artickel ist ein Lehrsatz, welchen zu glauben; zu der Seelig- keit nöthig ist. Jn Rech- ten werden gebraucht Be- weiß-Artickel, Articuli probatoriales, dasjeni- ge, so von dem Beklag- ten verneint wird, durch abgehörte Zeugen, oder angeführte Urkunden zu erweisen: und gegen Be- weiß-Artickel, Articuli reprobatoriales, den angeführten Beweiß zu wiederlegen. Ferner in- quisitional - Artickel, worüber ein inquisit oder eingezogener Verbrecher befragt wird. Artickels- Brief, D
[Spaltenumbruch]
Arr Hochmuth, Stoltz, zumExempel, hat es aus ar- roganz gethan. it. eigener Ruhm. Arrogiren, ſich anmaſſen. Arſenal, ein Zeughauß, o- der anderer Ort in einer Stadt oder Feſtung, all- wo man die Waffen nebſt ihrem Zugehoͤr verfertiget und verwahret. Arſenicum, Maͤuſe-Gifft, operment, Huͤttenrauch, Ratzen-Pulver. Artes liberales, die ſreyen Kuͤnſte. Articulatus libellus, heiſt bey den Juriſten, wann einer ſeine Klage nicht in einer continuirlichen Rede vortraͤget, ſondern ſelbige in gewiſſe Articul abfaſſet. Articuliren, etwas von punct zu punct vorbrin- gen oder aufſetzen, etwas in gewiſſe Articul oder puncten bringen, ſpeci- ficiren. Articulirt, von einem Ge- maͤhlde ſagen die Mah- ler, daß es wohl Articu- lirt ſey; Wann die Thei- [Spaltenumbruch] Art le daran wohl bezeichnetſind. Articulus, ein Glied, it. ein Theil oder Punct, Satz-Stuͤck, Stuͤck ei- ner Rede, nach welchen der Junhalt derſelben ab- getheilet wird, ſonſt auch Capitel genannt. Alſo werden Friedens-Hand- lungen, Vertraͤge, Ehe- ſtifftungen, u. a. m. in ge- wiſſe Articul abgeſetzet. Ein Glaubens-Artickel iſt ein Lehrſatz, welchen zu glauben; zu der Seelig- keit noͤthig iſt. Jn Rech- ten werden gebraucht Be- weiß-Artickel, Articuli probatoriales, dasjeni- ge, ſo von dem Beklag- ten verneint wird, durch abgehoͤrte Zeugen, oder angefuͤhrte Urkunden zu erweiſen: und gegen Be- weiß-Artickel, Articuli reprobatoriales, den angefuͤhrten Beweiß zu wiederlegen. Ferner in- quiſitional - Artickel, woruͤber ein inquiſit oder eingezogener Verbrecher befragt wird. Artickels- Brief, D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0065" n="49"/><cb/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Arr</hi></fw><lb/> Hochmuth, Stoltz, zum<lb/> Exempel, hat es aus <hi rendition="#aq">ar-<lb/> roganz</hi> gethan. <hi rendition="#aq">it.</hi> eigener<lb/> Ruhm.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Arrogi</hi>ren, ſich anmaſſen.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Arſenal,</hi> ein Zeughauß, o-<lb/> der anderer Ort in einer<lb/> Stadt oder Feſtung, all-<lb/> wo man die Waffen nebſt<lb/> ihrem Zugehoͤr verfertiget<lb/> und verwahret.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Arſenicum,</hi> Maͤuſe-Gifft,<lb/><hi rendition="#aq">operment,</hi> Huͤttenrauch,<lb/> Ratzen-Pulver.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Artes liberales,</hi> die ſreyen<lb/> Kuͤnſte.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Articulatus libellus,</hi> heiſt<lb/> bey den <hi rendition="#aq">Juri</hi>ſten, wann<lb/> einer ſeine Klage nicht in<lb/><hi rendition="#g">einer</hi> <hi rendition="#aq">continuir</hi>lichen<lb/> Rede vortraͤget, ſondern<lb/> ſelbige in gewiſſe <hi rendition="#aq">Articul</hi><lb/> abfaſſet.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Articuli</hi>ren, etwas von<lb/><hi rendition="#aq">punct</hi> zu <hi rendition="#aq">punct</hi> vorbrin-<lb/> gen oder aufſetzen, etwas<lb/> in gewiſſe <hi rendition="#aq">Articul</hi> oder<lb/><hi rendition="#aq">punct</hi>en bringen, <hi rendition="#aq">ſpeci-<lb/> fici</hi>ren.