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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.

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Philosophischer Oefen.

beitet/ alle seine schärffe verlieret vnd süß wird/ vnd ge-
nugsamb von der Natur hernach kan vberwunden vnd
außgetrieben werden/ dardurch die obstructiones eröf-
net vnd die Kranckheit benommen wird.

Diese meine Meinung vom mißbrauch der Magiste-
rien vnd gutem brauch der Corallen/ hab ich zu beschrei-
beu nicht können vnterlassen/ wiewol ich gewiß weiß/ daß
es von dem wenigern theil (weil es jnen frembd wird für-
kommen) angenommen werden wird: Gleichwol möch-
ten noch einige seyn/ welche die Warheit zu vntersuchen
keinen verdruß haben/ den Dingen weiter nach-dencken/
vnd endlich finden werden/ daß die Sache so frembd nicht
ist/ als sie zu seyn scheinet: wer es aber nicht glauben oder
begreiffen kan/ der mag bey seinen Magisteriis bleiben.

Will es dann ja jemand frembd zu seyn düncken/
daß pulverisirte Corallen oder Perlen im Magen zer-
schmeltzen/ vnd jhre Kraftbeweisen sollen? was würde
er dann sagen/ wann ich bewiese/ daß vnpulverisirte
Perlen vnd Krebsen-stein/ wie auch runde körner von
Corallen eingenommen/ gantz vnd gar von dem humo-
re melancholico verzehret werden/ also/ daß davon mit
den excrementis nichts wiederumb außkompt? vnd was
noch mehr ist/ auch harte vnd compacta metalla, als Ei-
sen vnd Speauter oder Zinck nicht dargegen bestehen
können: vnd geschicht aber solches nur allein bey den
Melancholicis: bey den Sanguineis vnd Phlegmati-
cis aber so viel nicht/ welche es auch selten pflegen von-
nöhten zu haben. Dann ich vielmahl gesehen/ daß star-
cken Leuten/ gegen obstructiones, a [irrelevantes Material - 1 Zeichen fehlt] ad [irrelevantes Material - 1 Zeichen fehlt] j. auff-
einmahl Rasurae Martis ist eingegeben worden/ welchen

B iiij

Philoſophiſcher Oefen.

beitet/ alle ſeine ſchaͤrffe verlieret vnd ſuͤß wird/ vnd ge-
nugſamb von der Natur hernach kan vberwunden vnd
außgetrieben werden/ dardurch die obſtructiones eroͤf-
net vnd die Kranckheit benommen wird.

Dieſe meine Meinung vom mißbrauch der Magiſte-
rien vnd gutem brauch der Corallen/ hab ich zu beſchrei-
beu nicht koͤnnen vnterlaſſen/ wiewol ich gewiß weiß/ daß
es von dem wenigern theil (weil es jnen frembd wird fuͤr-
kommen) angenommen werden wird: Gleichwol moͤch-
ten noch einige ſeyn/ welche die Warheit zu vnterſuchen
keinen verdruß haben/ den Dingen weiter nach-dencken/
vnd endlich finden werden/ daß die Sache ſo frembd nicht
iſt/ als ſie zu ſeyn ſcheinet: wer es aber nicht glauben oder
begreiffen kan/ der mag bey ſeinen Magiſteriis bleiben.

Will es dann ja jemand frembd zu ſeyn duͤncken/
daß pulveriſirte Corallen oder Perlen im Magen zer-
ſchmeltzen/ vnd jhre Kraftbeweiſen ſollen? was wuͤrde
er dann ſagen/ wann ich bewieſe/ daß vnpulveriſirte
Perlen vnd Krebſen-ſtein/ wie auch runde koͤrner von
Corallen eingenommen/ gantz vnd gar von dem humo-
re melancholico verzehret werden/ alſo/ daß davon mit
den excrementis nichts wiederumb außkompt? vnd was
noch mehr iſt/ auch harte vnd compacta metalla, als Ei-
ſen vnd Speauter oder Zinck nicht dargegen beſtehen
koͤnnen: vnd geſchicht aber ſolches nur allein bey den
Melancholicis: bey den Sanguineis vnd Phlegmati-
cis aber ſo viel nicht/ welche es auch ſelten pflegen von-
noͤhten zu haben. Dann ich vielmahl geſehen/ daß ſtar-
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B iiij

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[23/0027] Philoſophiſcher Oefen. beitet/ alle ſeine ſchaͤrffe verlieret vnd ſuͤß wird/ vnd ge- nugſamb von der Natur hernach kan vberwunden vnd außgetrieben werden/ dardurch die obſtructiones eroͤf- net vnd die Kranckheit benommen wird. Dieſe meine Meinung vom mißbrauch der Magiſte- rien vnd gutem brauch der Corallen/ hab ich zu beſchrei- beu nicht koͤnnen vnterlaſſen/ wiewol ich gewiß weiß/ daß es von dem wenigern theil (weil es jnen frembd wird fuͤr- kommen) angenommen werden wird: Gleichwol moͤch- ten noch einige ſeyn/ welche die Warheit zu vnterſuchen keinen verdruß haben/ den Dingen weiter nach-dencken/ vnd endlich finden werden/ daß die Sache ſo frembd nicht iſt/ als ſie zu ſeyn ſcheinet: wer es aber nicht glauben oder begreiffen kan/ der mag bey ſeinen Magiſteriis bleiben. Will es dann ja jemand frembd zu ſeyn duͤncken/ daß pulveriſirte Corallen oder Perlen im Magen zer- ſchmeltzen/ vnd jhre Kraftbeweiſen ſollen? was wuͤrde er dann ſagen/ wann ich bewieſe/ daß vnpulveriſirte Perlen vnd Krebſen-ſtein/ wie auch runde koͤrner von Corallen eingenommen/ gantz vnd gar von dem humo- re melancholico verzehret werden/ alſo/ daß davon mit den excrementis nichts wiederumb außkompt? vnd was noch mehr iſt/ auch harte vnd compacta metalla, als Ei- ſen vnd Speauter oder Zinck nicht dargegen beſtehen koͤnnen: vnd geſchicht aber ſolches nur allein bey den Melancholicis: bey den Sanguineis vnd Phlegmati- cis aber ſo viel nicht/ welche es auch ſelten pflegen von- noͤhten zu haben. Dann ich vielmahl geſehen/ daß ſtar- cken Leuten/ gegen obſtructiones, à _ ad _ j. auff- einmahl Raſuræ Martis iſt eingegeben worden/ welchen es B iiij

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Zitationshilfe:	Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni02_1647/27>, abgerufen am 30.01.2025.

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