Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 2. Amsterdam, 1647.Philosophischer Oefen. Es sey nun dem allem/ wie ihm wolle/ gewiß vnd wahr Solche Bereittung nun/ gehöret hieher nicht/ inson- Dann/ so es wol bereittet ist/ nicht allein ein jedwe- viel
Philoſophiſcher Oefen. Es ſey nun dem allem/ wie ihm wolle/ gewiß vnd wahr Solche Bereittung nun/ gehoͤret hieher nicht/ inſon- Dann/ ſo es wol bereittet iſt/ nicht allein ein jedwe- viel
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Philoſophiſcher Oefen.
Es ſey nun dem allem/ wie ihm wolle/ gewiß vnd wahr
iſt es/ daß ein groſſer Schatz zur Geſundheit des Men-
ſchen im Vitriolo verborgen ſtecket: Aber nicht in dem
gemeinen/ wie er allenthalben verkaufft wird/ vnd ſchon
die hitze des fewers erlitten hat; ſondern in ſeiner Minera,
gleich wie ſie in der Erden gefunden wird. Dann ſo
bald ſie an den Tag kompt/ kan derſelben durch eine war-
me Sonnen-hitz jhr ſubtiler vnd penetrirlicher Geiſt
benommen/ vnd krafftloß gemacht werden. Welcher
Geiſt dann/ ſo er duꝛch kunſt davon gebracht wird/ viel
lieblicher als Biſam vnd Ambra reucht/ darob ſich zum
hoͤchſten zu verwundern iſt/ daß in einem ſo vnachtſa-
men mineraliſchen groben Weſen/ (gleich es von den
Vnverſtaͤndigen geacht wird/) ein ſolch Koͤnigliche Me-
dicin zufinden ſey.
Solche Bereittung nun/ gehoͤret hieher nicht/ inſon-
derheit/ weilen alhier nur von Spiritibus, welche mit ge-
walt des fewers muͤſſen vber-getrieben werden/ gehan-
delt wird. Deßgleichen gehoͤret auch nicht hieher die præ-
paration des gruͤnen vnd ſuͤſſen Oels/ dann es ohne zu-
thun des fewers gemacht wird. Weil aber derſelben al-
hier erwehnet worden/ will ich ſolches/ das ich doch alle-
zeit in geheim gehalten/ den armen Krancken zu lieb al-
hie an Tag geben/ verhoffendlich/ es werde manchem
Krancken zum beſten gedeyen.
Dann/ ſo es wol bereittet iſt/ nicht allein ein jedwe-
dere Epilepſiam, bey jungen vnd alten von grund auß
curirt, oder auch alle Wuͤrme/ in- vnd auſſer dem Leibe/
ſchnell ohne faͤhler toͤdtet/ gleich jhme von den Alten mit
Warheit zu geſchrieben iſt; ſondern es koͤnnen auch noch
viel
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