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Articuli</hi>rt, von einem Ge-<lb/> maͤhlde ſagen die Mah-<lb/> ler, daß es wohl <hi rendition="#aq">Articu-<lb/> li</hi>rt ſey; Wann die Thei-<lb/><cb/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Art</hi></fw><lb/> le daran wohl bezeichnet<lb/> ſind.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">Articulus,</hi> ein Glied, <hi rendition="#aq">it.</hi><lb/> ein Theil oder <hi rendition="#aq">Punct,</hi><lb/> Satz-Stuͤck, Stuͤck ei-<lb/> ner Rede, nach welchen<lb/> der Junhalt derſelben ab-<lb/> getheilet wird, ſonſt auch<lb/><hi rendition="#aq">Capitel</hi> genannt. Alſo<lb/> werden Friedens-Hand-<lb/> lungen, Vertraͤge, Ehe-<lb/> ſtifftungen, u. a. m. in ge-<lb/> wiſſe <hi rendition="#aq">Articul</hi> abgeſetzet.<lb/> Ein Glaubens-Artickel<lb/> iſt ein Lehrſatz, welchen zu<lb/> glauben; zu der Seelig-<lb/> keit noͤthig iſt. Jn Rech-<lb/> ten werden gebraucht Be-<lb/> weiß-Artickel, <hi rendition="#aq">Articuli<lb/> probatoriales,</hi> dasjeni-<lb/> ge, ſo von dem Beklag-<lb/> ten verneint wird, durch<lb/> abgehoͤrte Zeugen, oder<lb/> angefuͤhrte Urkunden zu<lb/> erweiſen: und gegen Be-<lb/> weiß-Artickel, <hi rendition="#aq">Articuli<lb/> reprobatoriales,</hi> den<lb/> angefuͤhrten Beweiß zu<lb/> wiederlegen. Ferner <hi rendition="#aq">in-<lb/> quiſitional -</hi> Artickel,<lb/> woruͤber ein <hi rendition="#aq">inquiſit</hi> oder<lb/> eingezogener Verbrecher<lb/> befragt wird. Artickels-<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#aq">D</hi></fw><fw place="bottom" type="catch">Brief,</fw><lb/></item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [49/0065]
Arr
Art
Hochmuth, Stoltz, zum
Exempel, hat es aus ar-
roganz gethan. it. eigener
Ruhm.
Arrogiren, ſich anmaſſen.
Arſenal, ein Zeughauß, o-
der anderer Ort in einer
Stadt oder Feſtung, all-
wo man die Waffen nebſt
ihrem Zugehoͤr verfertiget
und verwahret.
Arſenicum, Maͤuſe-Gifft,
operment, Huͤttenrauch,
Ratzen-Pulver.
Artes liberales, die ſreyen
Kuͤnſte.
Articulatus libellus, heiſt
bey den Juriſten, wann
einer ſeine Klage nicht in
einer continuirlichen
Rede vortraͤget, ſondern
ſelbige in gewiſſe Articul
abfaſſet.
Articuliren, etwas von
punct zu punct vorbrin-
gen oder aufſetzen, etwas
in gewiſſe Articul oder
puncten bringen, ſpeci-
ficiren.
Articulirt, von einem Ge-
maͤhlde ſagen die Mah-
ler, daß es wohl Articu-
lirt ſey; Wann die Thei-
le daran wohl bezeichnet
ſind.
Articulus, ein Glied, it.
ein Theil oder Punct,
Satz-Stuͤck, Stuͤck ei-
ner Rede, nach welchen
der Junhalt derſelben ab-
getheilet wird, ſonſt auch
Capitel genannt. Alſo
werden Friedens-Hand-
lungen, Vertraͤge, Ehe-
ſtifftungen, u. a. m. in ge-
wiſſe Articul abgeſetzet.
Ein Glaubens-Artickel
iſt ein Lehrſatz, welchen zu
glauben; zu der Seelig-
keit noͤthig iſt. Jn Rech-
ten werden gebraucht Be-
weiß-Artickel, Articuli
probatoriales, dasjeni-
ge, ſo von dem Beklag-
ten verneint wird, durch
abgehoͤrte Zeugen, oder
angefuͤhrte Urkunden zu
erweiſen: und gegen Be-
weiß-Artickel, Articuli
reprobatoriales, den
angefuͤhrten Beweiß zu
wiederlegen. Ferner in-
quiſitional - Artickel,
woruͤber ein inquiſit oder
eingezogener Verbrecher
befragt wird. Artickels-
Brief,
D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |