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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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Ander Theil
ein viel reinerer/ vnd penetrirender Spiritus, vber wei-
len in solutione & caogulatione beider specierum viel
feces seyn gefallen/ vnd sich abgesondert haben/ so man
aber zu einem theil Vitriolo 2 theil Tartari nimbt/ vnd
zusammen solvirt, filtriret vnd coaguliret, so scheusst der
Tartarus mit dem Vitriolo nicht mehr an/ sondern blei-
bet ein dicker Safft einem Honig gleich/ auß welchem
mit Spiritu Vini ein gute Tinctur gegen obstructiones
kan extrahirt werden. Solcher Safft so davon ein Scrup.
ad
ein Drachm. wird eingeben/ so purgiret er gantz lind/
doch machet er auch bißweilen einen Vomitun, sonderlich
wann der Vitriol nicht rein vnd gut gewesen ist. Vnd
kan auch in einen Spiritum, dem vorigen an kräfften
vnd tugenden nicht vngleich/ distilliret werden/ vber diese
ob erzehlte weise einen Spiritum Tartari metallisatum
zu distilliren/ ist noch ein anderer modus, durch welchen
etliche metalla vnd mineralia in viel lieblicher vnd kräff-
tiger Spiritus vnd Olea können gebracht werden/ vnd
geschicht solches auff diese weise.

Nimb einen pulverisirten weissen reinischen Wein-
stein/ vnd vbergiesse solchen mit süssem Fließ- oder Regen-
wasser/ also daß vngefähr zu 1 Pfund 10. oder 12. Pfund
wasser kommen/ oder so viel/ daß der Tartarus darinnen im
kochen solviret kan werden/ koche solchen mit dem Wasser
in einem verzinneten Kessel/ oder besser im verglasurten
Hafen/ so lange biß er gantz vnd gar im Wasser zergan-
gen ist/ vnterdessen hebe allzeit den Schaum/ welcher o-
ben auff den sud kommet/ mit einem höltzernen Schaum-
löffel fleissig ab/ vnd wann kein Schaum mehr auffstei-
get/ vnd aller Tartarus solviret ist/ so giesse die Solution
also heiß durch ein leinen Tuch/ welches vber ein erden

verglas-

Ander Theil
ein viel reinerer/ vnd penetrirender Spiritus, vber wei-
len in ſolutione & caogulatione beider ſpecierum viel
feces ſeyn gefallen/ vnd ſich abgeſondert haben/ ſo man
aber zu einem theil Vitriolo 2 theil Tartari nimbt/ vnd
zuſam̃en ſolvirt, filtriret vnd coaguliret, ſo ſcheuſſt der
Tartarus mit dem Vitriolo nicht mehr an/ ſondern blei-
bet ein dicker Safft einem Honig gleich/ auß welchem
mit Spiritu Vini ein gute Tinctur gegen obſtructiones
kan extrahirt werden. Solcher Safft ſo davon ein Scrup.
ad
ein Drachm. wird eingeben/ ſo purgiret er gantz lind/
doch machet er auch bißweilen einen Vomitũ, ſonderlich
wann der Vitriol nicht rein vnd gut geweſen iſt. Vnd
kan auch in einen Spiritum, dem vorigen an kraͤfften
vnd tugenden nicht vngleich/ diſtilliret werden/ vber dieſe
ob erzehlte weiſe einen Spiritum Tartari metalliſatum
zu diſtilliren/ iſt noch ein anderer modus, durch welchen
etliche metalla vnd mineralia in viel lieblicher vnd kraͤff-
tiger Spiritus vnd Olea koͤnnen gebracht werden/ vnd
geſchicht ſolches auff dieſe weiſe.

Nimb einen pulveriſirten weiſſen reiniſchen Wein-
ſtein/ vnd vbergieſſe ſolchen mit ſuͤſſem Fließ- oder Regen-
waſſer/ alſo daß vngefaͤhr zu 1 Pfund 10. oder 12. Pfund
waſſer kom̃en/ oder ſo viel/ daß der Tartarus darinnen im
kochen ſolviret kan werden/ koche ſolchen mit dem Waſſer
in einem verzinneten Keſſel/ oder beſſer im verglaſurten
Hafen/ ſo lange biß er gantz vnd gar im Waſſer zergan-
gen iſt/ vnterdeſſen hebe allzeit den Schaum/ welcher o-
ben auff den ſud kommet/ mit einem hoͤltzernen Schaum-
loͤffel fleiſſig ab/ vnd wann kein Schaum mehr auffſtei-
get/ vnd aller Tartarus ſolviret iſt/ ſo gieſſe die Solution
alſo heiß durch ein leinen Tuch/ welches vber ein erden

verglaſ-
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[108/0112] Ander Theil ein viel reinerer/ vnd penetrirender Spiritus, vber wei- len in ſolutione & caogulatione beider ſpecierum viel feces ſeyn gefallen/ vnd ſich abgeſondert haben/ ſo man aber zu einem theil Vitriolo 2 theil Tartari nimbt/ vnd zuſam̃en ſolvirt, filtriret vnd coaguliret, ſo ſcheuſſt der Tartarus mit dem Vitriolo nicht mehr an/ ſondern blei- bet ein dicker Safft einem Honig gleich/ auß welchem mit Spiritu Vini ein gute Tinctur gegen obſtructiones kan extrahirt werden. Solcher Safft ſo davon ein Scrup. ad ein Drachm. wird eingeben/ ſo purgiret er gantz lind/ doch machet er auch bißweilen einen Vomitũ, ſonderlich wann der Vitriol nicht rein vnd gut geweſen iſt. Vnd kan auch in einen Spiritum, dem vorigen an kraͤfften vnd tugenden nicht vngleich/ diſtilliret werden/ vber dieſe ob erzehlte weiſe einen Spiritum Tartari metalliſatum zu diſtilliren/ iſt noch ein anderer modus, durch welchen etliche metalla vnd mineralia in viel lieblicher vnd kraͤff- tiger Spiritus vnd Olea koͤnnen gebracht werden/ vnd geſchicht ſolches auff dieſe weiſe. Nimb einen pulveriſirten weiſſen reiniſchen Wein- ſtein/ vnd vbergieſſe ſolchen mit ſuͤſſem Fließ- oder Regen- waſſer/ alſo daß vngefaͤhr zu 1 Pfund 10. oder 12. Pfund waſſer kom̃en/ oder ſo viel/ daß der Tartarus darinnen im kochen ſolviret kan werden/ koche ſolchen mit dem Waſſer in einem verzinneten Keſſel/ oder beſſer im verglaſurten Hafen/ ſo lange biß er gantz vnd gar im Waſſer zergan- gen iſt/ vnterdeſſen hebe allzeit den Schaum/ welcher o- ben auff den ſud kommet/ mit einem hoͤltzernen Schaum- loͤffel fleiſſig ab/ vnd wann kein Schaum mehr auffſtei- get/ vnd aller Tartarus ſolviret iſt/ ſo gieſſe die Solution alſo heiß durch ein leinen Tuch/ welches vber ein erden verglaſ-

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/112>, abgerufen am 25.11.2024.