Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Philosophischer Oefen

sind/ darumb sie nicht desto geringer/ weiln die grawheit
jhnen nur von einem Kohlen-rauch herkompt/ vnd der-
halben zu anderm Gebrauch nicht zu scheuen. Wer aber
darinnen ein bedencken hat/ kan die kohlen zuvor glüend
machen/ ehe er solche in den Sublimir-Ofen leget/ so
wird er schöne weisse Flores bekommen.

Vnd ist dieses auch zu observiren/ daß man das mit-
ler Kohlen-loch/ dadurch die kohlen vnd Antimonium
eingetragen werden/ nimmer zu macht/ auf daß das feur
genugsam brennen kan/ sonst würden die Flores in den
obersten Sublimir-häfen gelb vnd röhtlicht werden/ we-
gen des Sulphuris Antimonii, welcher höher fleugt als
der Regulus, welches man nicht zu besorgen hat/ so man
Lufft genug gibt.

Vnd kan also auff diese weise mit 3. 4. oder 5. Pfund
kohlen in einer Stund ein Pfund Florum gemacht wer-
den/ geht dem Antimonio gantz wenig ab/ nur all ein von
seinem anzündlichen Schwefel wird etwas verbrandt/
das vbrige geht alles in Flores: Doch muß man Sub-
limir-häfen genug auff einander setzen/ damit die Flores
raum genug haben/ vnd vber sich steigen können.

Also auff diese weise kosten die Flores gantz wenig/
auch ein gantz Pfund nicht so viel als sonsten nur ein
Loth/ welche in verschlossen Sublimir-gefässen durch die
bekandte weise seynd gemacht worden. Vnd seynd diese
im freyen Fewer gemacht auch viel besser vnd sicherer
zugebrauchen/ als die andern: Dan diese nicht so vehe-
mente Vomitus machen als die andern/ ja auch die je-
nigen welche in den vntersten häfen gesamlet seyn/ gantz
vnd gar keine/ sondern sind diaphoretisch/ gleich als
wan sie mit Nitro wären verpufft worden/ also werden

sie

E v

Philoſophiſcher Oefen

ſind/ darumb ſie nicht deſto geringer/ weiln die grawheit
jhnen nur von einem Kohlen-rauch herkompt/ vnd der-
halben zu anderm Gebrauch nicht zu ſcheuen. Wer aber
darinnen ein bedencken hat/ kan die kohlen zuvor gluͤend
machen/ ehe er ſolche in den Sublimir-Ofen leget/ ſo
wird er ſchoͤne weiſſe Flores bekommen.

Vnd iſt dieſes auch zu obſerviren/ daß man das mit-
ler Kohlen-loch/ dadurch die kohlen vnd Antimonium
eingetragen werden/ nimmer zu macht/ auf daß das feur
genugſam brennen kan/ ſonſt wuͤrden die Flores in den
oberſten Sublimir-haͤfen gelb vnd roͤhtlicht werden/ we-
gen des Sulphuris Antimonii, welcher hoͤher fleugt als
der Regulus, welches man nicht zu beſorgen hat/ ſo man
Lufft genug gibt.

Vnd kan alſo auff dieſe weiſe mit 3. 4. oder 5. Pfund
kohlen in einer Stund ein Pfund Florum gemacht wer-
den/ geht dem Antimonio gantz wenig ab/ nuꝛ all ein von
ſeinem anzuͤndlichen Schwefel wird etwas verbrandt/
das vbrige geht alles in Flores: Doch muß man Sub-
limir-haͤfen genug auff einander ſetzen/ damit die Flores
raum genug haben/ vnd vber ſich ſteigen koͤnnen.

Alſo auff dieſe weiſe koſten die Flores gantz wenig/
auch ein gantz Pfund nicht ſo viel als ſonſten nur ein
Loth/ welche in verſchloſſen Sublimir-gefaͤſſen durch die
bekandte weiſe ſeynd gemacht worden. Vnd ſeynd dieſe
im freyen Fewer gemacht auch viel beſſer vnd ſicherer
zugebrauchen/ als die andern: Dan dieſe nicht ſo vehe-
mente Vomitus machen als die andern/ ja auch die je-
nigen welche in den vnterſten haͤfen geſamlet ſeyn/ gantz
vnd gar keine/ ſondern ſind diaphoretiſch/ gleich als
wan ſie mit Nitro waͤren verpufft worden/ alſo werden

ſie

E v

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0077" n="73"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Philo&#x017F;ophi&#x017F;cher Oefen</hi></fw><lb/>
&#x017F;ind/ darumb &#x017F;ie nicht de&#x017F;to geringer/ weiln die grawheit<lb/>
jhnen nur von einem Kohlen-rauch herkompt/ vnd der-<lb/>
halben zu anderm Gebrauch nicht zu &#x017F;cheuen. Wer aber<lb/>
darinnen ein bedencken hat/ kan die kohlen zuvor glu&#x0364;end<lb/>
machen/ ehe er &#x017F;olche in den <hi rendition="#aq">Sublimir-</hi>Ofen leget/ &#x017F;o<lb/>
wird er &#x017F;cho&#x0364;ne wei&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Flores</hi> bekommen.</p><lb/>
          <p>Vnd i&#x017F;t die&#x017F;es auch zu <hi rendition="#aq">ob&#x017F;ervi</hi>ren/ daß man das mit-<lb/>
ler Kohlen-loch/ dadurch die kohlen vnd <hi rendition="#aq">Antimonium</hi><lb/>
eingetragen werden/ nimmer zu macht/ auf daß das feur<lb/>
genug&#x017F;am brennen kan/ &#x017F;on&#x017F;t wu&#x0364;rden die <hi rendition="#aq">Flores</hi> in den<lb/>
ober&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Sublimir-</hi>ha&#x0364;fen gelb vnd ro&#x0364;htlicht werden/ we-<lb/>
gen des <hi rendition="#aq">Sulphuris Antimonii,</hi> welcher ho&#x0364;her fleugt als<lb/>
der <hi rendition="#aq">Regulus,</hi> welches man nicht zu be&#x017F;orgen hat/ &#x017F;o man<lb/>
Lufft genug gibt.</p><lb/>
          <p>Vnd kan al&#x017F;o auff die&#x017F;e wei&#x017F;e mit 3. 4. oder 5. Pfund<lb/>
kohlen in einer Stund ein Pfund <hi rendition="#aq">Florum</hi> gemacht wer-<lb/>
den/ geht dem <hi rendition="#aq">Antimonio</hi> gantz wenig ab/ nu&#xA75B; all ein von<lb/>
&#x017F;einem anzu&#x0364;ndlichen Schwefel wird etwas verbrandt/<lb/>
das vbrige geht alles in <hi rendition="#aq">Flores:</hi> Doch muß man <hi rendition="#aq">Sub-<lb/>
limir-</hi>ha&#x0364;fen genug auff einander &#x017F;etzen/ damit die <hi rendition="#aq">Flores</hi><lb/>
raum genug haben/ vnd vber &#x017F;ich &#x017F;teigen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>Al&#x017F;o auff die&#x017F;e wei&#x017F;e ko&#x017F;ten die <hi rendition="#aq">Flores</hi> gantz wenig/<lb/>
auch ein gantz Pfund nicht &#x017F;o viel als &#x017F;on&#x017F;ten nur ein<lb/>
Loth/ welche in ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Sublimir-</hi>gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en durch die<lb/>
bekandte wei&#x017F;e &#x017F;eynd gemacht worden. Vnd &#x017F;eynd die&#x017F;e<lb/>
im freyen Fewer gemacht auch viel be&#x017F;&#x017F;er vnd &#x017F;icherer<lb/>
zugebrauchen/ als die andern: Dan die&#x017F;e nicht &#x017F;o <hi rendition="#aq">vehe-<lb/>
mente Vomitus</hi> machen als die andern/ ja auch die je-<lb/>
nigen welche in den vnter&#x017F;ten ha&#x0364;fen ge&#x017F;amlet &#x017F;eyn/ gantz<lb/>
vnd gar keine/ &#x017F;ondern &#x017F;ind <hi rendition="#aq">diaphore</hi>ti&#x017F;ch/ gleich als<lb/>
wan &#x017F;ie mit <hi rendition="#aq">Nitro</hi> wa&#x0364;ren verpufft worden/ al&#x017F;o werden<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E v</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ie</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[73/0077] Philoſophiſcher Oefen ſind/ darumb ſie nicht deſto geringer/ weiln die grawheit jhnen nur von einem Kohlen-rauch herkompt/ vnd der- halben zu anderm Gebrauch nicht zu ſcheuen. Wer aber darinnen ein bedencken hat/ kan die kohlen zuvor gluͤend machen/ ehe er ſolche in den Sublimir-Ofen leget/ ſo wird er ſchoͤne weiſſe Flores bekommen. Vnd iſt dieſes auch zu obſerviren/ daß man das mit- ler Kohlen-loch/ dadurch die kohlen vnd Antimonium eingetragen werden/ nimmer zu macht/ auf daß das feur genugſam brennen kan/ ſonſt wuͤrden die Flores in den oberſten Sublimir-haͤfen gelb vnd roͤhtlicht werden/ we- gen des Sulphuris Antimonii, welcher hoͤher fleugt als der Regulus, welches man nicht zu beſorgen hat/ ſo man Lufft genug gibt. Vnd kan alſo auff dieſe weiſe mit 3. 4. oder 5. Pfund kohlen in einer Stund ein Pfund Florum gemacht wer- den/ geht dem Antimonio gantz wenig ab/ nuꝛ all ein von ſeinem anzuͤndlichen Schwefel wird etwas verbrandt/ das vbrige geht alles in Flores: Doch muß man Sub- limir-haͤfen genug auff einander ſetzen/ damit die Flores raum genug haben/ vnd vber ſich ſteigen koͤnnen. Alſo auff dieſe weiſe koſten die Flores gantz wenig/ auch ein gantz Pfund nicht ſo viel als ſonſten nur ein Loth/ welche in verſchloſſen Sublimir-gefaͤſſen durch die bekandte weiſe ſeynd gemacht worden. Vnd ſeynd dieſe im freyen Fewer gemacht auch viel beſſer vnd ſicherer zugebrauchen/ als die andern: Dan dieſe nicht ſo vehe- mente Vomitus machen als die andern/ ja auch die je- nigen welche in den vnterſten haͤfen geſamlet ſeyn/ gantz vnd gar keine/ ſondern ſind diaphoretiſch/ gleich als wan ſie mit Nitro waͤren verpufft worden/ alſo werden ſie E v

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/77
Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolf: Furni Novi Philosophici. Bd. 1. Amsterdam, 1646, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni01_1646/77>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.