Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.Erster Theil weder Sal volatile, es komme gleich von Urin, Tarta-ro, Succino, Cornu Cervi, oder dergleichen Vegeta- bilien oder Animalien, ist der Natur/ daß es die sul- phurische dinge in jhrer Farb erhöhet vnd alteriret/ ent- weder in eine verbesserung oder in eine verböserung; ge- meiniglich aber macht es die Olea trüb/ schwartz vnd v- bel-riechend/ gleich wie bey dem Succino, Cornu Cer- vi, oder Tartaro zu sehen ist. Weiln man dan nun weiß/ wovon die Olitäten solchen gestanck vnd schwärtze bekommen/ so ist leichtlich zu helffen/ daß solches in der Distillation nicht geschicht/ vnd so es geschehen/ wie- derumb zu remediren/ durch eine Rectification mit Spiritu Salis. Dan ein iedweder Sal volatile ist einem iedwedern Spiritui acido entgegen/ vnd ein Spiritus a- cidus dem Sali volatili, welches Naturam Salis Tar- tari hat. Dan mit einem Spiritu Urinae, oder einem andern Spiritu ex Sale volatili distillato kan man eben so wol die Metallen/ welche in Spiritibus acidis solvirt seyn/ praecipitiren/ gleich als mit Liquore Salis Tar- tari. Welches hernach im 2. Theil dieses Buchs sol gelehret werden. Weiln dan gehört/ daß ein iedweder saurer Spiritus, Man nimt das trübe vnd schwartze Oleum Succini, thut
Erſter Theil weder Sal volatile, es komme gleich von Urin, Tarta-ro, Succino, Cornu Cervi, oder dergleichen Vegeta- bilien oder Animalien, iſt der Natur/ daß es die ſul- phuriſche dinge in jhrer Farb erhoͤhet vnd alteriret/ ent- weder in eine verbeſſerung oder in eine verboͤſerung; ge- meiniglich aber macht es die Olea truͤb/ ſchwartz vnd v- bel-riechend/ gleich wie bey dem Succino, Cornu Cer- vi, oder Tartaro zu ſehen iſt. Weiln man dan nun weiß/ wovon die Olitaͤten ſolchen geſtanck vnd ſchwaͤrtze bekommen/ ſo iſt leichtlich zu helffen/ daß ſolches in der Diſtillation nicht geſchicht/ vnd ſo es geſchehen/ wie- derumb zu remediren/ durch eine Rectification mit Spiritu Salis. Dan ein iedweder Sal volatile iſt einem iedwedern Spiritui acido entgegen/ vnd ein Spiritus a- cidus dem Sali volatili, welches Naturam Salis Tar- tari hat. Dan mit einem Spiritu Urinæ, oder einem andern Spiritu ex Sale volatili diſtillato kan man eben ſo wol die Metallen/ welche in Spiritibus acidis ſolvirt ſeyn/ præcipitiren/ gleich als mit Liquore Salis Tar- tari. Welches hernach im 2. Theil dieſes Buchs ſol gelehret werden. Weiln dan gehoͤrt/ daß ein iedweder ſaurer Spiritus, Man nimt das truͤbe vnd ſchwartze Oleum Succini, thut
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="32"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſter Theil</hi></fw><lb/> weder <hi rendition="#aq">Sal volatile,</hi> es komme gleich von <hi rendition="#aq">Urin, Tarta-<lb/> ro, Succino, Cornu Cervi,</hi> oder dergleichen <hi rendition="#aq">Vegeta-<lb/> bilien</hi> oder <hi rendition="#aq">Animalien,</hi> iſt der Natur/ daß es die <hi rendition="#aq">ſul-<lb/> phuri</hi>ſche dinge in jhrer Farb erhoͤhet vnd <hi rendition="#aq">alteri</hi>ret/ ent-<lb/> weder in eine verbeſſerung oder in eine verboͤſerung; ge-<lb/> meiniglich aber macht es die <hi rendition="#aq">Olea</hi> truͤb/ ſchwartz vnd v-<lb/> bel-riechend/ gleich wie bey dem <hi rendition="#aq">Succino, Cornu Cer-<lb/> vi,</hi> oder <hi rendition="#aq">Tartaro</hi> zu ſehen iſt. Weiln man dan nun<lb/> weiß/ wovon die <hi rendition="#aq">Olit</hi>aͤten ſolchen geſtanck vnd ſchwaͤrtze<lb/> bekommen/ ſo iſt leichtlich zu helffen/ daß ſolches in der<lb/><hi rendition="#aq">Diſtillation</hi> nicht geſchicht/ vnd ſo es geſchehen/ wie-<lb/> derumb zu <hi rendition="#aq">remedi</hi>ren/ durch eine <hi rendition="#aq">Rectification</hi> mit<lb/><hi rendition="#aq">Spiritu Salis.