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Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727.

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Bal
wicht, Gleichheit, Gleich-
gültigkeit, und wird dieses
Wort in Staats-Sa-
chen Gleichniß-Weise al-
so gebrauchet, daß in der
Balance halten, so viel
heisset, als verhüten, daß
ein Potentate oder Staat
nicht mächtiger wird,
dann der andere.
Balancement, die Betrach-
tung, Uberlegung.
Balanciren, die Waage hal-
ten, etwas erwägen, über-
legen, betrachten, in Zweif-
fel stehen.
Balast, so nennen die Schif
fer das jenige, was sie von
Sand, Steinen und an
dern schwehren Sachen,
in Ermanglung der vollen
Ladung, unten ins Schifs
legen, damit es ausrechts
im Wasser stehen bleibet,
seine rechte Tieffe bekömt,
und im Lauff gewiß und
gerade gehen möge.
Balcon, ein Ercker, Fenster
eines Hausses, vor welches
man her aus tretten kan.
Baldachin, ein Thron-Him-
mel, so in den Prunck-Zim-
mern hoher Standes-
Personen über dem Ort
[Spaltenumbruch]
Bal
wo sie zu sitzen pflegen
schwebend bevestiget, oder
bey grossen Solennitaeten
über ihrem Haupt getra-
gen wird. Man nennet
auch so die Himmel, so
über den Altaren zu schwe-
ben pflegen.
Balestra, Balestro, ein Arm-
brust.
Balletten, werden diejeni-
gen Zettel genannt, so die
fouriers und Muster-
schreiber denen gemeinen
Soldaten ertheilen, wann
sie ihnen anzeigen, wo sie
ihre Quartiere nehmen
sollen.
Balon, ein runder Beutel
von Leder, etwan eines
Kopffs groß, so mit Wind
aufgeblasen, und mit der
Faust, oder mit einem
Pritschel, wie ein Ball ge-
schlagen wird.
Balot, nennen die Kauffleute
einen Pallen, in welchem
sie ihre Waaren einge-
packt; es werden dieselben
sodann in Matten oder
Leinwand eingenähet, und
über Wasser und Land
verschicket.
Balo-
[Spaltenumbruch]
Bal
wicht, Gleichheit, Gleich-
guͤltigkeit, und wird dieſes
Wort in Staats-Sa-
chen Gleichniß-Weiſe al-
ſo gebrauchet, daß in der
Balance halten, ſo viel
heiſſet, als verhuͤten, daß
ein Potentate oder Staat
nicht maͤchtiger wird,
dann der andere.
Balancement, die Betrach-
tung, Uberlegung.
Balanciren, die Waage hal-
ten, etwas erwaͤgen, uͤber-
legen, betrachten, in Zweif-
fel ſtehen.
Balaſt, ſo nennen die Schif
fer das jenige, was ſie von
Sand, Steinen und an
dern ſchwehren Sachen,
in Ermanglung der vollen
Ladung, unten ins Schifſ
legen, damit es auſrechts
im Waſſer ſtehen bleibet,
ſeine rechte Tieffe bekoͤmt,
und im Lauff gewiß und
gerade gehen moͤge.
Balcon, ein Ercker, Fenſter
eines Hauſſes, vor welches
man her aus tretten kan.
Baldachin, ein Thron-Him-
mel, ſo in den Prunck-Zim-
mern hoher Standes-
Perſonen uͤber dem Ort
[Spaltenumbruch]
Bal
wo ſie zu ſitzen pflegen
ſchwebend beveſtiget, oder
bey groſſen Solennitæten
uͤber ihrem Haupt getra-
gen wird. Man nennet
auch ſo die Himmel, ſo
uͤber den Altaren zu ſchwe-
ben pflegen.
Baleſtra, Baleſtro, ein Arm-
bruſt.
Balletten, werden diejeni-
gen Zettel genannt, ſo die
fouriers und Muſter-
ſchreiber denen gemeinen
Soldaten ertheilen, wann
ſie ihnen anzeigen, wo ſie
ihre Quartiere nehmen
ſollen.
Balon, ein runder Beutel
von Leder, etwan eines
Kopffs groß, ſo mit Wind
aufgeblaſen, und mit der
Fauſt, oder mit einem
Pritſchel, wie ein Ball ge-
ſchlagen wird.
Balot, nennen die Kauffleute
einen Pallen, in welchem
ſie ihre Waaren einge-
packt; es werden dieſelben
ſodann in Matten oder
Leinwand eingenaͤhet, und
uͤber Waſſer und Land
verſchicket.
Balo-
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[63/0079] Bal Bal wicht, Gleichheit, Gleich- guͤltigkeit, und wird dieſes Wort in Staats-Sa- chen Gleichniß-Weiſe al- ſo gebrauchet, daß in der Balance halten, ſo viel heiſſet, als verhuͤten, daß ein Potentate oder Staat nicht maͤchtiger wird, dann der andere. Balancement, die Betrach- tung, Uberlegung. Balanciren, die Waage hal- ten, etwas erwaͤgen, uͤber- legen, betrachten, in Zweif- fel ſtehen. Balaſt, ſo nennen die Schif fer das jenige, was ſie von Sand, Steinen und an dern ſchwehren Sachen, in Ermanglung der vollen Ladung, unten ins Schifſ legen, damit es auſrechts im Waſſer ſtehen bleibet, ſeine rechte Tieffe bekoͤmt, und im Lauff gewiß und gerade gehen moͤge. Balcon, ein Ercker, Fenſter eines Hauſſes, vor welches man her aus tretten kan. Baldachin, ein Thron-Him- mel, ſo in den Prunck-Zim- mern hoher Standes- Perſonen uͤber dem Ort wo ſie zu ſitzen pflegen ſchwebend beveſtiget, oder bey groſſen Solennitæten uͤber ihrem Haupt getra- gen wird. Man nennet auch ſo die Himmel, ſo uͤber den Altaren zu ſchwe- ben pflegen. Baleſtra, Baleſtro, ein Arm- bruſt. Balletten, werden diejeni- gen Zettel genannt, ſo die fouriers und Muſter- ſchreiber denen gemeinen Soldaten ertheilen, wann ſie ihnen anzeigen, wo ſie ihre Quartiere nehmen ſollen. Balon, ein runder Beutel von Leder, etwan eines Kopffs groß, ſo mit Wind aufgeblaſen, und mit der Fauſt, oder mit einem Pritſchel, wie ein Ball ge- ſchlagen wird. Balot, nennen die Kauffleute einen Pallen, in welchem ſie ihre Waaren einge- packt; es werden dieſelben ſodann in Matten oder Leinwand eingenaͤhet, und uͤber Waſſer und Land verſchicket. Balo-

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Zitationshilfe: Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg, 1727, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gladov_modesprach_1727/79>, abgerufen am 27.11.2024.