Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.

Bild:
<< vorherige Seite

Philosophischer Oefen.
kan man solche fein dick vnd starck blasen lassen/ vnd wo
sie sich in einander schliessen/ können sie mit Schmier-
gel zusammen geschliffen werden/ so darff man sie nicht
lutiren/ (wie aber solches schleiffen geschicht/ wird zu
ende dieses Buchs im Fünfften Theil/ welches von
Handgriffen handelt/ gelehret werden/) sondern hal-
ten/ daß kein Spiritus darzwischen kan außgehen: So
man aber so viel mühe nicht thun wil/ so müssen die fu-
gen verlutirt werden/ mit einem Luto, welches die Spi-
ritus
nicht durchgehen lässet/ (wie im Buch der Hand-
griffen gefunden wird:) die Form vnd Gestalt der
Recipienten wirstu im Abriß finden. Was die grösse
anbelanget/ ist zu wissen/ daß solche nicht können zu
groß seyn/ dan je grösser/ je weniger man derselbigen be-
darff. Doch kan man das Werck mit kleinen auch ver-
richten/ aber desto mehr müssen solcher seyn. Das ober
Mundloch muß etwas weiter seyn als das vntere/ da-
mit sich ein ander Recipient mit seinem vntern Theil
darauff schliesse: Das vnter Loch vngefähr dreyer
zwerchfinger weit/ nach proportion des beygesetzten
Ofens/ welcher einer Spannen weit ist. Wan aber
der Ofen grösser gemacht würde/ so müsten auch die
Löcher an dem Ofen vnd Recipienten grösser gemacht
werden/ damit das Feuer seine Lufft dadurch nehmen
könne. Oder/ so der Ofen weiter inwendig als ein span-
ne were/ so müste man zwey oder drey Röhren auß dem
Ofen gehen lassen/ welche in allem den dritten Theil so
viel Lufft oder weite hetten/ als der Ofen ist/ (dan so
viel Lufft gehöret zu dem Feuer/ wan es vnverhindert
brennen sol) vnd daran Recipienten legen/ nach solch-
er proportion, wie gesagt/ damit das Feuer nicht ver-
stickt würde.

Wie

Philoſophiſcher Oefen.
kan man ſolche fein dick vnd ſtarck blaſen laſſen/ vnd wo
ſie ſich in einander ſchlieſſen/ koͤnnen ſie mit Schmier-
gel zuſammen geſchliffen werden/ ſo darff man ſie nicht
lutiren/ (wie aber ſolches ſchleiffen geſchicht/ wird zu
ende dieſes Buchs im Fuͤnfften Theil/ welches von
Handgriffen handelt/ gelehret werden/) ſondern hal-
ten/ daß kein Spiritus darzwiſchen kan außgehen: So
man aber ſo viel muͤhe nicht thun wil/ ſo muͤſſen die fu-
gen verlutirt werden/ mit einem Luto, welches die Spi-
ritus
nicht durchgehen laͤſſet/ (wie im Buch der Hand-
griffen gefunden wird:) die Form vnd Geſtalt der
Recipienten wirſtu im Abriß finden. Was die groͤſſe
anbelanget/ iſt zu wiſſen/ daß ſolche nicht koͤnnen zu
groß ſeyn/ dan je groͤſſer/ je weniger man derſelbigen be-
darff. Doch kan man das Werck mit kleinen auch ver-
richten/ aber deſto mehr muͤſſen ſolcher ſeyn. Das ober
Mundloch muß etwas weiter ſeyn als das vntere/ da-
mit ſich ein ander Recipient mit ſeinem vntern Theil
darauff ſchlieſſe: Das vnter Loch vngefaͤhr dreyer
zwerchfinger weit/ nach proportion des beygeſetzten
Ofens/ welcher einer Spannen weit iſt. Wan aber
der Ofen groͤſſer gemacht wuͤrde/ ſo muͤſten auch die
Loͤcher an dem Ofen vnd Recipienten groͤſſer gemacht
werden/ damit das Feuer ſeine Lufft dadurch nehmen
koͤnne. Oder/ ſo der Ofen weiter inwendig als ein ſpan-
ne were/ ſo muͤſte man zwey oder drey Roͤhren auß dem
Ofen gehen laſſen/ welche in allem den dritten Theil ſo
viel Lufft oder weite hetten/ als der Ofen iſt/ (dan ſo
viel Lufft gehoͤret zu dem Feuer/ wan es vnverhindert
brennen ſol) vnd daran Recipienten legen/ nach ſolch-
er proportion, wie geſagt/ damit das Feuer nicht ver-
ſtickt wuͤrde.

Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0015" n="11"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Philo&#x017F;ophi&#x017F;cher Oefen.</hi></fw><lb/>
kan man &#x017F;olche fein dick vnd &#x017F;tarck bla&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en/ vnd wo<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich in einander &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en/ ko&#x0364;nnen &#x017F;ie mit Schmier-<lb/>
gel zu&#x017F;ammen ge&#x017F;chliffen werden/ &#x017F;o darff man &#x017F;ie nicht<lb/>
lutiren/ (wie aber &#x017F;olches &#x017F;chleiffen ge&#x017F;chicht/ wird zu<lb/>
ende die&#x017F;es Buchs im Fu&#x0364;nfften Theil/ welches von<lb/>
Handgriffen handelt/ gelehret werden/) &#x017F;ondern hal-<lb/>
ten/ daß kein <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> darzwi&#x017F;chen kan außgehen: So<lb/>
man aber &#x017F;o viel mu&#x0364;he nicht thun wil/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die fu-<lb/>
gen verlutirt werden/ mit einem <hi rendition="#aq">Luto,</hi> welches die <hi rendition="#aq">Spi-<lb/>
ritus</hi> nicht durchgehen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ (wie im Buch der Hand-<lb/>
griffen gefunden wird:) die Form vnd Ge&#x017F;talt der<lb/>
Recipienten wir&#x017F;tu im Abriß finden. Was die gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
anbelanget/ i&#x017F;t zu wi&#x017F;&#x017F;en/ daß &#x017F;olche nicht ko&#x0364;nnen zu<lb/>
groß &#x017F;eyn/ dan je gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ je weniger man der&#x017F;elbigen be-<lb/>
darff. Doch kan man das Werck mit kleinen auch ver-<lb/>
richten/ aber de&#x017F;to mehr mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;olcher &#x017F;eyn. Das ober<lb/>
Mundloch muß etwas weiter &#x017F;eyn als das vntere/ da-<lb/>
mit &#x017F;ich ein ander Recipient mit &#x017F;einem vntern Theil<lb/>
darauff &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;e: Das vnter Loch vngefa&#x0364;hr dreyer<lb/>
zwerchfinger weit/ nach <hi rendition="#aq">proportion</hi> des beyge&#x017F;etzten<lb/>
Ofens/ welcher einer Spannen weit i&#x017F;t. Wan aber<lb/>
der Ofen gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er gemacht wu&#x0364;rde/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;ten auch die<lb/>
Lo&#x0364;cher an dem Ofen vnd Recipienten gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er gemacht<lb/>
werden/ damit das Feuer &#x017F;eine Lufft dadurch nehmen<lb/>
ko&#x0364;nne. Oder/ &#x017F;o der Ofen weiter inwendig als ein &#x017F;pan-<lb/>
ne were/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;te man zwey oder drey Ro&#x0364;hren auß dem<lb/>
Ofen gehen la&#x017F;&#x017F;en/ welche in allem den dritten Theil &#x017F;o<lb/>
viel Lufft oder weite hetten/ als der Ofen i&#x017F;t/ (dan &#x017F;o<lb/>
viel Lufft geho&#x0364;ret zu dem Feuer/ wan es vnverhindert<lb/>
brennen &#x017F;ol) vnd daran Recipienten legen/ nach &#x017F;olch-<lb/>
er <hi rendition="#aq">proportion,</hi> wie ge&#x017F;agt/ damit das Feuer nicht ver-<lb/>
&#x017F;tickt wu&#x0364;rde.</p>
          <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0015] Philoſophiſcher Oefen. kan man ſolche fein dick vnd ſtarck blaſen laſſen/ vnd wo ſie ſich in einander ſchlieſſen/ koͤnnen ſie mit Schmier- gel zuſammen geſchliffen werden/ ſo darff man ſie nicht lutiren/ (wie aber ſolches ſchleiffen geſchicht/ wird zu ende dieſes Buchs im Fuͤnfften Theil/ welches von Handgriffen handelt/ gelehret werden/) ſondern hal- ten/ daß kein Spiritus darzwiſchen kan außgehen: So man aber ſo viel muͤhe nicht thun wil/ ſo muͤſſen die fu- gen verlutirt werden/ mit einem Luto, welches die Spi- ritus nicht durchgehen laͤſſet/ (wie im Buch der Hand- griffen gefunden wird:) die Form vnd Geſtalt der Recipienten wirſtu im Abriß finden. Was die groͤſſe anbelanget/ iſt zu wiſſen/ daß ſolche nicht koͤnnen zu groß ſeyn/ dan je groͤſſer/ je weniger man derſelbigen be- darff. Doch kan man das Werck mit kleinen auch ver- richten/ aber deſto mehr muͤſſen ſolcher ſeyn. Das ober Mundloch muß etwas weiter ſeyn als das vntere/ da- mit ſich ein ander Recipient mit ſeinem vntern Theil darauff ſchlieſſe: Das vnter Loch vngefaͤhr dreyer zwerchfinger weit/ nach proportion des beygeſetzten Ofens/ welcher einer Spannen weit iſt. Wan aber der Ofen groͤſſer gemacht wuͤrde/ ſo muͤſten auch die Loͤcher an dem Ofen vnd Recipienten groͤſſer gemacht werden/ damit das Feuer ſeine Lufft dadurch nehmen koͤnne. Oder/ ſo der Ofen weiter inwendig als ein ſpan- ne were/ ſo muͤſte man zwey oder drey Roͤhren auß dem Ofen gehen laſſen/ welche in allem den dritten Theil ſo viel Lufft oder weite hetten/ als der Ofen iſt/ (dan ſo viel Lufft gehoͤret zu dem Feuer/ wan es vnverhindert brennen ſol) vnd daran Recipienten legen/ nach ſolch- er proportion, wie geſagt/ damit das Feuer nicht ver- ſtickt wuͤrde. Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/15
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/15>, abgerufen am 21.11.2024.