</hi> Dan ein iedweder <hi rendition="#aq">Sal volatile</hi> iſt einem<lb/> iedwedern <hi rendition="#aq">Spiritui acido</hi> entgegen/ vnd ein <hi rendition="#aq">Spiritus a-<lb/> cidus</hi> dem <hi rendition="#aq">Sali volatili,</hi> welches <hi rendition="#aq">Naturam Salis Tar-<lb/> tari</hi> hat. Dan mit einem <hi rendition="#aq">Spiritu Urinæ,</hi> oder einem<lb/> andern <hi rendition="#aq">Spiritu ex Sale volatili diſtillato</hi> kan man eben<lb/> ſo wol die Metallen/ welche in <hi rendition="#aq">Spiritibus acidis ſolvi</hi>rt<lb/> ſeyn/ <hi rendition="#aq">præcipiti</hi>ren/ gleich als mit <hi rendition="#aq">Liquore Salis Tar-<lb/> tari.</hi> Welches hernach im 2. Theil dieſes Buchs ſol<lb/> gelehret werden.</p><lb/> <p>Weiln dan gehoͤrt/ daß ein iedweder ſaurer <hi rendition="#aq">Spiritus,</hi><lb/> er ſey gleich von Saltz/ <hi rendition="#aq">Vitriol,</hi> Alaun oder Eſſig/ das<lb/><hi rendition="#aq">Sal volatile</hi> toͤdte/ vnd jhm ſeine Krafft nehme/ daß es<lb/> nit mehr <hi rendition="#aq">volatili</hi>ſch bleibt/ ſondern <hi rendition="#aq">figirt</hi> wird/ dadurch<lb/> es geſchwaͤcht/ vnd das jenige fahren laͤſt/ zu welchem es<lb/> ſich geſellet hatte/ vnd ſolche ſchwaͤrtze verurſachet. Al-<lb/> ſo iſt von noͤhten/ daß es alhier mit dieſen ſtinckenden<lb/><hi rendition="#aq">Oleis</hi> auch alſo geſchehen muß auff folgende weiſe.</p><lb/> <p>Man nimt das truͤbe vnd ſchwartze <hi rendition="#aq">Oleum Succini,<lb/> Tartari,</hi> oder ein anders/ welches man klar haben wil/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">thut</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0036]
Erſter Theil
weder Sal volatile, es komme gleich von Urin, Tarta-
ro, Succino, Cornu Cervi, oder dergleichen Vegeta-
bilien oder Animalien, iſt der Natur/ daß es die ſul-
phuriſche dinge in jhrer Farb erhoͤhet vnd alteriret/ ent-
weder in eine verbeſſerung oder in eine verboͤſerung; ge-
meiniglich aber macht es die Olea truͤb/ ſchwartz vnd v-
bel-riechend/ gleich wie bey dem Succino, Cornu Cer-
vi, oder Tartaro zu ſehen iſt. Weiln man dan nun
weiß/ wovon die Olitaͤten ſolchen geſtanck vnd ſchwaͤrtze
bekommen/ ſo iſt leichtlich zu helffen/ daß ſolches in der
Diſtillation nicht geſchicht/ vnd ſo es geſchehen/ wie-
derumb zu remediren/ durch eine Rectification mit
Spiritu Salis. Dan ein iedweder Sal volatile iſt einem
iedwedern Spiritui acido entgegen/ vnd ein Spiritus a-
cidus dem Sali volatili, welches Naturam Salis Tar-
tari hat. Dan mit einem Spiritu Urinæ, oder einem
andern Spiritu ex Sale volatili diſtillato kan man eben
ſo wol die Metallen/ welche in Spiritibus acidis ſolvirt
ſeyn/ præcipitiren/ gleich als mit Liquore Salis Tar-
tari. Welches hernach im 2. Theil dieſes Buchs ſol
gelehret werden.
Weiln dan gehoͤrt/ daß ein iedweder ſaurer Spiritus,
er ſey gleich von Saltz/ Vitriol, Alaun oder Eſſig/ das
Sal volatile toͤdte/ vnd jhm ſeine Krafft nehme/ daß es
nit mehr volatiliſch bleibt/ ſondern figirt wird/ dadurch
es geſchwaͤcht/ vnd das jenige fahren laͤſt/ zu welchem es
ſich geſellet hatte/ vnd ſolche ſchwaͤrtze verurſachet. Al-
ſo iſt von noͤhten/ daß es alhier mit dieſen ſtinckenden
Oleis auch alſo geſchehen muß auff folgende weiſe.
Man nimt das truͤbe vnd ſchwartze Oleum Succini,
Tartari, oder ein anders/ welches man klar haben wil/
thut
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |